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Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Titel: Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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wir nicht ein bisschen vorsichtig mit dem Geld sein? « , fragte sie.
    Â» Wie kommst du denn darauf? «
    Â» Ich dachte nur so. «
    Â» Darüber brauchst du dir keine Gedanken zu machen, Prinzessin. «
    Das zu hören bereitete Elsa großes Vergnügen – wie es den meisten Frauen ergangen wäre. Viel wusste sie jedoch mit diesem Freibrief nicht anzufangen. Schmuck beispielsweise hielt sie für absolut überflüssig, denn sie fand, dass ein Blütenzweig im Haar ein Diadem bei Weitem an Schönheit übertraf und dass die Wirkung einer duftenden Holzperlenkette größer war als die eines Colliers aus Smaragden. Wenn überhaupt, trug sie ein wenig Silber, weil ihr gefiel, wie das Mondlicht es zum Leuchten brachte. Henning lächelte über so manche ihrer Ansichten, aber er tat es stets auf eine gerührte, gütige Weise, so wie ein Vater über die harmlosen Eskapaden seiner Lieblingstochter lächeln würde. Das gefiel Elsa.
    Die Ehe mit Henning war frei von Streit und angefüllt mit Zärtlichkeit. Elsa fühlte sich umso wohler, je näher er ihr war. Sie konnte nicht genug von diesem wunderbar glatten und straffen Körper bekommen, der sich fast jede Nacht an sie schmiegte. Er dagegen fand tausend Möglichkeiten, ihr zu zeigen, wie viel er für sie empfand: die kleinen Bisse in ihren Hals, die sie so mochte, das Blütenöl, mit dem er sie massierte, die Geschenke, die er fast täglich mitbrachte … Manche erfreuten Elsa besonders, etwa der Fotoband über Deutschland. Andere fand sie weniger gelungen, zum Beispiel den Singvogel, der in einem Käfig saß und trällerte. Wozu ein eingesperrter Vogel, wenn die tropischen Wälder ringsherum überquollen von Gezwitscher? Doch sie ließ sich nichts anmerken und verliebte sich in die Geste mehr als in das jeweilige Geschenk.
    Elsa liebte die Matupi Bay, ja, die ganze Halbinsel Matupi, mit Port Rabaul dagegen konnte sie wenig anfangen. Sie langweilte sich, da die Einladungen ausblieben, auf die sie gehofft hatte. Zwar fand sie das, was die Weißen Konversation nannten, außerordentlich anstrengend, aber sie schob es darauf, dass sie darin ungeübt war. Die Stadt selbst bot leider kaum Abwechslung. Es gab ein paar Läden für Stoffe, Lebensmittel und Porzellan, einen Herrenclub, die Kirchengemeinde, zwei Schulen und das Hotel » Kronprinz « nebst Gastronomie, alles hübsch aufgereiht an der geteerten Hauptstraße gelegen. Dahinter die saubere Siedlung der Europäer und Australier und am Stadtrand die Hütten der Chinesen, Filipinos und der einheimischen Tolai. Unmittelbar danach kam schon der Buschwald, der zu meiden war. Die Plantagen der Europäer, auf denen Vanille, Muskat, Kakao und tropische Früchte wuchsen, befanden sich außerhalb von Elsas Reichweite. Nach einer halben Stunde war ihr Rundgang jedes Mal zu Ende. Elsa wurde selten angesprochen, und sie wagte noch seltener, das Wort an andere Leute zu richten. Die Auslagen in den Schaufenstern änderten sich nur monatlich.
    Meistens verlängerte Elsa ihren Spaziergang, indem sie den braunen Kindern am Strand zusah. Von den Klippen aus warfen sie ihre Angelschnüre ins Meer, oder sie halfen ihren Vätern beim Flicken der Netze, tauchten nach Seegurken, Seeigeln und Muscheln, pflegten die Austernbänke und rangen und schwammen miteinander. Die Mischlingskinder in ihren blau-weißen Schuluniformen gingen mit neidischen Blicken und arrogant erhobenen Häuptern an ihnen vorüber, und die Kinder der Weißen machten ihre Witze über die einen wie auch die anderen.
    Am liebsten blieb Elsa in Simpson Harbour, dem Hafenviertel, in dem sie wohnte.
    Im dritten Ehemonat, nachdem sie sich in der Nacht geliebt hatten und sich in den Armen lagen, teilte ihr Henning jedoch mit, dass sie bald ins Umland von Port Rabaul ziehen würden.
    Â» Wir werden bei Paul Vandervalt wohnen. Du kennst ihn von der Hochzeit. «
    Oh ja, sie kannte ihn. Er hatte damals sein Geld gezählt, während Henning bewusstlos auf dem Boden lag.
    Â» Bei deinem Freund Paul? Zur Untermiete? «
    Â» Er hat eine Villa, meinetwegen auch Hazienda, Manor, Gutshof oder Ranch, und er wohnt dort ganz allein … abgesehen vom Personal, versteht sich. Ein herrschaftliches Anwesen wie dieses ist für uns genau das Richtige. Wir werden dort viel mehr Platz haben als hier. «
    Diese Nachricht trübte ihre Stimmung. Sie mochte

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