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Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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Gilroy?«
    Ein Teil der Farbe wich aus Desmonds Gesicht.
    »Wir haben die Gästeliste des Hotels, Mr. Barclay.«
    Desmond warf einen giftigen Blick auf Charlotte. »Also wirklich – ich bin enttäuscht von dir. Ich hatte dir doch verboten, das FBI einzuschalten. Nun muß ich meine Drohung doch wahr werden lassen.«
    »Genaugenommen«, sagte Jonathan, »war es nicht Charlotte, die Knight auf deinen geheimen Laptop aufmerksam machte. Ich war es. Es war auch meine Idee, seinen Techniker mit einem Hilfsprogramm nach den gelöschten Dateien suchen zu lassen.«
    »Es kommt nicht darauf an. Eine Verhaftung kann mich nicht aufhalten. In ein paar Tagen, vielleicht schon in ein paar Stunden, bin ich wieder draußen. Und dann werde ich dafür sorgen, daß ihr wünscht, ihr hättet niemals – he! Was haben Sie vor?«
    Auf einen Wink von Jonathan waren zwei weitere Männer an den Schrank getreten und hatten ihn aufgestemmt. Er enthielt ein zweites Computerspielzentrum. Sie fingen sofort an, Schnüre, Buchsen und Kabel zu etikettieren, schnell und schweigend wie in den Vorstandsbüros von Harmony Biotec. Als sie den Rechner vom Monitor trennten, wurde Desmond unruhig. »Das können Sie nicht mitnehmen.«
    Knight hielt ihm ein Papier so vor die Nase, daß Desmond es lesen konnte. »Wir haben die Ermächtigung, sämtliche verdächtigen Geräte zu beschlagnahmen, Mr. Barclay.«
    Desmond lachte. »Na schön. Diese Festplatte hat übrigens vier Gigabytes. Eine Menge Dateien zum Prüfen. Mal sehen, vielleicht habe ich die gestohlenen Formeln ja unter ›Briefe an Tante Matilda‹ gespeichert, oder sie verstecken sich irgendwo in meinem Alpha-World-Verzeichnis. He! ›Steuern 1986–1996!‹ Das ist eine dicke Akte.«
    »Irgendwie, Desmond«, sagte Jonathan und half den Agenten, die Schubladen des Computerschranks zu öffnen und die Fächer zu inspizieren, »habe ich nicht das Gefühl, daß du dumm genug bist, die gestohlenen Formeln auf deiner Festplatte zu lassen.«
    »Möchtest du lieber meine Disketten untersuchen?« fragte Desmond. »Dann mach die Abstellkammer dort auf. Ja, die.«
    Jonathan öffnete eine Tür. Dahinter standen Regale mit Spielen und Sportgeräten und auf dem Boden Schuhkartons voller Disketten.
    »Bedient euch!« Desmond lächelte triumphierend.
    Jonathan und Charlotte wechselten einen Blick. Beide dachten das gleiche: es würde Wochen und Monate dauern, bis alle Dateien überprüft waren.
    Knight kam, bückte sich und betrachtete die Schuhkartons. »Heiliger Strohsack«, murmelte er.
    »Das macht ja richtig Spaß«, bemerkte Desmond.
    Jonathans Augen wanderten über die Regale, streiften alte Monopoly- und Clue-Schachteln, ein Puzzlespiel mit fünfhundert Teilen, Scrabble und Dame. Als sein Blick auf einen Karton fiel, der mit grellbunten Drachen und Zauberern bedruckt war, zog er ihn heraus und hielt ihn ans Licht.
    »Wie ich sehe, spielt du jetzt Computerspiele, Des«, sagte er und hob die Schachtel hoch. »Ich weiß noch, wie du dich damals über mich lustig gemacht hast, weil ich Pong und Asteroiden spielte. Auf welchem Level bist du denn?«
    »Bitte?«
    Jonathan schüttelte den Karton, öffnete ihn und ließ die Diskette herausfallen. »Bist du schon Drachenmeister?«
    Desmond räusperte sich. »Das Spiel gehört nicht mir, sondern meinem Sohn. Er spielt es, wenn er am Wochenende herkommt.«
    Jonathan drehte die Schachtel um und betrachtete sie nachdenklich. »Du solltest deinem Sohn neue Software kaufen. Das hier ist eine alte Version. Es gibt keine Spiele auf Disketten mehr. Wußtest du das nicht?«
    »Desmond«, mischte Charlotte sich ein, »zufällig weiß ich, daß Robbie dieses Spiel schon in der siebten Klasse gemeistert hat. Er würde ums Verrecken nicht mehr damit spielen.«
    Desmond zuckte erneut mit den Schultern, eine schnelle, nervöse Geste. »Was weiß ich, womit der Junge spielt? Vielleicht hat er das Ding seit Jahren nicht mehr in der Hand gehabt. Dieser Schrank ist voll mit alten Spielen.«
    Jonathan musterte die Diskette. »Sie könnte überschrieben sein. Anscheinend ist sie nicht schreibgeschützt.«
    »Das ist ein gottverdammtes Computerspiel!« rief Desmond, und in seiner Stimme schwang ein Unterton von Panik mit.
    »Spieldisketten kann man verändern«, sagte Jonathan. »Vielleicht sind die Geheimformeln irgendwo in Mordreds Burgfest versteckt? Oder vielleicht unter Khalilas Sorgensee vergraben?«
    Valerius Knight streckte die Hand aus und nahm Jonathan die Schachtel mit dem

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