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Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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hatte, ihm zu helfen und mit ihrer Aufforderung »Fahr nach Hause« den Ausschlag zu geben. Dann war das LOLOLOLOL erschienen, und Jonathan hatte seinen Entschluß gefaßt.
    Nur eine Stunde früher hatte Charlotte noch darauf beharrt, daß er gehen müsse. Jetzt war sie froh, daß er geblieben war.
    Sie kramte in ihrer ledernen Umhängetasche nach dem Kamm mit goldenem Stiel, der unter dem zerbrochenen Windspiel versteckt lag. »Jonathan, wir müssen herausfinden, welche Verbindung zwischen dem Eindringling und Rusty Brown besteht. Vielleicht haben sie zusammen gearbeitet, oder es ist jemand, der von der Sabotage wußte und jetzt daraus Kapital schlagen will. Brown hat darauf beharrt, allein gearbeitet zu haben, und nach seinem Strafregister zu urteilen, entspricht das auch seiner Vorgehensweise.«
    »Ich habe mich ein bißchen umgesehen, während du schliefst. Zum Beispiel in Rustys Spind. Er war natürlich leer, Knights Leute haben ihn schon ausgeräumt. Aber dabei traf ich einen alten Nachtwächter, der mir zwei äußerst interessante Dinge erzählt hat. Das erste war, daß er und Brown nach der Arbeit immer in eine Kneipe an der Autobahn One-Eleven gegangen sind.«
    »Die Kojoten Bar.« Sie nickte. »Viele von unseren Mitarbeitern gehen dorthin.«
    »Er sagte, Brown sei ziemlich verschlossen gewesen und hätte nie damit angegeben, irgendwelche Produkte manipuliert zu haben. Anscheinend hatte er keine Freunde, bis auf einen Angeber, wie der Nachtwächter sich ausdrückte. Offenbar war dieser Typ ein paarmal mit in der Kneipe und hat sie zu teuren Getränken eingeladen. Er schien sich irgendwie um Brown zu kümmern. Rusty war sauer über seine Leistungsbeurteilung, weil man ihm die erwartete Beförderung nicht geben wollte. Dieser Fremde, der die teuren Drinks bezahlte, redete ihm zu, er solle sich das nicht bieten lassen und seiner Firma zeigen, daß sie nicht so mit ihm umspringen könnte.«
    »Wann war das?«
    »Vor fünf Monaten.«
    Charlotte starrte Jonathan an. Die Produktrezepturen waren vor vier Monaten verändert worden. »Und Rusty hat erzählt, man hätte ihm eine Gehaltserhöhung versprochen?«
    »Und eine Beförderung. Ziemlich ungewöhnliche Zusagen bei einem brandneuen Mitarbeiter.«
    »Konnte der Nachtwächter den Fremden beschreiben?«
    »Er sagte, der Mann hatte einen Bart und lange Haare, zum Pferdeschwanz gebunden. Auf dem Kopf eine Baseballmütze. Aber das ist nicht einmal das Seltsamste, Charlie. Am merkwürdigsten ist die Art, wie Rusty eingestellt wurde. Er behauptet, man hätte ihn angeworben. Jemand von Harmony Biotec hätte ihn angerufen, ihm gesagt, es täte der Firma leid, daß er seinen letzten Job verloren hätte und daß sie jemanden mit seinen Fähigkeiten und Begabungen brauchen könnten.«
    »Das heißt, dieser Jemand hörte oder las von seiner Verhaftung und dem Prozeß und wollte Brown benutzen, um unser Unternehmen zu ruinieren, während er selbst sich völlig im Hintergrund halten konnte.« Diesen Verdacht hatte sie schon die ganze Zeit gehabt. »Aber du sprachst von zwei Sachen, die der Nachtwächter erzählt hat.«
    »Das zweite bestärkt unsere Vermutung. Der Nachtwächter hat gesagt, daß er vor etwa zwei Stunden jemanden an Browns Spind ertappt hätte. Leider entkam die Person, bevor er sie richtig erkennen konnte, so daß er nicht einmal weiß, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte – anscheinend trug sie oder er einen langen Mantel und einen Hut. Auf jeden Fall machte sie sich an Browns Spind zu schaffen.«
    »Sie hat Beweismaterial ausgelegt.«
    Er nickte. »Genau. Und wahrscheinlich erzählt Brown das gerade der Polizei. Er hat gestanden, die Produkte verfälscht zu haben, aber wenn sie ihn fragen, ob er an deiner Garagentür herumgespielt oder die Explosion in Naomis Haus verursacht hat, wird er keine Antwort geben können.«
    »Und Knight wird zum selben Schluß kommen wie wir – daß jemand Rusty als Werkzeug benutzte, ohne daß er es ahnte.«
    Jonathan streckte die Finger der rechten Hand aus und ballte sie dann zur Faust. »Ich fürchte, wir sind mit Bundesagent Valerius Knight noch nicht fertig.«
    Charlotte griff sich in den Nacken und löste ihre Haarspange. »Aber Rustys Strafregister«, murmelte sie. »Wie hat er es geschafft, unsere Nachprüfungen zu umgehen? In seiner Personalakte steht nichts von einer Verhaftung. Ich habe unsere Personalchefin, Mrs. Ferguson, zu Hause angerufen, aber nur den Anrufbeantworter erreicht. Ich habe um

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