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Das Haus in den Wolken

Titel: Das Haus in den Wolken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lennox
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aufrichtig lieben. Es tut mir leid, wenn meine Worte grausam klingen, aber ich ertrage es nicht länger, dabei zuzusehen, wie du dein ganzes Leben wegwirfst!«
    Â»Ich spreche nicht von Philip«, erwiderte sie mit zitternder Stimme. »Ich spreche von dir .«
    Â»Von mir ? Was soll das heißen?«
    Â»Weißt du das nicht, Theo?« Jetzt hatte sie sich wieder besser unter Kontrolle und stieß ein kleines Lachen aus. »Ist es so ausgeschlossen, dass ich dich lieben könnte? Ist es so lächerlich?«
    Â»Ruby…« Er starrte sie fassungslos an, und in seinen Augen lag ein Ausdruck, den sie nicht deuten konnte – vermutlich war ihm das alles nur peinlich, dachte sie. »Aber du liebst doch Philip «, sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, schon seit einer Ewigkeit nicht mehr.«
    Â»Aber als ich dich das letzte Mal getroffen habe, hast du gesagt –«
    Â»Nein, du hast es bloß angenommen . Aber entschuldige, das alles ist dir so furchtbar unangenehm.« Ihre Stimme klang schroff.
    Sie hörte, wie irgendwo im Haus jemand nach ihr rief, murmelte eine Entschuldigung und lief rasch aus der Küche. Im Flur stand ein Polizist, der wissen wollte, wo er eine Leiter fand. Ruby erklärte ihm den Weg zur Scheune.
    Als sie wieder allein war, blieb sie reglos stehen, die Augen geschlossen, die Finger an die Stirn gepresst, und lauschte den Schritten der Männer, die die Zimmer im oberen Stockwerk durchsuchten. Sie dachte: Von allen Dummheiten, die du je angestellt hast, Ruby Chance, war das eben die allergrößte.
    Schritte. Ruby öffnete die Augen und sah Theo vor sich stehen.
    Â»Schon gut«, sagte sie schnell. »Vergiss es.«
    Â»Nein.« Ein Kopfschütteln. »Niemals.«
    Â»Bitte, Theo.« Sie musste sich die Fingernägel in die Handflächen bohren, damit sie nicht in Tränen ausbrach.
    Â»Ich will es nicht vergessen. Das wäre das Allerletzte, was ich wollte.« Sanft berührte er mit den Fingerspitzen ihr Gesicht. »Du solltest dich niemals schämen für das, was du bist. Du solltest stolz sein auf dich. Ich bin stolz auf dich. Ich bewundere dich. Und ich liebe dich. Ich liebe dich für das, was du aus dir gemacht hast. Ich liebe die Frau, die du bist, denn du bist einzigartig, klug und wunderschön. Du bist meine beste Freundin, Ruby, und du bist die Frau, die ich schon seit Jahren liebe. Wenn es stimmt, dass auch du mich liebst, dann machst du mich zum glücklichsten Mann auf Erden.«
    Was sie ihm noch hatte sagen wollen – ich erwarte nichts von dir, bin einfach überreizt, hab’s nicht so gemeint  –, blieb unausgesprochen.
    Â»Theo«, flüsterte sie. »Nein, Theo, du kannst mich nicht lieben.«
    Â»Doch, das kann ich. Und ich tue es.«
    Als seine Lippen über ihre Stirn strichen, durchrieselte sie ein Schauer. Doch weil sie wirklich sichergehen wollte, sagte sie: »Nancy – und all die anderen –, wenn du nur etwas gesagt hättest –«
    Â»Das habe ich doch, einmal, aber du hast nicht zugehört. Das war vor Jahren, als ich aus Frankreich zurückkam.«
    Â»Aber, Theo –«
    Â»Was muss ich tun, um dich zu überzeugen? Mir deinen Namen auf den Unterarm tätowieren lassen wie ein anständiger Seemann? Wenn du willst, tue ich es. Oder wie wär’s hiermit?«
    Und mit diesen Worten nahm er sie in den Arm und küsste sie. All der Kummer und die Trauer in ihrem Inneren lösten sich, besänftigt von der Liebe und dem Verlangen, die sie durchfluteten, und von einer Sehnsucht und einer inneren Wärme, die das Eis des Winters, von Nineveh, ihrer Vergangenheit dahinschmelzen ließ. Mit geschlossenen Augen hielten sie sich umschlungen, endlich vereint, und als der Polizist mit der Leiter in der Hand ins Haus zurückkam, hörten sie ihn nicht einmal.

17
    Â»I CH KONNTE KEINE K RAGENKNÖPFE FINDEN«, sagte Richard.
    Â»Kragenknöpfe?«, fragte sie.
    Â»Als du noch zu Hause warst, Isabel, hatte ich immer Kragenknöpfe.«
    Es war Mai. Der Hochzeitstag von Anton und Sara. Die Trauung hatte auf dem Standesamt in Salisbury stattgefunden, weil der Bauernhof, auf dem Sara arbeitete, in der Nähe von Broadchalke lag. Beim Hochzeitsfrühstück hatten Richard und Isabel an einem Tisch gesessen, wenn auch nicht nebeneinander. Reden waren gehalten, die Torte (klein und ziemlich armselig, aber

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