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Das Haus Zeor

Das Haus Zeor

Titel: Das Haus Zeor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Lichtenberg
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schwer vor Müdigkeit.
    Klyd schob ihn in die Gäste-Suite. „Das ist dein Zimmer. Ich werde dieses nehmen.“
    Valleroy nickte trübe, schlurfte zu seinem Bett und fiel in einen tiefen Schlaf, der erst durch strahlenden Sonnenschein und ein hartnäckiges Klopfen an seiner Tür unterbrochen wurde.
    „Naztehr! Naztehr!“
    Es war eine unbekannte Stimme und eine ungewohnte Anrede. Erst halbwach, knurrte Valleroy: „Ja? Was wollen Sie?“
    „Naztehr Hugh, der Sectuib Farris erbittet Ihre Anwesenheit im Büro des Sectuib so bald wie möglich.“
    „Wie spät ist es?“
    „Fast Mittag, Naztehr.“
    Valleroy stöhnte. Er hatte einmal rund um die Uhr und mehr geschlafen, etwas, was er sehr selten tat. „Sagen Sie ihm, ich werde kommen, sobald ich angezogen bin.“
    „Danke, Naztehr.“
    Valleroy war Verehrung nicht gewohnt. Gepaart mit der luxuriösen Umgebung bereitete sie ihm Unbehagen – als wäre er weit aus seinen Standesgrenzen herausgetreten und würde nun gleich als ungebetener Eindringling ertappt werden. Er hievte sich aus dem gemütlichen Bett, um dem Tag ins Gesicht zu sehen, was immer er bringen mochte.
    Eine halbe Stunde später, gewaschen, rasiert und tadellos in einen sauberen Zeor-Overall gekleidet, der für ihn zurechtgelegt worden war – neu und offenbar exakt maßgeschneidert – fand er sich im Büro des Sectuib von Imil ein.
    Er wurde sofort in das innere Heiligtum geführt, als wäre er eine wichtige Persönlichkeit. Die jungen Frauen, die in den äußeren Büros arbeiteten, bedachten ihn mit abschätzenden Blicken, als er vorbeiging. Das alles machte ihn sehr nervös.
    Das innere Büro selbst war dem von Klyd sehr ähnlich – sauber, geschäftsmäßig, praktisch eingerichtet und mit Arbeit vollgestopft. Aber da endete die Ähnlichkeit. Eine Wand war mit einer Schicht lebensgroßer Modeskizzen über der anderen behängt. In der Ecke neben dem Fenster zum Hof stand eine Mannequin-Puppe, in ein fließendes Abendgewand gekleidet, hinter der Tür posierte eine gutgekleidete athletische Puppe, strahlend in schillerndem Hemd und unglaublicher Bräunung. Es waren, bemerkte Valleroy, Sime-Mannequins.
    Aber das Verblüffendste in dem Raum war die Tatsache, daß Nashmar an einen Bücherschrank gelehnt stand, während sich Klyd gemütlich im Sessel hinter dem Schreibtisch rekelte. Valleroy staunte über diese Umkehr der Rollen. Um seine Reaktion überdenken zu können, sagte er: „Guten Morgen, Sectuib …“, und dann merkte er, daß er den Plural dieses Titels nicht wußte. „Äh, Sectuib Nashmar, es tut mir leid, wenn ich Sie habe warten lassen.“
    Nashmar tauschte einen rätselhaften Blick mit Klyd und sagte: „Sie brauchen nicht übermäßig höflich zu sein, Naztehr. Klyd?“
    Nachdem Klyd in einer fließenden Bewegung auf die Füße gekommen war, schritt er um den Schreibtisch herum. „Hugh, natürlich liegt das letzte Wort bei dir … aber ich habe zugestimmt, vier Tage deiner Zeit für einen jungen Kanal von Imil namens Zinter einzutauschen. Beginnend mit heute, wenn zu zustimmst.“
    Valleroy erforschte dieses dunkle Gesicht nach einem Wink, fand jedoch keinen. „Du hast vor, mich vier Tage lang allein hierzulassen?“
    „Oh, nein!“ sprudelte Nashmar hastig hervor. „Imil würde nie daran denken, einen Kanal von seinem Gefährten zu trennen. Keine Sorge, Naztehr, wir sind ein ehrbarer Haushalt!“
    „Oh“, sagte Valleroy und versuchte, ehrbar dreinzusehen. „Sectuib Farris, dies ist in Zeors bestem Interesse?“
    „Sectuib Nashmar weiß …“ – Klyd betonte dieses Wort leicht „… daß Zeor jemanden haben muß, der genauso ist wie Zinter jung, aber mit großem Potential –, und Imil muß diesen Kata log haben. Dies scheint die natürlichste Lösung für beide Probleme zu sein.“
    „Wenn es in Zeors bestem Interesse ist“, sagte Valleroy, indem er eine Formulierung benutzte, die er viele Male gehört hatte, „so folgt daraus, daß es in meinem eigenen besten Interesse sein muß.“ Er wandte sich Nashmar zu. „Ich stehe Ihnen zu Diensten, Sectuib.“
    Nashmar lachte jenes kurze, straffe Lachen, das Valleroy mit den unter schlimmen Streß stehenden Verwaltern von Haushalten in Verbindung zu bringen gelernt hatte. „Sie brauchen erst an die Arbeit zu gehen, wenn Sie gefrühstückt haben … oder zu Mittag gegessen, was immer Sie vorziehen. Ich werde Brennar benachrichtigen, damit er Ihre Büros vorbereitet.“
    „Wo du gerade dabei bist“, sagte Klyd zum Oberhaupt

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