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Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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uns irgendwie aristokratisch, weißt du. So viele Jahre, in denen ich als Außenseiter aufgewachsen bin und gelebt habe, und jetzt stellt sich heraus, daß mein Vater und Großvater die Außenseiter sind!«
    Er verließ den Spielautomaten und stellte sich an die Glastür, die zu einem in den natürlichen Fels des Berghangs geschnittenen Wasserfall führte. Vor dem Hintergrund des schwarzen Sturms draußen schimmerte sein Spiegelbild geisterhaft weiß.
    »Desmond«, begann Charlotte wieder, »worum geht es dir eigentlich? Willst du unser Unternehmen vernichten, weil du erfahren hast, wer du wirklich bist?«
    »Und genau das werde ich tun«, erwiderte er ausweichend. »Ich werde meinen Plan ausführen. Gib die Presseerklärung ab, oder ich bringe Tausende von Unschuldigen um.«
    »Aber warum ?«
    Er grinste hämisch. »Ich weiß es, und du wirst es merken.«
    Sie sah ihn ungeduldig an. »Ich glaube nicht, daß du es kannst.«
    »Verlaß dich auf mich. Ich kann.«
    »Wie denn? Vielleicht warst du wirklich schuld an diesen drei Todesfällen. Du hast den Opfern Gratismuster geschickt, die vergiftet waren.«
    »War es nicht schlau von mir, drei Frauen auszusuchen, mit denen du ein persönliches Hühnchen zu rupfen hattest?«
    »Aber jetzt gibt es überall Warnungen. Unsere Produkte sind vom Markt genommen worden. Du kannst niemanden zwingen, etwas einzunehmen, vor dem er ausdrücklich gewarnt worden ist.«
    »Oh, ich würde keinen zwingen. Die Leute werden es unbedingt wollen!«
    Ein Donnerschlag dröhnte über die Berge. Der Boden bebte, die Lichter flackerten. Charlotte starrte immer noch Desmond an. »Es sind die Geheimformeln«, sagte sie endlich.
    Er zwinkerte ihr zu. »Meine kluge Schwester! Ja, die Geheimformeln. Die, an denen noch gearbeitet wird. Die uns Millionen, ja Milliarden einbringen könnten.«
    »Willst du sie an ein anderes Unternehmen verkaufen? An Synatech?«
    »Oh, nicht so etwas Gewöhnliches. Wir leben in einer neuen Zeit, Charlotte. Sei ein bißchen modern! Ich werde die Formeln im Internet veröffentlichen.«
    »Und was bedeutet das?«
    Er sah auf Jonathan. »Der Prinz hier weiß, wovon ich rede.«
    »Desmond, du Bastard!« fauchte Charlotte.
    Er lächelte. »Nur weil jeder mich so nennt, heißt das nicht, daß ich keiner bin.«
    »Sag mir, was du vorhast.«
    »Weißt du, wieviel Krebskranke es auf der Welt gibt, Charlotte? Menschen, die verzweifelt nach einem Heilmittel suchen, ganz gleich, was es ist? Ich gebe die Formeln heraus, und ein Wimpernzucken später fangen Hunderte von kleinen Hinterhofapotheken auf diesem Planeten an, die Mittel zusammenzubrauen, alle in der Hoffnung, damit Millionen zu scheffeln. Und glaub mir, die Leute werden das Zeug kaufen.«
    »Aber wieso werden Tausende daran sterben? Unsere Formeln sind zwar noch im Experimentierstadium, aber wir wissen beide, daß einige davon tatsächlich wirken, während andere zumindest lindern …« Sie unterbrach sich. »Mein Gott! Du willst sie verfälschen.«
    »Du wirst immer schlauer.«
    »Du willst sie tödlich machen?«
    »Ich habe sie bereits verändert.«
    »Es wird nicht funktionieren. Ich brauche nur eine Warnung von Harmony Biotec auszugeben.«
    »Komm schon, Charlotte! Erstens weißt du gar nicht, welche Formeln ich verändert habe und welche ich veröffentlichen will. Und wie willst du deine Warnung publik machen? Über Informationsgruppen? Über IRC? Es gibt Tausende von Informationsgruppen, Millionen von Chat Rooms und Millionen von Webseiten. Frag den Prinzen, er wird es bestätigen.«
    »Warum tust du das alles?«
    »Weil das Unternehmen von Rechts wegen mir gehört!« brüllte er so laut, daß sie erschraken. »Ich bin Richard Barclays einziger männlicher Erbe. Seine Tochter hat Harmony Biotec gegründet. Nach ihrem Tod hätte es an mich gehen müssen.«
    »Mein Gott, Desmond, du verdrehst ja alles! Willst du mir wirklich sagen, daß du die Firma ruinieren willst, wenn du sie nicht haben kannst?«
    Wieder schaute er auf die Uhr. »Entscheide dich. Es ist fast sechs.« Er zeigte auf ein altmodisches Münztelefon mit Kurbel, das an der Wand hing. »Ich mache es dir leicht. Hier ist die Nummer des Nachrichtensenders Kanal Sieben. Du kannst die Erklärung telefonisch abgeben.«
    Jonathan wollte sich mit einem plötzlichen Schritt einem Schrank nähern, der neben den Spielautomaten stand. »Das würde ich an deiner Stelle nicht versuchen«, sagte Desmond. »Bleib schön, wo du bist, dann verwandelt sich mein Hausboy auch

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