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Das Haus in den Dünen

Das Haus in den Dünen

Titel: Das Haus in den Dünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefner
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lagen zwei Fernbedienungen, die zum Fernseher und der kleinen Stereoanlage auf dem Phonowagen neben der Badtür gehörten.
    Alex begann, die Schrankschubladen zu öffnen. »Sieht so aus, als ob er Wert auf Ordnung legte«, sagte er und kramte weiter.
    Tina durchsuchte in der Kochnische die beiden Schränke, die über der Koch- und Kühlkombination hingen. Selbst das Geschirr war sauber und akkurat eingeordnet. »Wenn wir nicht wüssten, dass er zu Lebzeiten ein ganz schöner Rabauke war, könnte man meinen, wir hätten es mit einem wertvollen Mitglied unser Gesellschaft zu tun«, antwortete sie.
    Alex öffnete eine Schranktür und fand fein säuberlich aufgereihte Aktenordner. »Versicherungen, Kaufverträge, Lebenshaltung«, murmelte er. Schließlich stieß er auf einen Packen Briefe, die mit einer Schnur zusammengehalten wurden. Er löste den Knoten und begann zu lesen, während Tina im Badezimmer verschwand.
    Alex ließ sich auf einem der beiden Sessel nieder. Nach einer kurzen Weile pfiff er durch die Zähne.
    »… wir werden dich finden, egal wo du dich verkriechst. Du kommst uns nicht davon …«, las er laut vor.
    Tina kam aus dem Badezimmer und lehnte sich gegen die Wand.
    »Auf die Gerichte ist kein Verlass«, fuhr Alex fort , »deshalb werden wir selbst tun, was zu tun ist. Jenny hat das nicht verdient. Du wirst dich an jeden einzelnen Schlag erinnern. Mach dich auf etwas gefasst.«
    »Was hast du da?«, fragte Tina.
    Alex atmete tief ein. »Ein Sammelsurium an Drohbriefen, alle aus diesem Jahr.«
    »Hast du auch den Absender?«
    »Sie sind an eine Postfachadresse gerichtet, Empfänger ist Hans Kropp. Der Absender heißt Günter Basedow und wohnt in Stolzenburg, der Postleitzahl nach liegt das im Osten.«
    »Ich bin gespannt, was Trevisan davon hält«, sagte Tina.

 
     
7
    Trevisan saß in seinem Büro und beobachtete die Regentropfen, die in feinen Rinnsalen am Fenster entlangliefen. Die Birken vor der Dienststelle wiegten sich im Wind. Die Gewitterfront hatte Wilhelmshaven erreicht, und es wurde mitten am Tag so finster, dass man die Neonleuchten einschalten musste, wollte man in den Akten lesen oder Bilder vom Tatort betrachten. Seine leichte Sommerjacke hatte er über dem Waschbecken zum Trocknen aufgehängt. Auf dem Weg von Miriam Kleeses Haus zurück zu seinem Wagen war er in einen Wolkenbruch geraten.
    Schon als er seinen Audi in der Garage abgestellt hatte, war ihm aufgefallen, dass der Opel und auch der VW Passat fehlten. So war er nicht verwundert gewesen, dass alle Büros verwaist waren, als er durch den langen Gang des Dienstgebäudes in sein Büro gegangen war. Lediglich Frau Reupsch, die Schreibzimmerdame, saß vor ihrer Tastatur und hackte ellenlange Berichte in den Computer. Sie trug einen Kopfhörer und hatte Trevisan nicht bemerkt.
    Hans Kropp war regelrecht hingerichtet worden. Wie viel Hass und Verachtung musste jemand für einen anderen Menschen empfinden, wenn er ihn zunächst fluchtunfähig machte, um ihm anschließend aus nächster Nähe in den Kopf zu schießen. Nach allem, was er von Kropps Halbschwester Miriam Kleese erfahren hatte, war das Mordopfer ein Mensch, dem es nichts ausmachte, wenn andere unter ihm litten. Im Gegenteil, er hatte es offenbar genossen. Hatte sein Mörder auch Kropps Tod genossen?
    Auf jeden Fall war das Motiv für die Tat offensichtlich, denn schon die Tatausführung sprach für sich: grenzenloser Hass.
    Trevisans Gedanken schweiften ab, er dachte an Griechenland, an das warme Wasser, das Rauschen der Wellen und an Angela. Es würde wohl noch eine Weile dauern, bis ihn der Alltag vollends wiederhatte und er seine volle Konzentration seiner Arbeit widmen konnte. Und ausgerechnet jetzt hatte sein Kommissariat zwei Todesfälle zu bearbeiten. Ein Glück nur, dass alle Kollegen bereits aus dem Urlaub zurückgekehrt waren.
    Der Regen draußen ließ nach. Trevisan wandte sich wieder der Akte Kropp zu. Die Brüder der Exfrau standen ganz oben auf der Liste der Verdächtigen.
    Die Sache mit dem Brandstifter war da weitaus verzwickter. In diesem Fall standen sie noch immer mit leeren Händen da. Er vertraute Monika und wusste, wie viel Energie sie in ihre Arbeit steckte. Überhaupt war ihm, seit er dem Wangerlandmörder das Handwerk gelegt hatte, klar geworden, dass er sich uneingeschränkt auf seine Kollegen verlassen konnte. Sogar der manchmal ein bisschen naive und schrullige Dietmar war zu einem ganz brauchbaren und verlässlichen Mitarbeiter geworden, auch

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