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Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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war. Und nun bin ich einer!«
    »Hast du meine Großmutter umgebracht?«
    Er hob die Brauen. »Nein. Ich hatte nichts mit ihrem Tod zu tun. Wenn die alte Dame umgebracht wurde, dann bestimmt nicht von mir.«
    Ein Blitz schoß vom Himmel herunter und explodierte. Blendendweißes Licht erfüllte das riesige Zimmer.
    »Desmond, du bist eine verächtliche Kreatur«, sagte Charlotte.
    Er zuckte zusammen. »Was für eine Ausdrucksweise!«
    »Du hast versucht, Naomi zu töten.«
    Er zuckte die Achseln. »Es wäre nichts passiert.«
    »Wie kannst du das sagen?«
    »Ist sie Hellseherin oder nicht?«
    »Und du wolltest mich töten.«
    Er hielt sein Glas gegen das Licht, als wollte er die Sprudelperlen zählen. »Ich wollte dich nicht töten, sondern nur ein bißchen erschrecken. Die Garagentür hätte lediglich die Corvette beschädigt. Und habe ich nicht die Ampullenanlage rechtzeitig abgeschaltet?«
    »Aber du hast meinen Tee vergiftet.«
    »Nur damit dir schlecht wurde und du Angst bekamst. Ich wollte nicht, daß du stirbst. Was ich will, ist, daß du diese Presseerklärung abgibst. Und das wirst du tun, verstehst du? Du kommst nicht darum herum, Charlotte.«
    »Also hast du alles eingefädelt«, sagte Jonathan. »Irgendwie hast du Rusty Brown dazu gebracht, die Produkte zu manipulieren, und ihm dann belastendes Material in den Spind geschmuggelt, das ihn mit den drei Opfern und der Explosion in Naomis Haus in Verbindung brachte. Alles sehr schlau, Desmond, aber wozu der Aufwand, gleich drei große Produktionsabschnitte zu vergiften? Warum nicht nur die drei Muster, die du verschickt hast?«
    »Nicht, daß ich irgend etwas zugeben würde«, entgegnete Desmond unwillig, »falls du nämlich so melodramatisch bist, ein Tonband mit dir herumzuschleppen. Aber du wirst ja wohl begreifen, daß drei einzelne Muster viel eher die Person entlarven, die sie verfälscht hat. Wenn man dagegen Hunderte von Flaschen und Kapseln auf einmal verändert, wird die Spur des Täters verwischt. Ich sage das natürlich nur rein theoretisch.«
    Er wandte sich wieder an Charlotte. »Die Polizei wird zwischen mir und diesen drei Todesfällen keine Verbindung herstellen können. Ich habe kein Mordmotiv. Du schon. Und du warst an dem Tag, als das dritte Muster von Gilroy abgeschickt wurde, dort.«
    Er schaute auf die Uhr. »Mein Gott, wie die Zeit vergeht. Es ist schon fast sechs.« Er blickte sich um. »Wo sind die Reporter? Wo ist der Minibus mit der Satellitenantenne? Meine Drohung ist ernstgemeint, liebe Schwester. Ich werde Tausende sterben lassen. Ich kann es tun.«
    »Was mich wundert«, meinte sie, »ist, daß du nicht überrascht zu sein scheinst, uns hier zu sehen.«
    Desmond verzog das Gesicht. »Sobald ich merkte, daß du den wackeren Mister Spock zu Hilfe gerufen hattest, wußte ich, daß es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis ihr alles herausgefunden hättet. Und natürlich habe ich im Museum herumgeschnüffelt. Ihr habt nicht gewußt, daß ich eure Pläne durchschaute, nicht wahr? Valerius Knight konntest du vielleicht täuschen, Charlotte, aber ich kenne dich zu gut. Also hast du entdeckt – in einem Tagebuch, sagtest du –, daß ich dein Bruder bin?«
    Er ging um Kissen und Liegen herum und blieb auf der anderen Seite des Raums stehen, wo die Spielautomaten aufgereiht waren.
    »Was für ein Schock«, sagte er und ließ den »Star Trek-Next Generation« -Automaten klappern. »Ich habe in all diesen Jahren meine Schwester begehrt. Es scheint in der Familie zu liegen.«
    Er sah zu den beiden hinüber. »Ich weiß noch, daß ich eines Tages hörte, wie Großmutter Olivia meiner lieben Adoptivmammi verriet, daß sie deine Großmutter haßte, weil Großvater Gideon in sie verliebt war. Olivia erzählte Margo, alles war gutgegangen, solange Harmonie Gideon für ihren Bruder gehalten hatte. Aber dann erzählte er ihr, daß er nur Richard Barclays Adoptivsohn sei, und schon wurden sie ein Liebespaar. Siehst du die Ironie, Charlotte?« Er lachte. »Bei uns ist es genau umgekehrt! Du wußtest nicht, daß ich dein Bruder war, und jetzt weißt du es, und wir werden kein Liebespaar.«
    Der Regen prasselte gegen die deckenhohen Fenster. Es klang wie Hagel. »Ist es nicht zum Schreien?« fragte Desmond leise und betrachtete sein Glas. »Mein ganzes Leben lang fühlte ich mich wertlos, weil ich kein echter Barclay war. Und nun bin ich der einzig echte in der ganzen Familie! Ha! Ich hatte denselben Urgroßvater Richard wie du, Charlotte. Macht

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