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Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition)

Titel: Das Haus der Harmonie: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Wood
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worden sei. Jonathans Arbeit an geheimen Projekten für internationale Unternehmen und ausländische Regierungen hatte Adeles sonst so korrektem Dasein einen Hauch von Abenteuer verliehen.
    Aber inzwischen fand sie es nicht mehr schön, sein Fehlen entschuldigen zu müssen.
    Er griff nach dem Handy, wählte die Nummer seiner Wohnung und lauschte auf das Läuten des Telefons am anderen Ende. Adele hatte ihre Nachricht um 17 Uhr 20 aufgegeben, Londoner Zeit. Es war jetzt achtzehn Uhr. Es hob niemand ab.

25
    Charlotte lief durch den Regen, hielt sich die Hand vor die Augen, wenn es blitzte, und fragte sich, ob es eigentlich noch schlimmer kommen konnte. Bei ihrer Rückkehr von Naomis Haus hatten sie eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter vorgefunden. Ein Mitglied des FDA-Beratungsausschusses in Washington DC, jemand, der Harmony Biotec freundlich gesinnt war und die Zulassung von GB4204 unterstützte, teilte ihr mit: »Sie haben Ihren Antrag zunächst zurückgestellt, Charlotte, bis die Untersuchung der drei Todesfälle durch die Anwendung von Harmony-Produkten abgeschlossen ist. Es tut mir leid, aber wenn Ihr Unternehmen dafür haftbar gemacht wird, müssen Sie zurück zum Start, und es wird Jahre dauern, bis man Ihr Präparat genehmigt. Aber es gibt noch schlimmere Neuigkeiten, Charlotte. Ich sollte es Ihnen eigentlich nicht erzählen, aber ich bin selbst ein großer Befürworter von Naturheilmitteln, und ich mag Ihre Firma und das, wofür Sie immer eingetreten sind. Sie müssen wissen, daß Synatech soeben ein eigenes Anti-Krebs-Mittel zur Genehmigung eingereicht hat. Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann. Und ich kann Sie nur warnen: Wird die Entscheidung über Ihren Antrag allzulange zurückgestellt, ist Synatech vor Ihnen am Ziel.«
    Nein, dachte sie und beeilte sich, aus dem Regen ins Haus zu kommen. Sie legte die Hand auf die Brust, um die tröstliche Gegenwart des Shang-Dynastie-Medaillons zu fühlen. Unser Präparat muß als erstes herauskommen. Ich habe es versprochen.
    »Charlotte!« Als sie aus dem Fahrstuhl trat, stand Desmond vor ihr. »Gott sei Dank, daß du noch da bist!«
    Sie zog den Regenmantel aus und schüttelte das Wasser ab. »Warum, was ist passiert?«
    »Ich dachte, du wärst vielleicht nach Hause gefahren.«
    »Mein Wagen steht immer noch auf dem Parkplatz, Des. Außerdem würde ich dir auf jeden Fall vorher Bescheid sagen.« Sie wandte sich an Valerius Knight, der sie nachdenklich betrachtete.
    »Sie schaffen es, immer im richtigen Moment aufzutauchen«, meinte er. »Haben Sie eine Kristallkugel?«
    Sie hoffte, daß ihm der klopfende Puls an ihrem Hals nicht auffiel. »Brauchen Sie mich, Agent Knight?«
    »Ich habe schlechte Nachrichten. Es hat ein viertes Opfer gegeben. In Chicago.«
    Charlotte preßte die Hand an den Mund. »O Gott, nein.«
    »Ein älterer Mann. Nicht tot, aber schwer erkrankt. Er wurde in die Notaufnahme gebracht. Er hatte ein paar Schlucke von Ihrer sogenannten Impotenzkur genommen …«
    »Zehntausend Yang.«
    »Wir haben die Endergebnisse der Blutuntersuchung noch nicht, aber die Symptome decken sich mit denen einer Ephedrin-Vergiftung.«
    Er sah auf seine Armbanduhr und dann nach oben zur Wanduhr – ein Mann, dem die Zeit knapp wird, dachte Charlotte, oder der auf jemanden wartet.
    »Desmond«, sagte Charlotte. »Stell fest, was du über das neueste Opfer und seine Familie und so weiter herausfinden kannst.«
    »Wird erledigt. Äh … Charlotte?«
    »Bitte?«
    »Hast du schon etwas entdeckt? In den Finanzunterlagen?«
    Sie sah in die schwarzen Gläser seiner Ray-Ban-Sonnenbrille und dachte an die »Zugang ungültig«-Mitteilung, die ihr den Zutritt zur Finanzdatenbank versperrt hatte. Wußte Desmond, daß die Dateien blockiert waren? Hatte er die Sperrung eingerichtet, als Falle für sie, um in Erfahrung zu bringen, was Charlotte wirklich plante?
    Sie schüttelte den Kopf. »Noch nicht, Des. Aber ich arbeite daran. Wo ist Margo?«
    Desmond vergrub die Hände in den Taschen. »Ich nehme an, sie schminkt sich noch.«
    Charlotte musterte ihn forschend. Es lag ein neuer Ton in seiner Stimme, eine gewisse Bitterkeit, wenn er von seiner Mutter sprach. Zum ersten Mal war es Charlotte im letzten Jahr aufgefallen, als sie von ihrer Reise durch Europa und der Besichtigung dortiger Pharmaziefirmen zurückgekehrt war. Da hatte sie Mr. Sung auch so verändert vorgefunden. Bei ihm meinte sie, daß sie sich diese Veränderung nur eingebildet habe, weil sie keine konkreten

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