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Das Haus der toten Mädchen

Das Haus der toten Mädchen

Titel: Das Haus der toten Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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das nicht anvertraut, du dumme alte Kuh?“
    „Weil ich es nicht beweisen konnte. Das Einzige, was ich in der Hand hatte, war ein Messer, von dem ich annehme, dass er es benutzt hat. Ich habe es in einem der alten Krankenhauszimmer gefunden, und während ich noch herauszufinden versuchte, wo ich es untersuchen lassen konnte, hat es mir jemand gestohlen. Ich hatte keine andere Wahl, als mich so verrückt wie möglich zu gebärden, um Doc mit Beschlag zu belegen, so dass er sich kaum mit euch befassen konnte. Ich hätte bloß wissen müssen, dass das nicht ewig gut gehen konnte.“
    „Doc ist ein Mörder?“ fragte Marty gedehnt. Sie war noch nicht überzeugt.
    „Du bist doch sonst nicht so auf den Kopf gefallen, Marty. Hat Doc so doll zugeschlagen? Er bringt Frauen um – Gott allein weiß, wie viele es über die Jahre gewesen sind. Warum er das tut? Keine Ahnung. Vielleicht eine Art Jack-the-Ripper-Komplex. Der Grund kann uns im Augenblick egal sein. Jedenfalls ist er zu allem imstande.“
    „Und wir beide sind hier eingesperrt.“
    „Aber Sophie hat er noch nicht erwischt. Mit etwas Glück ist sie bei diesem jungen Mann, und der wird hoffentlich rechtzeitig durchschauen, was hier vor sich geht.“
    „Warum sollte Mr. Smith Doc auf die Schliche kommen?“
    „Weil er nicht Mr. Smith ist, du kleines Dummchen. Er ist der Kerl, dem man die Morde vor zwanzig Jahren in die Schuhe geschoben hat. Ihr wart alle zu begriffsstutzig, um das zu erkennen, aber mir war das sofort klar. Ich habe sogar ein Exemplar der alten Zeitung in die Küche gelegt, in der er abgebildet ist, damit Sophie es begreift. Aber sie hat es nicht kapiert.“ In Grace’ Stimme schwang eine Menge Verdruss mit. „Ich habe ihr immer ans Herz gelegt, die Bücher zu lesen, die ich sammle. Dann wäre ihr im Handumdrehen ein Licht aufgegangen.“
    Marty zitterte plötzlich vor Angst. Sie wollte nicht sterben. Nicht, solange sie Patrick Laflammes Kuss noch auf den Lippen spürte. „Was tun wir jetzt, Gracey?“ fragte sie mit Piepsstimme.
    Grace erhob sich aus dem Stuhl und schlang die Arme um Martys bebenden Körper. „Eins verspreche ich dir, Liebes. Ich werde nicht zulassen, dass er dir wehtut.“
    Grace’ dünne Arme hielten sie fest, aber Marty gab sich keinen Illusionen hin: Grace mochte zwar völlig klar im Kopf sein, aber sie war noch immer eine gebrechliche alte Frau. Wenn es zwischen ihr und Doc zum Kampf kommen sollte, stand der Sieger schon fest.
    Aber sie sagte nichts. Stattdessen erwiderte sie nur Grace’ Umarmung. „Sophie wird dich umbringen, wenn sie rauskriegt, dass du uns etwas vorgespielt hast“, murmelte sie.
    „Das ist im Moment die geringste meiner Sorgen“, entgegnete Grace mit makabrer Selbstgefälligkeit. „Sie wird mir schon verzeihen.“
    „Ich hoffe nur, dass sie die Chance dazu erhält“, meinte Marty düster.
    „Das wird sie, Liebes. Das wird sie.“
    Griffin schlief nicht ein. Der Mond verschwand hinter den dahineilenden Wolken, auf der Lichtung wurde es schlagartig finster, und ihn fröstelte. Der Abend war kühler geworden, und in ein paar Minuten würde er sich hier den Arsch abfrieren. Und Sophie erst recht, denn ihr entzückender Po ragte ungeschützt in die Luft, da sie noch immer auf Griffin lag.
    Er wollte sie nicht bewegen, nicht wecken. Ihre Haut fühlte sich kühl an, aber sie wirkte so friedlich, dass er ihren Schlummer keinesfalls stören wollte. Doch dann nieste sie zweimal, hob den Kopf und starrte ihn an.
    „Irgendetwas hat mich in den Po gebissen“, sagte sie.
    „Ich wars nicht. Nicht, dass ich keine Lust dazu hätte, aber da du über mir liegst …“ Bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte, rollte sie von ihm hinunter und sprang wie ein geölter Blitz vom Picknicktisch. Hätte er doch bloß geschwiegen!
    „Wo sind meine Sachen?“ fragte sie besorgt. Sie guckte ihn nicht an, sondern ließ ihren Blick über die Lichtung schweifen.
    Schande über den treulosen Mond, dachte er und setzte sich auf. Er konnte sie trotzdem noch recht gut erkennen: ihre blasse Haut und ihre üppigen Kurven. Anmutig huschte sie zwischen den Schatten umher. Er griff hinter sich, wo die Kleidung lag, und warf den Unterrock in ihre Richtung.
    „Bitte schön“, meinte er neckisch.
    Als sie den weißen, spitzenbesetzten Petticoat anhatte, sah sie ganz entzückend aus: barfuß und mit entblößten Brüsten. Er gab ihr den BH nur ungern, aber sie streckte fordernd die Hand aus, also reichte er ihr den Rest ihrer

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