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Das Haus auf den Klippen

Das Haus auf den Klippen

Titel: Das Haus auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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auf die Knochen abgenagt. Was hatte
die Aasfresser daran so angezogen? fragte sich Nat.
Von dem Smaragdring gab es keine Spur.
Als er die Carpenters anrief, vermied Nat es sorgsam, voreilige Schlüsse zu ziehen. Er berichtete Graham Carpenter, die
rechte Hand seiner Tochter habe ein massives Trauma erlitten
und der Ring fehle.
»Wissen Sie, ob der Ring lose oder eng saß?« fragte er.
»Er war eng geworden«, antwortete Carpenter. Dann schwieg
er eine Weile, bevor er fortfuhr: »Was wollen Sie damit sagen?«
»Ich sage damit gar nichts, Mr. Carpenter. Es ist einfach nur
ein weiterer Umstand, den es zu bedenken gilt. Ich werde Sie
auf dem laufenden halten.«
Als er auflegte, dachte Nat über das nach, was er soeben erfahren hatte. Konnte das die heiße Spur sein? überlegte er. Ich
wette, daß Covey den Ring runtergerissen hat und dann von der
Armen weggeschwommen ist. Wenn der Finger Quetschstellen
hatte, waren subkutane Blutungen möglich, und das hat die Aasfresser angezogen.
6. August
20

E
    laine ist mir was schuldig«, murmelte Adam, als er durch
das Fenster der Wohnküche schaute und einen Wagen von
der Auffahrt her einbiegen sah. Sie hatten einen Picknickkorb
zum Strand mitgenommen, während Hildy, die Putzfrau, die
Elaine ihnen geschickt hatte, im Haus saubermachte. Um zwei
Uhr gingen sie dann wieder hinauf zu der Verabredung, die
Adam mit Scott Covey getroffen hatte.
    Adam duschte sich und zog kurze Hosen und ein T-Shirt an.
Menley war noch in Badeanzug und Umhang, als sie Coveys
Wagen vorfahren hörten.
    »Ich bin froh, daß er da ist«, sagte sie zu Adam. »Während du
zu tun hast, leg ich mich ein bißchen mit Hannah hin. Ich will gut
in Form sein, wenn ich all deine alten Freunde kennenlerne.«
    Elaine veranstaltete ein Abendbuffet ihnen beiden zu Ehren,
und hatte einige der Leute eingeladen, mit denen Adam während
seiner Sommerferien auf dem Cape aufgewachsen war.
    Er umfaßte sie an der Taille. »Wenn sie dir erzählen, was für
ein Glück du hast, dann gib ihnen bloß recht!«
»Hör auf.«
Es klingelte an der Tür. Menley warf einen Blick auf den
Herd. Es war völlig unmöglich, nach Hannahs Flasche zu greifen und aus der Küche zu verschwinden, bevor Scott Covey hereinkam. Sie war gespannt darauf, den Mann kennenzulernen,
für den sie soviel Mitgefühl empfand, aber sie wollte sich auch
von der Bildfläche fernhalten, falls Adam aus irgendeinem
Grund entschied, den Fall nicht zu übernehmen. Die Neugier
siegte jedoch; sie beschloß zu warten.
Adam ging zur Tür. Sein Willkommen für Scott Covey war
herzlich, aber verhalten.
Menley starrte den Gast an. Kein Wunder, daß Vivian Carpenter auf ihn geflogen ist, dachte sie sofort.
Scott Covey sah auffallend gut aus, mit gleichmäßigen, doch
markanten Gesichtszügen, einer tiefen Bräune und dunkelblondem Haar, das wellig gelockt war, obwohl er es kurz trug. Er
war zwar schlank, seine breiten Schultern vermittelten aber den
Eindruck von Kraft. Als ihn Adam jedoch Menley vorstellte,
war sie vor allem von seinen Augen fasziniert. Sie waren von
einem üppigen, tiefen Haselnußbraun, doch war es nicht nur die
Farbe, was sie frappierte. Sie sah vielmehr darin dieselbe Qual,
die sie in ihren eigenen Augen wahrgenommen hatte, wenn sie
nach Bobbys Tod in den Spiegel schaute.
Er ist unschuldig, befand sie. Da würde ich mein Leben darauf setzen. Sie hielt Hannah in ihrem rechten Arm. Mit einem
Lächeln verschob sie die Kleine und streckte die Hand aus. »Ich
freue mich, Sie kennenzulernen…«, sagte sie und zögerte dann.
Er war etwa in ihrem Alter, überlegte sie, und er war jemand aus
dem Freundeskreis von Adam. Wie sollte sie ihn also anreden?
Mr. Covey klang zu steif. »… Scott« beendete sie den Satz. Sie
griff nach der Babyflasche. »Und jetzt werden Hannah und ich
euch beide allein lassen, damit ihr in Ruhe reden könnt.«
Wieder zögerte sie. Es war unmöglich, den Grund seines Besuchs einfach zu ignorieren. »Ich weiß, ich hab es schon neulich
am Telefon zu Ihnen gesagt, aber das mit Ihrer Frau tut mir
wirklich leid.«
»Danke.« Seine Stimme war tief, leise und musikalisch. Die
Art von Stimme, der man vertrauen konnte, dachte sie.
Hannah hatte nicht die Absicht einzuschlafen. Als Menley sie
hinlegte, brüllte sie los, schob die Flasche weg und strampelte
sich von der Decke frei. »Ich melde dich noch bei einer Vermittlungsstelle für Adoptionen an«, drohte Menley mit einem Lächeln. Sie blickte zu der alten

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