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Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Titel: Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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bin ich bald ein vermögender Mann. «
    Â» Ja, aber erstens geht es nicht so weiter, und zweitens wärst du längst ein vermögender Mann, wenn du nicht spielen würdest. «
    Â» Spar dir dein kaiserliches Gehabe für Jüngelchen wie Johan auf, ja? «
    Elsa seufzte. » Sagst du mir jetzt endlich, was du willst? «
    Er holte eine Liste hervor. » Ich habe ein paar neue Freunde, die ich gerne mal in die Villa einladen würde. Nächste Woche habe ich Geburtstag, und du hast schon länger keine Party mehr gegeben, mein Schatz. Hier sind ihre Namen. Einladungskarten mit Goldrand wären angemessen. «
    Â» Mir ist nicht nach Feiern zumute, schon gar nicht mit Menschen, die dich als ihren Freund betrachten. «
    Â» Ich möchte es aber. «
    Â» Die Antwort lautet Nein. «
    Â» Du vergisst wohl, dass wir eine kleine Übereinkunft haben, Frau Matthes. «
    Â» Meine Meinung von dir ist zwar nicht hoch. Aber so debil, dass du alles aufs Spiel setzt, nur weil Mama dir keine Geburtstagsfeier ausrichtet, wirst du ja wohl kaum sein. Ich bleibe dabei: keine Party. «
    Henning rutschte auf seinem Stuhl herum. Die Niederlage tat ihm sichtlich weh. Trotzig rief er: » Richter, he, Richter, wo bleibt der Martini? Das ist der mieseste Service, den ich je erlebt habe. « Dann wandte er sich wieder Elsa zu. » Sag mal, hattet ihr was miteinander? «
    Elsa verdrehte die Augen und beschloss, den Abend im » Pacifico « an diesem Punkt zu beenden.
    Als sie gehen wollte, umklammerte Henning ihr Handgelenk. Er legte die Lippen an ihr Ohr und zischte: » Ich muss dir unbedingt noch danken, mein Schatz. Ich habe mich nämlich ein bisschen umgehört und dabei erfahren, dass du alle Hebel in Bewegung gesetzt hast, um mich vor der Internierung zu bewahren. Der größte Hebel ist wohl der des Gouverneurs, wie? Erstaunt hat mich nur, dass du seinen Hebel angeblich schon vor meiner Ankunft bedient hast. Etwa für Max Richter? Das finde ich wirklich anständig von dir. Er und seine kleine polynesische Nutte müssen dir mächtig dankbar sein. Oder wissen sie etwa gar nichts davon? Ich finde, sie sollten es erfahren. Ehre, wem Ehre gebührt, Elsa. Wenn du deinen zauberhaften Körper schon vor die Schlachtbank dieses alten … «
    Max ging dazwischen. Er umklammerte Hennings Hand und bog sie nach hinten, bis sie sich von Elsas Handgelenk löste. Der Deutsche ächzte unter dem Schmerz, krümmte sich …
    Â» Hören Sie auf … ah … aufhören. «
    Â» Wenn Sie Elsa noch einmal anrühren, drücke ich Ihnen was anderes zusammen als die Hand. Wir verstehen uns? « , sagte Max.
    Henning kapitulierte, und Max ließ ihn los.
    Doch kaum hatte der Schmerz nachgelassen, lächelte Henning Elsa triumphierend an und leerte ihren Drink. » Dieses Scharmützel hast du gewonnen, aber das ändert nichts am Kriegsausgang. Die Liste hast du. Und denk bitte dran, Karten mit Goldrand. «
    Als sein Drink kam, nahm Henning ihn mit an einen Tisch auf der Meeresplattform.
    Max fragte: » Worum ging es? «
    Elsa wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen und hätte ihm alles gestanden. Aber das hätte das weitere Zusammenleben erschwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht. Weder er noch Iolana durfte je erfahren, was sie wirklich für ihn tat und empfand.
    Â» Er will eine Geburtstagsparty in der Villa geben. «
    Â» Du hast es ihm erlaubt? Elsa, du bist viel zu nachgiebig. «
    Â» Ach ja? « , erwiderte sie leicht verärgert. Der Druck, dem sie seit Monaten ausgesetzt war, machte ihr zu schaffen. » Was soll ich denn deiner Meinung nach tun? «
    Â» Ihm Grenzen aufzeigen, so wie ich gerade. «
    Â» Verzeih bitte, aber meine Tage als Jahrmarktringerin liegen weit zurück. «
    Â» Wegen einer Party wird er dich nicht gleich hochgehen lassen. «
    Â» Und wegen einer Party werde ich das nicht riskieren. «
    Â» Ich finde es falsch. Wir sollten ihm einige Bedingungen stellen und zum Beispiel verlangen, dass er nach Kimbe zieht. «
    Â» Du hast leicht reden « , murmelte sie mit wachsendem Ärger.
    Eigentlich hatte sie keinen Grund, Max böse zu sein. Letztlich wiederholte er nur das, was sie selbst wenige Minuten zuvor zu Henning gesagt hatte, und er war über einige entscheidende Dinge nicht im Bilde. Doch gerade seine Ahnungslosigkeit warf sie ihm insgeheim vor – und wünschte zugleich,

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