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Das Haus in den Dünen

Das Haus in den Dünen

Titel: Das Haus in den Dünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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Hartmann.
    »Richtig«, bestätigte Trevisan. »Und deshalb kannst du dir sicher sein, dass der Fall zu unserer Serie gehört. Wir übernehmen die Sache.«

 
     
43
    »Fragt ihn, was er über den Täter weiß, und bleibt bei ihm, bis ich auf der Insel fertig bin«, hatte Trevisan Till und Anne angewiesen. »Und sorgt dafür, dass zwei uniformierte Beamte vor seiner Tür postiert werden, wir können nicht ausschließen, dass der Täter noch einmal zuschlägt.«
    Till hatte Trevisans Anweisung beherzigt. Er saß mit einem grünen Mantel bekleidet zusammen mit Anne in der Intensivstation der Auricher Klinik und sprach mit Bergen.
    Holger Bergen hatte Glück gehabt. Das Projektil hatte keine großen Blutgefäße geschädigt. Ein glatter Durchschuss durch das Muskelfleisch an seinem rechten Oberarm. Jedoch hatte die Wucht des Geschosses eine Rippe angebrochen. Er hatte Schmerzen, aber er war wach und vernehmungsfähig. Zumindest zehn Minuten hatten die Ärzte Till für eine erste Befragung eingeräumt.
    »Hat der Täter etwas zu Ihnen gesagt, bevor er schoss?«, fragte Till.
    Bergen wollte den Kopf schütteln, doch die Schmerzen waren offenbar zu heftig. Schließlich krächzte er ein tonloses »Nein.«
    »Kannten Sie den Mann, ich meine, kam er Ihnen bekannt vor?«
    »Nein.«
    »Haben Sie Feinde, Herr Bergen?«, fragte Anne.
    Bergen versuchte ein Lächeln, doch es missglückte. »Feinde? Ich bin Geschäftsmann und habe einen kleinen Frischemarkt auf der Insel. Vielleicht mag der eine oder andere Kunde meinen, die Preise in meinem Laden wären zu hoch, aber deswegen holt man doch keine Pistole hervor. Nein, Feinde habe ich nicht. Zumindest wüsste ich nichts davon.«
    »Es müssen keine aktuellen Vorfälle sein«, versuchte Till einen Vorstoß, »vielleicht jemand aus der Vergangenheit. Ein enttäuschter Nebenbuhler oder jemand aus der Jugendzeit.«
    Bergen zog die Stirn kraus. »Ich kenne niemanden, dem ich so etwas zutraue.«
    Eine Schwester streckte den Kopf durch den Vorhang. »Meine Damen und Herren von der Polizei, der Arzt meint, dass es jetzt genügt, unser Patient braucht Ruhe.«
    »Können wir morgen noch einmal kommen?«, fragte Till.
    Die Schwester zuckte mit der Schulter. »Morgen ist ein neuer Tag. Rufen Sie einfach an.«
    Till erhob sich. »Wir haben zwei Kollegen vor dem Zimmer postiert«, sagte er zu der Schwester. »Wenn etwas Ungewöhnliches vorfällt, geben Sie bitte sofort Bescheid.« Er wandte sich Bergen zu. »Wir schauen morgen noch einmal herein.«
    Bergens Augen flogen zwischen Till und Anne hin und her. »Ja, glauben Sie denn, der Kerl kommt wieder?«
    »Man kann nie wissen«, antwortete Till.
    *
    »Das haben wir oberhalb des Strandes hinter einer Düne gefunden«, sagte der Hundeführer und öffnete den braunen Papiersack.
    Trevisan warf einen Blick hinein. Ein dunkler Kapuzenpulli und eine Sonnenbrille. »Das könnte vom Täter stammen«, sagte er. »Die Spurensicherung soll es nach Haaren oder Hautschuppen untersuchen. Vielleicht können wir daraus ein DNA-Profil erstellen.«
    »Demnach ist der Täter an den Strand geflüchtet«, folgerte Hartmann und schaute nach Norden.
    »Von dort aus kann er über die Höhenpromenade wieder zurück in die Stadt und dann zum Hafen gelangen«, antwortete Trevisan.
    »Der Hafen wird überwacht. Wir überprüfen alle Passagiere, die auf die Fähren gehen. Bislang negativ.«
    »Der Täter ist jetzt bestimmt gekleidet wie ein normaler Tourist. Vielleicht hat er sich sogar der Waffe entledigt. Aber er hat auf alle Fälle einen kleinen Knopf bei sich. Ein braunschattierter Knopf mit zwei Knopflöchern.«
    »Wir können doch nicht jeden Passagier durchsuchen«, wandte Hartmann ein.
    »Aber jeden, auf den die Beschreibung passt.«
    Hartmann holte tief Luft. »Gut, ich gebe es an die Kollegen im Hafen weiter.«
    Tina und Alex kamen die Treppe herauf und blieben vor dem Turm stehen. »Viel ist es nicht, was der Zeuge sagen kann. Aber er hat unheimlich Glück gehabt, dass er nicht selbst zur Zielscheibe wurde. Der Kerl hätte nur abzudrücken brauchen.«
    Trevisan überlegte. »Bergen war das Ziel des Täters, möglicherweise will er keine Unbeteiligten ermorden. Das bedeutet, dass er sich strikt an seinen Plan hält und einen nach dem anderen von der Liste streicht.«
    »Welche Liste?«, fragte Tina.
    »Seine Todesliste«, bekräftigte Trevisan. »Der nächste Knopf ist für Bergen bestimmt und für niemand anderen sonst.«
    »Das heißt, dass er es noch einmal

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