Das Haus Zeor
„Was Zeor braucht ist ein neuer höchstrangiger Gefährte. Nein, mach daraus zwei neue Gefährten und einen guten Kanal.“
„Genau das werde ich tun“, pflichtete Klyd bei. „Deshalb muß ich Naztehr Hugh qualifizieren. Zeor wächst. Wir sind viel zu sehr von Schlüsselpersonen abhängig.“
„Hugh? Ist das nicht der Name des Arensti-Gestalters?“
„Ja, Großvater. Er ist derselbe Mann, derjenige, für den wir eine Frau besorgen müssen, damit er bei uns bleibt.“
„Ein guter Plan. Ich bin froh, daß du daran gedacht hast. Annehmbar talentierte Gefährten sind schwer zu finden. Sag mir – woher weißt du, daß sich dieser bewähren wird?“
„Sein Wahrnehmungsvermögen hat sich als innerhalb des Bereichs erwiesen, und wir sind aufeinander abgestimmt. Wir haben bereits eine ungewöhnliche Selur Nager erreicht …“
„Als ich neulich Rual im Schulgarten behandelt habe. Ich setze das größte Vertrauen in Hugh.“
„Vertrauen ist nicht genug. Ist er gut ausgebildet?“
„Er ist überhaupt nicht ausgebildet. Er stammt vom Außen-Territorium …“
„Außen-Territorium!“
„Aber er ist der Arensti-Gestalter, Großvater.“
„Unmöglich!“
„Das habe ich auch gedacht.“
„Die Leute ändern sich wirklich.“
„Nein, ich denke, sie sind noch genauso wie immer … überraschend verschieden voneinander.“
„Ein verräterischer Abgetrennter und ein Gefährte vom Außen-Territorium … alles in einem Monat!“
„Er ist noch kein Gefährte, Großvater.“
Der alte Mann runzelte tief besorgt die Stirn. „Versprich mir, Klyd, versprich mir in Zeors Namen … versuche nicht, diesen Hugh zu qualifizieren, solange Denrau nicht bereitsteht – ganz nah bereitsteht –, um alles zu überwachen und darauf gefaßt ist, falls nötig einzuschreiten. Wir können es uns nicht leisten, dich zu verlieren.“
Klyd war still.
„Ich lebe vielleicht nicht mehr lange genug, um sehen zu können, daß du es tust, also versprich es mir. Für Zeor.“
„Ich kann es nicht für Zeor versprechen, Großvater. Aber ich werde es dir versprechen.“
„Kindskopf.“
„Offenbar. Es bleibt in der Familie.“
„Humph! Darf ich also diesen Kandidaten Hugh kennenlernen?“
„Er ist ein bißchen mehr als ein Kandidat. Er hat auf Zeor geschworen, aber er hat sich noch nicht verpflichtet oder gespendet.“
„Ich würde ihn noch immer gern kennenlernen.“
Klyd winkte Valleroy hastig zu, neben ihn zu treten. „Ich dachte mir, daß du das möchtest, deshalb habe ich ihn mitgebracht.“
Als würde Großvater der Anwesenheit eines Dritten erst jetzt gewahr werden, maß er Valleroy mit einem plötzlichen, durchdringenden Blick. „So, du bist also der Inbegriff dieser bemerkenswerten jungen Gens vom Außen-Territorium, über die ich schon soviel gehört habe. Gib mir deine Hand.“
Valleroy wich zurück, da eine donnernde Angst sein Herz schneller und schneller pumpen ließ. Die Hand des alten Mannes zuckte vor, packte Valleroys Arm und zerrte ihn in einem unangenehmen Winkel nach vorn.
Aus den Augenwinkeln heraus sah Valleroy Klyd nach Denrau winken, der sich über das Bett beugte, um einzugreifen. Aber Großvater schüttelte den Griff des Gefährten ungeduldig ab. „Ich werde ihm nicht weh tun! Was meinst du, was ich bin, ein Nichtgetrennter?“
Mit unregelmäßig klopfendem Herzen sah Valleroy seine beiden Beschützer Blicke austauschen und zurückweichen.
„Sag mir, Jüngling, was veranlaßt dich, ein Gefährte sein zu wollen?“
Valleroy kämpfte seine Furcht nieder und konnte an nichts anderes als die Wahrheit denken. „Ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob ich das will.“
„Aha! Solche Weisheit ist selten bei den Jungen. Aber mein Enkel hat diese verdammt dumme Idee, nach Iburan davonzulaufen. Du gehst mit ihm, achtest auf ihn, und ich werde mir nicht so viele Sorgen machen.“
„Ja, Sectuib.“
„Aber, um Zeors Ehre willen, laß niemanden sehen, daß du nicht unser bester Gefährte bist. Wir wären entehrt, weil wir zugelassen haben, daß Klyd ungeschützt herumläuft.“
„Ja, Sectui.“
„Du strahlst Verläßlichkeit aus, Sohn. Ich habe immer einen Gefährten mit einer soliden Nager vorgezogen. Sorge dafür, sobald du qualifiziert bist, daß man in deinem Zeitplan einen Platz für mich läßt.“
„Ja, Sectuib.“
„Jetzt verschwindet von hier und laßt einen alten Mann sein bißchen wohlverdienten Schlaf bekommen. Ich hatte eine schwere Nacht.“
„Ja, Sectuib.“
Die
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