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Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Titel: Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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dann warst du an einer Stelle, wo die Tiefenströmung ganz anders ist. «
    Â» Entschuldige bitte « , sagte Elsa verärgert. » Das war alles nicht so leicht, wie dein Plan es vorgesehen hat. Ich verstehe nicht, warum das so wichtig ist. «
    Â» Zunächst einmal kann die Polizei den Tatzeitraum nun stark einengen. Außerdem sind Untersuchungen an der Leiche möglich, die … «
    Jemand klopfte an die Tür.
    Â» Herein! « , rief Elsa.
    Gung trat ein. Elsa und der Diener kannten sich inzwischen so gut, dass sie im Gesicht des anderen lesen konnten und ein Gespür für die jeweilige Atmosphäre entwickelt hatten. Gung begriff binnen einer Sekunde, dass eine erregte Diskussion zwischen Paulette und Elsa im Gange war. Es musste sich demnach um eine wichtige Sache handeln, die nicht zufällig zeitlich mit dem Auffinden von Hennings Leichnam zusammenfiel. Von diesem Augenblick an ahnte er vielleicht, was passiert war. Dennoch verlor keiner auch nur ein Wort darüber.
    Â» Entschuldigen Sie die Störung « , sagte er. » Dieser Polizist ist schon wieder da. Er wartet im Salon und besteht darauf, Mrs. Warwick zu sprechen. «
    Leutnant John Carmel war noch nicht lange in der Stadt und erst seit wenigen Wochen Leiter der Dienststelle. Er stand kurz vor der Pensionierung, war stockkonservativ, erzprotestantisch, klein, schmallippig und ohne einen Funken Charme. Seine Höflichkeit war die eines Diplomaten, der eine Kriegserklärung überbringt.
    Â» Mrs. Warwick, ich will gleich zur Sache kommen « , sagte er und bedachte Paulette, die Elsa nicht von der Seite wich, mit einem ärgerlichen Blick. » Ihr früherer Ehemann ist tot, wie Sie vermutlich bereits wissen. « Er ließ die Worte einen Moment wirken, bevor er fortfuhr: » Wie ich soeben erfahren habe, hat man in seinem Blut erhebliche Spuren eines starken Schlafmittels gefunden. Wieso sollte er einen Bootsausflug machen, nachdem er ein Sedativum eingenommen hatte? Wieso sollte er überhaupt ein Sedativum einnehmen? Er war stark angetrunken, da kann man auch ohne Hilfsmittel gut einschlafen. «
    Elsas Kopf dröhnte. » Ich verstehe Ihre Fragen nicht, Leutnant Carmel. Bitten Sie mich um Rat? «
    Â» Das nun nicht. Aber nach allem, was wir wissen, haben Sie ihn als Letzte lebend gesehen. Sie haben ihn doch von der Party in Ihrem Haus zu dem Café gefahren, wo er gewohnt hat, oder irre ich mich? «
    Â» Sie irren sich nicht. «
    Â» Gut, Sie wurden nämlich kurz nach Mitternacht gesehen, und zwar von einem Paar, das sich … nun ja, in den Büschen tummelte. Ihr Automobil hielt vor dem ›Pacifico‹. Sie saßen am Steuer. «
    Â» So ist es. «
    Â» Waren Sie in Begleitung? «
    Elsa zögerte. » Nein « , sagte sie. » Nur Henning war bei mir. Ich habe ihm geholfen, aus dem Wagen zu steigen. «
    Â» Sind Sie sich sicher? «
    Â» Dass ich ihm geholfen habe? «
    Â» Dass Sie allein waren. «
    Â» Ich werde ja wohl noch wissen, ob ich allein war oder nicht. «
    Carmel blätterte in einem Notizblock. » Ich wollte in diesem Punkt ganz sichergehen. « Er sah sie erwartungsvoll an.
    Elsa pokerte. » Wie ich schon sagte, ich war allein. Hat das Paar in diesem Punkt Zweifel? «
    Er zeigte so etwas wie ein Lächeln, das in seinem Fall jedoch nur eine anatomische Verschiebung seiner Mundwinkel war. » Darüber kann ich Ihnen keine Auskunft geben, Mrs. Warwick. Beschränken Sie sich bitte darauf, meine Fragen zu beantworten. Haben Sie Mister Matthes in sein Zimmer begleitet? «
    Â» Nein, nur bis zum Eingang des Cafés. «
    Â» Wie lange hat das gedauert? «
    Â» Wie lange? «
    Â» Gibt es etwas an meiner Frage, das Sie nicht verstehen? «
    Elsa atmete tief ein. » Zwei, drei Minuten vielleicht. «
    Â» Mir liegt eine Aussage des Paares vor, wonach Ihr Automobil noch eine ganze Weile vor dem Café stand. Mindestens eine halbe Stunde. «
    Elsa hatte das Gefühl, jeden Moment vom Stuhl zu kippen.
    Â» Wir haben noch geredet. «
    Â» Wo? «
    Â» Am Eingang des Cafés. «
    Â» Sie haben am Eingang des Cafés mit einem Betrunkenen geredet? «
    Â» Gibt es etwas an ihrer Antwort, das Sie nicht verstehen? « , ging Paulette dazwischen, um die Aufmerksamkeit des Leutnants von Elsa abzulenken.
    Leutnant Carmels Lippen verschwanden für einige Sekunden. » Miss, Sie befrage ich später. « Er

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