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Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman

Titel: Das Haus der blauen Schmetterlinge - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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nicht mehr damit aufhören. Es war, als hätte sich das Lachen über Monate in ihr gesammelt wie in einem Ballon, den Max nun mit einer Nadel angestochen hatte.
    Â» Oh Max, das ist wunderbar. Einfach herrlich. «
    Max zog sie mit sich und setzte sie auf einen Barhocker. Als er sich abwenden wollte, hielt sie ihn zurück.
    Â» Geh nicht, bitte bleib bei mir. Es ist so schön, dich bei mir zu haben. Barkeeper, einen Gin Pahit bitte. «
    Sie schlang ihm erneut die Arme um den Nacken, doch diesmal löste er sich von ihr.
    Â» Du denkst, ich bin betrunken « , sagte sie. » Aber ich bin nicht betrunken. Ich habe nur unglaublich viel Spaß. «
    Â» Iolana leider nicht. Wir sollten sie ein bisschen aufmuntern. «
    Er setzte seine Forderung sogleich in die Tat um, ging zu Iolana und tröstete sie, indem er ihr Kinn anstupste, sie anlächelte und ihr eine Haarsträhne aus der Stirn strich.
    Irgendwie missfiel Elsa die körperliche Nähe zwischen den beiden. Obendrein bekam sie auch noch ein Gespräch zwischen dem Barkeeper und einer Kellnerin mit, aus dem hervorging, dass Max zeitweise im » Café Pacifico « arbeiten würde. Das war für sie wie ein Schlag in die Magengrube.
    Â» Iolana soll sich keine Sorgen um das Café machen! « , rief sie so laut, dass es jeder im Raum hören konnte. » Zum Teufel mit der Malone. Ich habe so viel Geld, dass hundert Jahre lang kein einziger Gast kommen muss. Was sage ich, tausend Jahre. Wir halten das Café um jeden Preis. «
    Max kehrte zu ihr zurück. » Mit Geld kann man nicht alles kaufen « , zischte er ihr zu. » Zum Beispiel Selbstwertgefühl. Iolana hat sehr viel Mühe und Hoffnung in dieses Café gesteckt, und es macht einen großen Unterschied, ob diese Anstrengungen anerkannt werden oder nicht. «
    Â» Ich erkenne sie doch an « , erwiderte Elsa lachend. » Ich habe gesagt, dass ich das Café unterstützen werde, egal was … «
    Â» Verdammt, Elsa « , unterbrach Max sie. Nach diesem Ausbruch milderte er zwar seine Lautstärke, nicht jedoch die Schärfe seiner Worte. » Versetz dich mal in Iolanas Lage. Ihr Café ist fast gähnend leer, und das an dem Tag, der ihr Triumph werden sollte. Das Personal, die Band, die paar Gäste, die gekommen sind, sie alle schauen auf Iolana und erleben ihre Niederlage mit. Und das könnte sich an jedem einzelnen Tag in den nächsten Wochen und Monaten wiederholen. «
    Â» Also schön, dann kaufe ich eben das ›Kronprinz‹ und schließe es. «
    Nun geriet Max vollends aus der Fassung. » Es geht nicht um das Geld « , brüllte er, wobei er jedes einzelne Wort betonte. » Man gewinnt keine innere Stärke und Zufriedenheit, indem man mit Geld um sich wirft. «
    Sein Tonfall begann sie zu ärgern. » So habe ich es doch überhaupt nicht gemeint! Wieso drehst du mir immer die Worte im Mund herum? Tust du das absichtlich? «
    Â» Willst du oder kannst du es nicht verstehen? Es geht hier nicht um dich. Kannst du eigentlich nur an dich selbst und das Geld denken? «
    Ihre Hochstimmung kippte wie ein vollgelaufenes, kenterndes Schiff von einem Augenblick zum anderen.
    Â» Ich denke nur an mich? Ich denke nur an mich? « , wiederholte sie. » Als ich für Iolana das Grundstück gekauft habe, da habe ich also nur an mich gedacht? Als ich dir eine Klinik bauen wollte, da habe ich also nur an mich gedacht? Als ich meinem Sohn ein Zuhause gegeben habe, ein richtiges Zuhause und nicht eine Strohhütte am Strand, da habe ich auch nur an mich gedacht? «
    Elsa verstand ihre eigene Aufregung nicht, ebenso wenig wie die von Max. Worum ging es hier eigentlich? Warum war alles so kompliziert? Wieso hatte Iolana ausgerechnet ein Café eröffnet? Dadurch mussten sie sich nun mit der Malone auseinandersetzen, von der Elsa gehofft und geglaubt hatte, nie wieder etwas mit ihr zu tun zu haben. Warum hatte ihr Max verschwiegen, dass er in Iolanas Café arbeiten wollte? Und warum bekam Iolana den Mund nicht auf, obwohl es bei diesem Streit um sie ging?
    Aber Elsa wollte den gleichen Fehler nicht zweimal machen. Trotz des Durcheinanders in ihrem Kopf bemerkte sie, wo sie sich gerade befand, nämlich in einer Spirale der Aggressivität. Sie wollte nicht streiten, schon gar nicht mit Max.
    Beruhige dich, sagte sie sich. Entschuldige dich.
    Die Begegnung mit Myrtle Malone, die unangenehme

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