Das Haus der Frau M.
habe.“ Ich wollte antworten, aber sie schnitt mir das Wort mit einer knappen Geste ab. Tatsächlich fragte ich mich das. „Ich werde nicht viel mehr sagen, als das ich so meine Fäden gesponnen habe in meinem Leben.“ Wieder nahm sie einen tiefen Zug. „Doch ich bin ehrlich zu dir. Hättest du mein Angebot abgelehnt, wärst du in Handschellen aus dem Waschraum des Bahnhofs geführt worden. Die Polizei wusste wo du warst.“ Ich schluckte, blickte erstaunt auf und versuchte so etwas wie Angeberei oder Lüge in ihrem Gesicht zu entdecken. Alles was ich sah war eine Mischung aus Belustigung und Bedauern. Nach einem weiteren Zug, drückte sie eine halbe Zigarette im Aschenbecher aus. „Mach dir keine Sorgen. In meinem Haus bist du vor der Polizei in Sicherheit.“ In ihrer Stimme lag so viel Gewissheit, das ich ihr dies einfach glauben musste. Sie winkte mich mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand zu sich. Also rutschte ich auf Knien auf sie zu, bis sie die Fingerbewegungen einstellte. Beiläufig legte sie mir ihren linken Fuß auf meine linke Schulter und hob mit den Zehen ihres rechten Fußes mein Kinn an. Innerlich zuckte ich zusammen, folgte aber mit meinem Kopf dem leichten Druck, mit welchem sie meinen Kopf in alle Richtungen dirigierte. „Öffne deinen Mund.“ Befahl sie mir und ich kam der Anweisung ohne zu zögern nach. Mit dem großen Zeh hob sie meine Oberlippe und drückte darauf hin meine Unterlippe nach unten, um meine Zähne zu begutachten. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. „Gut, deine Zähne sind in Ordnung, aber sicherheitshalber werden wir mit deinen Haaren etwas machen.“ Sie nahm ihren Fuß wieder von meiner Schulter. Frau M. griff nach einem kleinen Stück Papier, welches auf dem kleinen Stapel hinter ihr lag, an dem sie bei unserer Ankunft gearbeitet hatte. Es handelte sich dabei um einen Barscheck. Sie drehte ihn um und hielt ihn mir vor die Nase, so das ich Empfänger und den eingetragenen Betrag lesen konnte. Er war auf meinen Namen ausgestellt und bereits unterschrieben. Angesichts der Summe musste ich wohl ein überaus erstauntes Gesicht gemacht haben, es war mehr als genug für einen Neuanfang, denn Frau M. lachte leise. Es klang nicht überheblich, oder arrogant, sondern überraschend sympathisch und ehrlich. „Diesen Scheck werde ich für dich verwahren. Nach Ablauf eines Jahres, werde ich ihn an dich überreichen.“ Erneut musterte sie mich eindringlich. Offenbar schien sie mit aller Macht zu versuchen mich einzuschätzen. Auch ihre Stimme nahm einen messerscharfen Tonfall an. „Aber damit wir uns richtig verstehen. Solltest du vor Ablauf des Jahres gehen, bekommst du nichts. Selbst wenn es nur ein Tag vorher ist. Haben wir uns verstanden?“ Ich nickte und ihre Gesichtszüge wurden wieder freundlicher. Sie schaute durch eines der großen Bogenfenster ihres Büros und sagte dann seltsam nachdenklich.
„Du kannst jetzt gehen. Sag Andrea, dass sie dich in den Beauty Bereich führen soll. Der F riseur wartet dort schon. Ich habe ihm Anweisungen gegeben.“
Wie ich es zuvor bei Andrea gesehen hatte, beugte ich mich über Frau M.´s Füße um sie zu küssen. Rutschte auf Knien ca. einen Meter zurück, stand auf und ging durch die Tür um sie anschließend leise zu schließen. Kurz bevor sie ganz geschlossen war, hörte ich Frau M. noch rufen. „Ach, bevor ich es vergesse. Wenn du beim Friseur Fertig bist, hast du den Rest des Tages zur freien Verfügung, Essen gibt es um ein Uhr Nachts!“ Etwas lauter fügte sie hinzu. „Aber verlass das Haus nicht!“ Als ich sicher war, dass keine weiteren Anweisungen folgten, zog ich die Tür ganz zu.
Meine Begleiterin Andrea stand wartend vor der Tür. Sicherheitshalber kniete ich vor ihr nieder und gab Frau M.´s Anweisungen weiter. Kurz überlegte ich ob ich sie „Herrin“ nennen sollte und da es in meinen Augen nicht schaden konnte, tat ich es auch woraufhin die pinkhaarige Frau leise lachte.
„Nur Frau M. oder die Gäste werden Herr oder Herrin genannt. Auch wenn du jedem Befehl , der dir im diesen Haus gegeben wird, ab nun zu gehorchen hast.“ Sie schien kurz zu überlegen ob sie mir noch etwas sagen sollte. Dann schüttelte sie das schulterlange Haar. „Ich denke du wirst früh genug merken wie es hier abläuft“ Sagte sie mit einem, leicht erheiterten Tonfall in der Stimme. Sie deutete mir an aufzustehen. „Dann immer mir nach“.
FÜNFTER AKT
Ein neuer Look ein neues Leben
Ich
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