Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Haus der glücklichen Alten

Das Haus der glücklichen Alten

Titel: Das Haus der glücklichen Alten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valter Hugo Mae
Vom Netzwerk:
Kleidern, die am Boden schleiften. Ich wollte mich bei ihnen einschmeicheln, damit ich bei ihnen bleiben konnte, und darum fragte ich, und der Hund, wie heißt dieses bildhübsche Hündchen? Afonso, antworteten sie in Stereo. Nun sagen Sie, ist das ein Blick zurück in die Vergangenheit, oder nicht? Das fragte der europäische Silva. Wir lachten, und er noch mal, dann hat der Hund also einen Menschennamen. Dahinter steckt keine Absicht, das geschieht ganz unabsichtlich, liebe Freunde. Diese Damen erkennen sich nicht mehr als Menschen, sie müssen darauf warten, dass der Hund sie überschwenglich begrüßt. Anísio lachte und feuerte den europäischen Silva mit den Worten an, er habe ganz recht, so etwas bedeute fehlenden Schwung und Klarblick, es sei eine Dummheit. Der andere setzte hinzu, wir haben die Meere bezwungen, haben See- und Landungeheuer entdeckt und sind an Skorbut erkrankt. Aus Liebe zu hochgestellten exotischen Jungfrauen fanden wir den Tod. Und das alles, damit es so weit mit uns kommt und wir von einer Madame Xanica und einer Madame Pachi mit ihren Häkelblümchen heimgesucht werden, die wie Blumen duften, als fielen sie in die ursprüngliche Brunst und den tierischen Zustand zurück. Eines Tages werden wir wieder zu den Grunzviechern des Höhlenzeitalters, und dann beeindruckt uns der Vulvageruch der Frauen, vor allem, wenn sich uns die Frauen mit Vulvanamen vorstellen. Also, Freund Silva, Pachi heißt so viel wie Pussy, nun sagen Sie mal, ob das nicht so ist. Ach, Liebste, lass mich deine Pachi sehen, und sie antwortet, nur, wenn du mir deinen Maiskolben zeigst. Was ist aus unserer Gesellschaft der großen Machos geworden, die jetzt, nach so vielen Widrigkeiten und so vielen salzigen Wegen, vor diesen Madames kuschen.
    Immer waren wir ein Volk auf salzigen Wegen. Wir sind immer noch ein Volk auf salzigen Wegen. Das kann unser Blut verbittern, es darf uns nie wieder solche leichtfertigen Szenen erlauben. Anísio, dessen Lachen abbrach, als würde ein Motor abgewürgt werden, war nicht einverstanden. Er mochte Frauen, ihm gefielen die Verführungskünste, deren sie fähig sind, und er entdeckte einen scharfen Verstand in der Kunst, wie sie sich vor den Männern hervortun. Sie haben diese Trümpfe gerade angesichts der sexuellen Ausstrahlungskraft der Männer ausgespielt. Ach, Senhor Cristiano, erzählen Sie mir nicht, dass Sie nicht die sexuelle Macht verstehen, wenn man am Leben ist. Erzählen Sie mir nicht, Sie hätten ausschließlich Ihre Revolution im Kopf und könnten nicht im Geringsten anerkennen, dass diese Maschine schon immer ganz bestimmten Eroberungen nachjagt, ein einfaches Spiel, das uns alle auf die gleiche Stufe stellt, einschließlich der großen Seefahrer und der größten Politiker aller Zeiten. Sogar der europäische Silva nickte. Er verstehe so etwas und er wisse genau, wie mächtig Sexualität in der Gesellschaft wirke. Aber er betonte noch einmal, Xanica und Pachi, das nun wirklich nicht. Nicht einmal für Sex. Man bekommt eher Lust, sie auf den Schoß zu nehmen und ihnen das Fell zu streicheln, was weiß ich, ich würde ihnen gern einen Knochen zuwerfen, sie mit hechelnder Zunge sehen. Anísio lachte übertrieben und widersprach, also, Senhor Cristiano, das ist ja pervers bis zum Gehtnichtmehr, Mannomann, Sie sind ein Pornograph.
    Dona Beatriz mit den am Boden schleifenden Kleidern verließ lächelnd und aus eigenem Entschluss das Heim. Sie hatte ihre Töchter überzeugen können, sie bei sich zu Hause aufzunehmen und den langwierigen Abschied im Kreis der Familie zu ertragen. Ich fand, dass Xanica und Pachi, von den Farben und Gerüchen abgesehen, Menschen mit einer beneidenswerten emotionalen Intelligenz sein mussten. Das war mein Standpunkt, als das Gelächter endete. Wie schön wäre es für mich, wenn sie mich nach Hause mitgenommen hätten, mich zu Hause gelassen hätten, mich an dem Ort hätten wohnen lassen, der immer mir gehört hatte. Selbst wenn ich ihn zerstört hätte, selbst wenn ich ihn gehasst hätte, weil er dem Wegbleiben Lauras gegenüber gleichgültig blieb, es wäre mir lieber gewesen, sie hätten mir den Gewaltakt ermöglicht, alles zu verlieren, wirklich alles zu verlieren, so aber bin ich überzeugt, dass die selbstsüchtigen Sorgen eines anderen die Mauern meines Hauses aufrechterhalten müssen. Und meine Papiere müssen verteilt werden, wie es der oberflächlichen Überzeugung entspricht, dass sie entweder mehr den Jungen oder das Mädchen

Weitere Kostenlose Bücher