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Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Das Haus der Donna: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Donna: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Miranda in ihrem Entsetzen merkte, daß es eine Maske war – Gummi und Farbe, zur Unkenntlichkeit verzerrt.
    Sie wehrte sich nicht, konnte es auch gar nicht. Nichts fürchtete sie so sehr wie ein Messer mit seiner tödlichen Spitze, seiner scharfen, tödlichen Klinge. Es drückte sich in die weiche Stelle unter ihrem Kinn, so daß jeder Atemzug von Schmerz und Entsetzen begleitet war.
    Er war groß. Ungefähr ein Meter neunzig, registrierte sie und bemühte sich, jedes Detail in sich aufzunehmen, obwohl ihr das Herz bis zum Hals schlug. Zweihundertfünfzig Pfund oder sogar mehr, breite Schultern, Stiernacken.
    O Gott!
    Braune Augen. Schmutzigbraun. Das war alles, was sie durch die Horrormaske aus Gummi sehen konnte. Und diese Augen waren kalt wie die eines Hais. Gefühllos fuhr er jetzt mit der Spitze des Messers über ihre Kehle und ritzte die Haut auf.
    Es brannte leicht, und Miranda spürte, wie etwas ihren Hals hinunterlief. Blut.
    »Bitte«, stammelte sie, während sie unwillkürlich nach seinem Handgelenk griff. Jeder rationale Gedanke verwandelte sich jedoch in nackte Angst, als er die Messerspitze dazu benutzte,
ihren Kopf hochzudrücken und die verletzliche Linie ihrer Kehle freizulegen.
    Vor Mirandas innerem Auge blitzte ein Bild auf – wie das Messer schnell und leise ihre Halsschlagader aufschlitzte und ein Schwall warmen Blutes hervorschoß. Sie würde im Stehen sterben, geschlachtet wie ein Lamm.
    »Bitte nicht! Ich habe dreihundertfünfzig Dollar in bar bei mir.« Bitte, mach, daß er Geld will, dachte sie voller Panik. Bitte laß es nur Geld sein. Sollte er sie allerdings vergewaltigen wollen, so betete Miranda darum, daß sie den Mut hatte zu kämpfen, auch wenn sie nicht gewinnen konnte.
    »Ich gebe Ihnen Geld«, begann sie erneut und keuchte entsetzt auf, als er sie wie ein Bündel Lumpen zur Seite stieß.
    Sie stürzte hart zu Boden. Die Kieselsteine der Auffahrt schnitten ihr die Handflächen auf. Miranda hörte sich selbst wimmern und haßte sich für die hilflose, lähmende Angst, die es ihr unmöglich machte, etwas anderes zu tun, als den Mann schreckerfüllt anzustarren.
    Das Messer anzustarren, das im blassen Sonnenlicht glitzerte. Obwohl ihr Verstand sie vehement aufforderte, wegzulaufen oder zu kämpfen, war sie wie gelähmt.
    Er hob ihre Tasche und ihren Aktenkoffer auf und drehte dabei die Klinge so, daß die reflektierende Sonne Miranda blendete. Dann bückte er sich und rammte das Messer in den Hinterreifen. Als er es wieder herausgezogen hatte und einen Schritt auf sie zu machte, begann Miranda, panisch aufs Haus zuzukriechen.
    Sie erwartete jeden Moment, daß er wieder zuschlug, an ihren Kleidern zerrte, ihr das Messer mit der gleichen sorglosen Wucht in den Rücken stieß, wie er es in den Reifen gerammt hatte, doch sie kroch immer weiter über das dürre Wintergras.
    Erst als sie die Treppe erreicht hatte, blickte sie sich um. In ihrem Kopf drehte sich alles, und kleine, gehetzte Laute drangen aus ihrem Mund.
    Sie war allein.
    Miranda zog sich die Stufen hinauf Die Atemstöße kratzten in ihrem Hals, brannten in ihren Lungen. Sie mußte ins Haus gelangen, hier wegkommen. Die Tür verriegeln. Bevor er
zurückkam. Bevor er zurückkam und sie abermals mit seinem Messer bedrohte.
    Ihre Hand glitt zweimal vom Türgriff ab, zweimal, bevor es ihr gelang, die Finger darum zu schließen. Abgeschlossen. Natürlich war die Tür abgeschlossen. Niemand war zu Hause. Niemand war da, der ihr helfen konnte.
    Einen Moment lang rollte sie sich vor der Tür zusammen, zitternd vor Schock und vor der Kälte, die der Wind über die Hügel brachte.
    Beweg dich! befahl sie sich. Du mußt dich bewegen. Hol den Schlüssel, schließ auf, ruf die Polizei.
    Ihr Blick schoß von rechts nach links, wie der eines gehetzten Kaninchens, und ihre Zähne begannen zu klappern. Sie hielt sich am Türgriff fest und zog sich hoch. Ihre Beine drohten nachzugeben, und ihr linkes Knie schmerzte unerträglich, aber sie taumelte von der Veranda und blickte sich voller Panik nach ihrer Tasche um. Bis ihr einfiel, daß er sie ja mitgenommen hatte.
    Miranda plapperte unsinnige Worte, Gebete, Flüche, Bitten, während sie die Autotür aufriß und das Handschuhfach durchwühlte. Ihre Finger hatten bereits den Zweitschlüssel umkrallt, als ein Geräusch sie wild herumfahren ließ.
    Aber es war nur der Wind, der durch die nackten, schwarzen Äste rauschte, durch die dornigen Ranken der Kletterrosen und durch das dürre,

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