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Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Titel: Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Demütigungen ausgesetzt hatte, dass er sie feige verlassen und sich ebenso feige verdrückt hatte, als sie ihm nach Deutschland nachgereist war.
    Â» Der Tanz ist vorbei « , sagte sie, obwohl die Musik noch spielte. » Du kannst dich meinetwegen an den Meeresfrüchten schadlos halten. Ab morgen ist mein Haus für dich tabu, hast du mich verstanden? «
    Â» Ich möchte irgendwo mit dir reden, wo wir ungestört sind. Nur du und ich. «
    Â» Du hast mich wohl nicht verstanden. Falls es dir lieber ist, kann ich dich auch auf der Stelle von zwei schwergewichtigen Maori vor die Tür setzen lassen. Du hast also die Wahl zwischen einem Krabbensalat und einem Schwitzkasten. «
    Sie wandte sich ab, doch er folgte ihr bis zu Katherine Hepburn und Paulette, die sich angeregt unterhielten, packte Elsas Handgelenk und zischte: » Du solltest dir anhören, was ich dir zu sagen habe. Glaub mir, du wirst es sonst bereuen. «
    Es gelang Elsa, Paulette und der Hepburn mit vereinten Kräften, ihr Handgelenk seinem Griff zu entwinden. Hennings Augen funkelten weiterhin bedrohlich.
    Â» Ich rufe die Diener « , sagte Paulette.
    Henning versperrte ihr den Weg. » Du bist Paulette, nicht wahr? Es heißt, dass du schlau und vernünftig bist. Darum solltest du deiner Freundin dringend zu einem Rendezvous mit mir raten. «
    Â» Ich würde ihr eher zu einem Rendezvous mit einer Python raten als mit dir, du Scheißkerl. Wenn du mir nicht sofort aus dem Weg gehst, trete ich dir in die Eier, dass die Glocken klingeln. Geht das vielleicht in dein Spatzenhirn? «
    Es ging hinein. Auch darin war Henning ganz der Alte: Sobald er auf Widerstand stieß, zog er den Schwanz ein. Brav trat er einen Schritt zur Seite.
    Â» In Ordnung « , sagte er. » Ab jetzt benehme ich mich. Ich will euch ein Angebot machen. Du, Paulette, darfst dabei sein, wenn ich mit Elsa rede, und wenn ihr in einer Viertelstunde immer noch wollt, dass ich verschwinde, dann werde ich euch den Gefallen tun. «
    Eines musste man ihm lassen, er schaffte es, die Neugier der beiden Frauen zu wecken. Henning war zwar nicht der Klügste, trotzdem wäre er nicht so töricht gewesen, eine Riesenszene zu machen, wenn er nicht irgendetwas Großes anzubieten hätte – oder anzudrohen.
    Sie gingen ins Baumhaus. Aus Sicherheitsgründen hatte Elsa diesen Bereich für die Festgäste gesperrt, denn allzu viele Besucher hätten die Statik der Konstruktion gefährdet. Nur wenige Meter unter ihnen im Garten tanzten und lachten die Leute, übergossen Lampions die Anwesenden mit warmem Licht, die Blumen und Sträucher mit Farben. Einzig der Dampfer stach wie ein heller Stern aus der dunklen Bucht hervor, und die Fackeln an den Stränden bildeten eine kilometerlange Lichterkette.
    Â» Sehr schön « , sagte Henning, und ein mit ihm weniger vertrauter Mensch hätte glatt glauben können, er meine es als Lob. Elsa jedoch hörte den Neid sofort heraus. » Wirklich schön. «
    Â» Zur Sache, bitte. «
    Â» Willst du mir nichts zu trinken anbieten? «
    Â» Möchtest du Arsen oder lieber einen Fliegenpilztee? « , ging Paulette dazwischen.
    Er bediente sich selbst an der Bar, mixte einen Martini. » Zunächst einmal bin ich hier, weil es sich in der Südsee momentan viel besser aushalten lässt als in Europa. Der Krieg ist wirklich scheußlich, müsst ihr wissen. Wer ihn nicht miterlebt, kann sich kein Bild davon machen. «
    Â» Haben sie dich eingezogen? « , fragte Elsa in versöhnlichem Tonfall.
    Â» Soll das ein Witz sein? Jeder wird eingezogen, sofern er nicht absolut unentbehrlich auf seinem zivilen Posten ist. Übrigens, Paulette, ich war beim Frankreichfeldzug dabei. «
    Paulette erwiderte: » Falls du mit dieser Bemerkung sympathischer wirken willst, hast du eine sehr seltsame Vorstellung davon, wie man Menschen auf seine Seite zieht. Kein Wunder, dass du als Kaufmann eine absolute Null warst. «
    Sie provozierte ihn damit immerhin so weit, dass er einen Teil des Martinis verschüttete. Doch er fing sich schnell wieder.
    Â» Mir ging es gar nicht mal so schlecht in der Normandie. Aber dann sollte ich an die Ostfront. «
    Â» Bist du desertiert? « , fragte Elsa aus einer Ahnung heraus.
    Er lachte bitter. » Gut geraten, du kennst mich. Ja, ich habe mich mal wieder verdrückt. Das kann ich halt am besten. Die Resistance unterstützt jeden

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