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Das Haus der Feuerfrau (German Edition)

Das Haus der Feuerfrau (German Edition)

Titel: Das Haus der Feuerfrau (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Büchner
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– Überraschung, Schreck, Lust und erwartungsvolle Erregung. „Was machst du mit mir?“, flüsterte er. „Und, verdammt noch mal, hast du die Türe abgesperrt?“
    „Natürlich, was denkst du.“ Wir hatten uns zwar alle von Anfang an darauf geeinigt, dass die Aufforderung „Bitte nicht stören“ konsequent zu befolgen war, es sei denn, das Haus stünde in Flammen; aber in besonders heiklen Situationen drehte ich dennoch lieber den Schlüssel um.
    Seine Stimme klang rau und heiß. „Und was machst du mit mir?“
    Ich legte den Finger auf seine Lippen. „Ich nehme mir, was ich haben will. Und du hältst den Mund dabei.“
    Die Fesseln, die seine Bewegungen behinderten, beschränkten auch meine Möglichkeiten, ihn auszuziehen, aber ich wusste, dass es ihn mehr erregen würde,
halb
als ganz ausgezogen zu werden. Er schämte sich, als ich seinen Hosenbund öffnete und ihm die Hose samt der Unterhose über die Schenkel zog, und Minuten lang wehrte er sich in stummer Erbitterung, die Knie zusammengepresst und jeden Muskel im Körper angespannt. Es gab einen Moment, in dem ich spürte, dass er es wirklich nicht wollte, und diesen Moment lang hörte ich auf, an seinen Kleidern zu zerren, kauerte mich vor ihm nieder und umschlang seine Hüften, hielt ihn umarmt und legte den Kopf in seinen Schoß, bis er sich wieder beruhigt hatte und sein Penis, der in Abwehr erschlafft war, wieder hart wurde. Dann machte ich weiter.
    Es war eine höchst merkwürdige Prozedur, die wir beide vollzogen, ein zentimeterweiser Kampf zwischen Angst und Scham und Begierde, aber wir bebten beide vor Lust dabei. Ich hatte nie begriffen, wie es jemand Spaß machen konnte, ein
unwilliges
Opfer auf diese Weise zu quälen, bestand doch der größte Teil des Vergnügens darin zu beobachten, wie mein Geliebter seiner eigenen Begierde unterlag. Wie er darum kämpfte, nicht entblößt, nicht gedemütigt, nicht verfügbar gemacht zu werden, und wie er diesen Kampf verlor ... und wie glücklich seine Niederlage ihn machte. Es war nicht
mein
Verlangen, dem er sich unterwerfen musste, sondern sein eigenes. Ich konnte nur meine ganze Kunstfertigkeit einsetzen, um ihn dazu zu bringen, dass er schließlich tat, was er ohnehin tun wollte; dass er sich den Fantasien auslieferte, die in ihm tobten, und die Erfüllung genoss, die sie ihm schenkten. Darin lag sein Glück – und meines, dafür liebte ich ihn, und dafür liebte er mich. Wie hätte ich die Unterwerfung eines Mannes genießen können, der mir Zorn und Abscheu entgegenbrachte?
    Es war ein kompliziertes Spiel mit schwierigen Regeln und hohem Einsatz, aber es blieb immer ein Spiel, und ich achtete sehr darauf, dass es nicht aus der Hand geriet. Ganz gleich, wie lüstern ich wurde, ein Teil von mir blieb nüchtern und kontrolliert. Ich wusste, dass es Worte und Gebärden gab, die ich vermeiden musste, dass es Stellen gab, die ich nicht berühren, und Assoziationen, die ich nicht aufkommen lassen durfte. Keinen Augenblick lang durfte er daran denken, dass sich an ihm, so blind und hilflos, wie er war,
ein Mann
zu schaffen machte. Deshalb sprach ich die ganze Zeit mit ihm, ließ ihn meine weiche weibliche Stimme hören, ließ mein langes Haar über seine entblößten Schenkel gleiten, erinnerte ihn wieder und wieder daran, dass eine Frau ihn berührte. Er dankte es mir damit, dass er die volle Kraft seiner Männlichkeit entfaltete. Er war nicht besonders stark gebaut, aber ich fand ihn hübsch und (seit er mehr auf sich achtete) appetitlich, mir gefiel sein fuchsrotes Schamhaar ebenso wie sein hellhäutiges Glied, das sich angenehm warm und hart und seidig anfühlte. Es pulste in meiner Hand, als ich es mit einem festen Griff umschloss.
    Robert flüsterte mit erstickter Stimme: „Das erste Mal, als ich es so gemacht habe, war ich sechzehn.“
    „Ich wette, es war auf dem Rücksitz eines Autos.“
    „Du hast die Wette verloren. Auf einem Dachboden. Es war im August und furchtbar heiß ... das Mädchen hieß Marnie. Sie hatte einen ärmellosen weißen Pulli an und ein weißes Haarband im Haar.“
    „Und? War sie gut?“
    „Weiß ich nicht. Damals war ich so hitzig, dass ich auch gekommen wäre, wenn eine Kuh an mir geleckt hätte.“
    Darüber musste ich so lachen, dass ich den Kopf auf seine Knie presste, um nicht zu laut zu werden. „War es dein erstes Mal?“
    „Nicht ganz. Herumgefummelt hatte ich früher auch schon. Aber Marnie war anders als andere Mädchen ... sie wollte mich unbedingt

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