Das Haus der Seelen: Roman (German Edition)
abzuhalten, eine Hand voll Pillen aus verschiedenen Döschen zu nehmen. JC zwang sich auf die Füße und ging zu Happy hinüber, der plötzlich innehielt und die Tabletten aus seiner Hand auf den Boden fallen ließ. Er sah JC an, und sein Blick war wild, beinahe brutal.
»Weißt du was, JC? Du hattest die ganze Zeit recht! Die Medikamente wirken nicht!«
JC stolperte immer noch stur auf ihn zu, Kim glitt vorsichtig neben ihm her. Selbst mit seiner neu erlangten geistigen Disziplin sah er immer noch Dinge. Große, nicht menschliche Gesichter mit unverständlichen Mienen, die beobachteten und beobachteten. Sie schienen von allen Seiten gleichzeitig zu kommen und auch aus einigen Dingen, die keine Richtungen waren. Merkwürdige Entitäten schwebten in der Luft und füllten den Raum zwischen den Räumen aus wie Mikroorganismen, die in einem Tropfen Wasser herumwuseln. Sie schossen hierhin und dorthin und durchquerten dabei Gegenstände und Menschen und sogar sich selbst. Und dann gab es da große Gestalten, so groß, dass JC nicht einmal erraten konnte, was sie waren. Sie strichen durch das ganze Gebäude und das, was darin war, als seien sie Geister.
JC zwang sie alle aus seinem Sichtfeld und seinen Gedanken und ging weiter, Schritt für Schritt. Er weigerte sich, anzuhalten oder zur Seite zu sehen, bis er schließlich Happy und Melody erreicht hatte. Sie schienen Meilen oder Stunden oder noch mehr von ihm entfernt. Melody versuchte, mit Happy zu reden, aber ihre Worte erreichten ihn nicht. Es schien nicht so, als sei sie von der Umgebung beeindruckt, vielleicht, weil der größte Teil ihrer Aufmerksamkeit auf Happy gerichtet war. JC kauerte sich vor ihn und sah ihm genau ins Gesicht. Er riss seine Sonnenbrille herunter, sodass seine goldenen Augen direkt in die des Telepathen blickten und sein Sichtfeld ausfüllten. Happy erwiderte den goldenen Blick und entspannte sich langsam, als ob ihm jemand eine Rettungsleine zugeworfen hätte. Das goldene Leuchten hielt alles andere fern. Happy atmete jetzt tief und der Wahnsinn wich aus seinen Augen. Er nickte ruckartig erst JC zu, dann Melody.
»In Ordnung, ich bin wieder da. Ich bin nicht sicher, wo genau, und ich glaube auch nicht, dass ich es mag, aber ich bin ganz sicher hier. Können wir jetzt gehen?«
»Wohin denn?«, fragte JC und trat zurück. »Siehst du einen Weg hinaus? Wir sind in der Welt der Neuen Menschen, und wir müssen uns mit ihnen auseinandersetzen.«
Er wandte ihnen das Gesicht zu, und alles andere verschwand. Fortgeschoben, hinweggezwungen von der schieren Präsenz der Neuen Menschen. Nur sie standen noch da und das Licht, das sie umgab. Oder das sie generierten. Und als sie endlich sprachen, da sprachen sie alle gleichzeitig, wie eine Gewitterwolke oder ein Stimmenchor. Nur vier bewegungslose Gestalten in all ihren vielen Dimensionen, aber als sie sprachen, hätten da auch vierhundert oder viertausend stehen können, so viele Aspekte, wie sie Dimensionen besaßen.
Wir haben auf euch gewartet. Die kühnen Geisterjäger des Carnacki-Instituts. Wir wussten, dass ihr kommt. Das Chaos aufräumt, das unsere Schöpfung hinterlassen hat. Eine Geburt ist immer chaotisch .
»Wisst ihr, wer hinter eurer Schöpfung steht?«, wollte JC wissen und rang sich die Worte ab. »Wisst ihr von Patterson?«
Natürlich. Er hatte Pläne für uns. Wie die Leute, die er repräsentierte. Aber sie waren so begrenzt in ihrem Denken. So menschlich. Patterson konnte uns nicht verstehen. Seine Organisation konnte das auch nicht. Wir sind so viel mehr als sie erwarteten. Sie planten unsere Schöpfung, aber konnten mit dem, was sie kreierten, nicht fertig werden. Ihr alle seid nicht in der Lage zu verstehen, was wir sind, wozu wir geworden sind. Der menschliche Verstand besitzt nicht die Fähigkeit, zu verarbeiten, was wir sind. Und was wir tun werden.
Was wollt ihr denn?«, fragte JC weiter.
Wir wollen selbstverständlich jeden zu unseresgleichen machen. Die Welt wecken und alles darin und sinnvolle Arbeit tun. Alles tun, was wichtig ist, anstatt einfach nur die Zeit zu füllen, bis wir sterben. Es muss so viel getan werden, Dinge von großer Bedeutung und großem Wert – das Universum ordnen.
»Und wenn wir das nicht wollen?«, fragte Happy und stellte sich neben JC. »Was, wenn wir unseren eigenen Weg gehen wollen?«
Ihr werdet es wollen. Nachdem ihr verwandelt wurdet. Aufgewertet. Zu wundersamen Neuen Menschen wie wir. Wenn ihr erst seid wie wir, dann werdet ihr alles
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