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Das Haus auf den Klippen

Das Haus auf den Klippen

Titel: Das Haus auf den Klippen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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Geborgenheit aus, oder?«
murmelte sie.
    Mit einemmal war ihr heiter und hoffnungsvoll zumute. Adam
kam heute nachmittag nach Hause, und ihre gemeinsamen Ferien konnten wieder in Gang kommen. Außer…
    Außer wenn Adam beschließt, Scott Covey zu vertreten,
dachte sie. Adam macht nie etwas halbherzig. Der Fall würde
viel von seiner Zeit beanspruchen. Und trotzdem hoffe ich, daß
er den Fall übernimmt. Sie mußte an den schrecklichen Moment
denken, als Adam zwei Wochen nach Bobbys Beerdigung einen
Anruf erhalten hatte. Der zuständige Staatsanwalt ziehe in Erwägung, Menley wegen fahrlässiger Tötung anzuklagen.
»Er hat gesagt, du hättest ein paar Strafzettel wegen überhöhter Geschwindigkeit bekommen. Er glaubt, er kann beweisen,
daß du das Warnsignal an dem Bahnübergang ignoriert hast,
weil du um die Wette mit dem Zug rübergerast bist.« Dann war
Adams Miene grimmig geworden. »Mach dir keine Sorgen,
Schatz. Er wird nicht mal die erste Etappe schaffen.« Der
Staatsanwalt hatte nachgegeben, als Adam eine beachtliche Liste von weiteren tödlichen Unfällen an diesem Bahnübergang
vorlegte.
    Elaine hatte ihnen erzählt, daß einer der Gründe, weshalb die
Leute Scott Covey schroff beurteilten, darin lag, daß manche
fanden, er hätte das mit dem Unwetter wissen müssen.
Menley dachte: Es soll mir gleich sein, wenn unser Urlaub
darunter leidet. Covey braucht genauso Hilfe wie ich damals.
19

D
    as Sommerhaus der Carpenters in Osterville konnte man
von der Straße aus nicht sehen. Als Detective Nat Coogan
durch das Tor einbog und die breite Zufahrt entlangfuhr, fiel
ihm auf, wie sorgsam gepflegt Rasen und Blumenbeete waren.
Ich bin angemessen beeindruckt, dachte er. Jede Menge Kohle,
aber altes Geld. Nichts Angeberisches.
    Er hielt vor dem Haus an. Es war ein alter Herrensitz im viktorianischen Stil mit einer breiten, überdachten Veranda und
ornamentreichem Gitterwerk. Die ungestrichenen Schindeln
waren zu einem weichen Grau verwittert, doch die Fensterläden
und Fensterrahmen leuchteten schneeweiß in der Nachmittagssonne.
    Als er am Morgen mit der Bitte um ein Gespräch angerufen
hatte, war er etwas überrascht darüber gewesen, wie bereitwillig
Vivian Carpenters Vater dem Gespräch zugestimmt hatte.
    »Möchten Sie heute kommen, Detective Coogan? Wir wollten
eigentlich heute nachmittag Golf spielen, aber dafür ist noch
reichlich Zeit.«
    Es war nicht die Reaktion, die Nat erwartet hatte. Die Carpenters standen nicht in dem Ruf, besonders zugänglich zu sein. Er
war auf eine kühle Erwiderung gefaßt gewesen, auf die Forderung nach einer Erklärung, weshalb er sie zu sprechen wünsche.
Interessant, dachte er.
     
Eine Hausangestellte führte ihn zu der nach hinten gelegenen
    Sonnenveranda des Hauses, wo Graham und Anne Carpenter auf
Korbsesseln mit bunten Polsterkissen saßen und eisgekühlten
Tee tranken. Bei der Beerdigung hatte Nat den Eindruck gewonnen, dies seien kalte Menschen. Die einzigen Tränen, die er
jemanden um Vivian Carpenter Covey vergießen sah, waren die
ihres Mannes gewesen. Während er jetzt das Paar ihm gegenüber ansah, machte ihn die Erkenntnis, wie sehr er sich getäuscht hatte, ganz verlegen. Die vornehmen Gesichter von Vivians Eltern waren sichtlich angespannt, ihre Mienen voller
Trauer.
    Sie begrüßten ihn ruhig, boten Eistee an oder was immer er
haben wolle. Nachdem er dankend abgelehnt hatte, kam Graham
Carpenter sofort zur Sache. »Sie sind nicht hier, um Ihr Beileid
auszusprechen, Mr. Coogan.«
    Nat hatte einen Stuhl mit gerader Lehne gewählt. Er beugte
sich mit verschränkten Händen vor, eine Angewohnheit, die
seine Kollegen als die Haltung erkannt hätten, die er unbewußt
einnahm, wenn er eine Spur witterte. »Ich möchte tatsächlich
mein Beileid aussprechen, aber Sie haben recht, Mr. Carpenter.
Das ist nicht der Grund, weshalb ich hier bin. Ich werde sehr
direkt sein. Es stellt mich nicht zufrieden, daß der Tod Ihrer
Tochter ein Unfall gewesen sein soll. Und bis ich zufrieden bin,
werde ich eine Menge Leute aufsuchen und eine Menge Fragen
stellen.«
    Es war, als hätte er die beiden unter Strom gesetzt. Die Lethargie wich aus ihren Gesichtszügen. Graham Carpenter schaute seine Frau an: »Anne, ich hab doch gesagt…«
Sie nickte. »Ich wollte einfach nicht glauben…«
    »Was wollten Sie einfach nicht glauben, Mrs. Carpenter?«
fragte Nat rasch.
Sie legten ihm ihre Gründe dafür dar, weshalb sie ihren
Schwiegersohn

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