Das Haus der Frau M.
folgte Andrea mit einem Schritt Abstand und versuchte dabei all die neuen Eindrücke zu verarbeiten. Ab und an sprach sie ein paar erklärende Worte, ich bekam jedoch nur halb mit was sie mir sagte. Nur bei einem Satz wurde ich hellhörig. Sie deutete im vorbei gehen mit dem Finger auf eine Tür und sagte etwas wie. „Dieser Tür führt in den Erholungsbereich für die weißen Halsbänder.“ Ich konnte nicht anders, mir waren die unterschiedlichen Farben der Halsbänder schon länger ein Rätsel und so fragte ich nach. Andrea nickte, als hätte sie diese Frage erwartet. „Du wirst morgen ein stählernes Halsband umgelegt bekommen und den Toilettendienst antreten.“ Ich musste schlucken und verzog mein Gesicht, dachte ich doch an die Blondine, welche von dem Fußballspieler als menschliche Toilette benutzt worden war.
Andrea sah meinen Gesichtsausdruck nicht und ich denke selbst wenn , hätte sie höchstens gelacht. „Dann gibt es die schwarzen Halsbänder, so eines bekommst du, wenn Frau M eine neue Sklavin in ihr Haus holt.“ Fuhr sie fort. „Das tut sie jedoch nur, wenn das Jahr eines schwarzen Halsbandes vorüber ist.“ Sie überlegte kurz. „Ich glaube Miriam hat ihr Jahr bald hinter sich gebracht.“ Sie drehte ihren Kopf zu mir und tippte mit dem rechten Zeigefinger auf ihr weißes Halsband. „Das hier bekommst du wenn du nach deinem Jahr ein weiteres dran hängst.“ Wieder schien meine Mimik zur allgemeinen Heiterkeit beizutragen, doch ich wahr ehrlich erstaunt darüber, dass jemand sich diese Art zu leben freiwillig ein weiteres Jahr antat, denn nun lachte Andrea. „Glaub mir mal, wenn du aus dem richtigen Holz geschnitzt bist, wirst du auch in Versuchung geraten. Das Leben als Sklavin mit einem weißen Halsband ist gar nicht mal so übel.“ Sie schaute wieder nach vorne und ging weiter. Ich folgte ihr selbstverständlich. Andrea hob ihre rechte Hand über ihre Schulter, so das ich sie sehen konnte. Dann rieb sie Daumen und Zeigefinger aneinander, die weltweit gültige Geste für Profit. „Und das stimmt auch, ich denke ich werde noch ein drittes Jahr dran hängen. Dann habe ich ausgesorgt.“ Lachte sie und blieb vor einer modernen Glastür stehen, die irgendwie nicht so richtig ins Gesamtbild des Hauses zu passen schien. Sie drehte sich zu mir, zwinkerte mir zu und deutete mit einem langen, schlanken Finger auf ihre Füße. Ich begab mich auf meine Knie und beugte mich vor um jeweils einen Kuss auf ihre ebenso langen, schlanken Zehen zu hauchen.
Damit fertig die Zehen halb fremder Frauen zu küssen, sah ich Andrea fragend an. „Ich bin mal weiter, muss heute noch ein wenig arbeiten. Geh einfach rein, da drin wird man sich um dich kümmern.“ Lachte sie und lies mic h stehen...besser gesagt, knien.
Ich holte einen Moment Luft, bevor ich aufstand und an die Tür klopfte. Oh my God, war mein erster Gedanke, als ich die Stimme hörte die mich hinein rief. Eine Schwuchtel als Friseur. Ich hasse zwei Dinge, Montage und Klischees. Trotzdem öffnete ich die Tür und war erst ein wenig geplättet, als ich die „Schwuchtel“ sah. Ich kannte ihn aus dem Fernsehen, er war ein landesweit bekannter Promi Friseur. Diese Frau M. schien wirklich ausschließlich nur die Creme der Gesellschaft zu kennen. Er winkte mich zu sich. „Nur herein, nur herein meine Süße, ich warte schon seit über eine Stunde auf dich!“ Er wirkte freundlich, trotz seiner hektischen Art, die wohl ein Teil seiner Selbst war. „Setzt dich, setzt dich Süße, ich habe heute noch andere Termine!“
Nun war ich erneut verwirrt. Musste ich mich jetzt hin knien und seine unglaublich hässlichen und mit Sicherheit sauteuren Designer Schuhe küssen? Wie immer beschloss ich auf Nummer Sicher zu gehen und kniete mich nieder. Einem Wildfre mden die Schuhe zu küssen ist schon demütigend genug. Wenn er dabei auch noch ungeduldig mit dem Fuß wackelte....ohne Worte. „So, nun genug der Show, beiderseits“ Sagte er mit plötzlich erstaunlich maskuliner Stimme, die irgendwie gar nicht zu seinem Look passen wollte. „Setzt dich auf den Stuhl.“ Ich kam wortlos seiner Aufforderung nach. Er deckte mich ab und legte mir eine dieser Krepppapier Halsbänder um. Ich hatte mir nie etwas dabei gedacht, doch nun musste ich an Morgen denken, an den Moment wenn man mir dieses stählerne Halsband anlegen würde. Ich wollte nur noch aufspringen und weglaufen.
„Frau M. hat mir gesagt, wie in etwa ich diese Katastrophe richten soll, die
Weitere Kostenlose Bücher