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Das Haus im Moor

Das Haus im Moor

Titel: Das Haus im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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arbeitete er denn nicht auf dem Hof, in dem Nebengebäude?
     
    Am nächsten Morgen wurde Constance in einem fremden Bett vom Klang gedämpfter Stimmen geweckt, die von der Terrasse zu ihr hereindrangen. Sie streckte sich. Die ganze Nacht hatte sie fest geschlafen. Erstaunlich. Das war seit Jahren nicht mehr vorgekommen … Und auch noch allein!
    Verschlafen steckte sie den Kopf aus dem Fenster und sah auf die Kinder hinunter. Es waren Joseph, der eine Milchkanne in der Hand hatte, und Davie, der gerade sagte: »Stell sie nicht dorthin, Mensch, bring nach hinten! Sie wird sie finden, wenn sie zum Klo geht. Da muß sie zwangsläufig zuerst hin.«
    »Still! Seid jetzt beide still!« Moira flüsterte laut. »Sie schläft sicherlich noch ganz tief … Denkt dran, was Mutter gesagt hat, und Hannah. Los, stell die Milch dorthin. Du nimmst Rip.«
    »Es ist kein Deckel drauf«, sagte Davie, »die Meisen werden drangehen.«
    »Dann hättest du eben an einen Deckel denken müssen«, flüsterte Moira. »Kommt jetzt! Wir dürfen keinen Ärger machen und uns schon am ersten Tag hier einmischen, sonst wir sind erledigt.«
    »Sieh mal einer an! Wer spricht denn gleich von einmischen?«
    In dem Moment rief Constance: »Guten Morgen!« Drei strahlende Gesichter sahen zu ihr hinauf, und die Kinder erwiderten: »Oh, guten Morgen.«
    »Haben Sie gut geschlafen?« fragte Davie.
    »Ja, viel besser sonst. Die Luft hier ist wundervoll.«
    »Ich könnte Ihnen eine Tasse Tee machen«, bot Moira sich an, aber der Vorschlag wurde mit einem nicht allzu sanften Stoß von Davie quittiert. Wer mischte sich denn jetzt gerade ein?
    »Sie hatten mit Rip doch keine Angst hier oben, nicht wahr?« fragte Joseph.
    »Nein, überhaupt nicht. Er hat nicht ein einziges Mal gebellt.«
    »Das war Vins Idee«, berichtete Joseph. »Er ist in Manchester.«
    »Ach, ja?« gab Constance höflich zurück.
    »Wegen der Maschine«, fügte Moira hinzu.
    »Der Maschine?«
    »Ja, die für die Werkstatt. Und wissen Sie was? Vielleicht bringt er sogar elektrisches Licht mit.«
    »Red keinen Quatsch.« Moira bekam erneut einen Stoß von Davie. »Bringt elektrisches Licht mit!« Er warf einen geringschätzigen Blick auf seine Schwester und sagte dann zu Constance: »Er will einen gebrauchten Generator kaufen. Er weiß aber nicht, ob das Geld dafür reicht. Er sieht auch nach einem gebrauchten Landrover, unserer ist hinüber. Aber wenn er es schafft, ist er ein gemachter Mann.«
    »Ja, ja. Natürlich.« Constance nickte zustimmend, als ob sie alles verstanden hätte.
    »Und wissen Sie was? Wenn er einen bekommt, und wir dann elektrisches Licht haben, könnte er es auch für Sie hierher legen. Was halten Sie davon?«
    »Das wäre wunderbar, Davie.«
    Joseph murmelte etwas. Davie flüsterte ebenfalls, und Constance hatte den Eindruck, als ob sie sich stritten. Vielleicht hatte man ihnen gesagt, sie sollten nicht zu viel erzählen.
    »Soll ich Ihnen eine Tasse Tee machen, Mrs. Stapleton?«
    Constance lächelte zu Moira hinunter: »Das ist sehr nett von dir, aber ich würde gern noch etwas liegen bleiben.«
    »Oh, Sie müssen nicht herunterkommen und mir die Tür öffnen. Ich geh einfach durch die Vordertür. Hab Ihnen ja schon gezeigt, wie.«
    »Nun laß sie doch in Ruhe!« Davies Stimme war schrill. Moira stürzte sich auf ihn und schrie: »Mensch, du Blödmann!«
    »Laß los«, sagte Davie und schüttelte seine Schwester.
    Dann wandte er sich an Constance: »Ihre Milch steht dort. Ich würde sie reinholen, bevor die Vögel die Kanne entdecken.«
    »Danke, Davie, das werde ich tun.«
    Kurz darauf lehnte sich Constance in die Kissen zurück und lächelte. Es gab keine bessere Unterhaltung als zwei oder drei O’Connors auf einmal. Sie waren so natürlich und unkompliziert.
    Jim kam am frühen Abend. Er ertappte sie dabei, wie sie mit Begeisterung Wachs in die ausgetrockneten Bodendielen des langen Raumes rieb. Er starrte sie an. Dann ging er auf sie zu und sagte: »Na, das glaube ich nicht! Du schrubbst den Boden!«
    Constance stand auf, schloß die Wachsdose und antwortete steif: »Ich schrubbe den Boden nicht, ich reibe Wachs hinein.«
    »Das kommt auf dasselbe hinaus.« Jetzt lächelte er sie an. »Gut!«
    Er sah sich um, betrachtete einige Möbelstücke und ließ sich dann auf das Sofa fallen, das gegenüber vom Kamin stand. Dann sagte er: »Das hier in einem Vorort von Newcastle, und ich würde sagen, du hast gute Arbeit geleistet.«
    Constance ging nicht darauf ein, sondern

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