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Das Haus Zeor

Das Haus Zeor

Titel: Das Haus Zeor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Lichtenberg
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    Valleroy belauschte das Geflüster unter seinen Modellen über Frihills innere Politik. „Es gibt in einem Haushalt einfach nicht genug Platz für zwei wirklich großartige Gefährten.“
    Und er erfuhr eine Menge über die enge Beziehung zwischen Mutter- und Tochter-Haushalt. Für den Augenblick aber wollte er nur von allen Leuten wegkommen.
    Er ging um eine Biegung und dann um eine andere Biegung. Eine Treppe führte nach unten. Er war zu faul, die Schilder zu entziffern. Deshalb öffnete er nur die Treppenhaustür und ging hinunter.
    Imil war an einem Hügelhang erbaut, so daß das Parterre im hinteren Bereich der dritten Etage entsprach. Als er hinunterging, stellte er fest, daß er auf dieser tieferen Seite von Imil war, in einem Bereich, der völlig verlassen schien.
    Es paßte zu seiner Stimmung. Deshalb hielt er an, blickte aus einem Fenster und genoß seine Einsamkeit. Es kam ihm so vor, als würde sein Atem den stillen Treppenschacht hinunterhallen, der vom Rest des Gebäudes durch massiv verstärkte Türen abgeteilt war – durch Doppelportale, die garantiert jeden Eindringling abhielten.
    Vom Fenster aus konnte er abgeerntete Felder sehen, so öde, wie er sich fühlte. Die Sonne senkte sich gerade hinter eine ferne Anhöhe. Er betrachtete sie, und fragte sich dabei, ob Aisha sie auch sehen konnte, ob sie in der Lage war, diesen Anblick zu genießen.
    Der Gedanke verdarb seine Stimmung. Er wandte sich unruhig dem Erkunden der unteren Etagen zu. Zwischen zwei Treppenabsätzen kam er an eine schwere Tür mit einem doppelverglasten, runden Fenster, das über einer verbreiterten Stufe in die Mauer eingelassen war. Das Schild verkündete: I SOLIERTES L ABORATORIUM . Er hatte keine Ahnung, was das bedeutete, aber es klang gewaltig genug, ihn vom Eintreten zurückzuhalten. Eingelassen in den Hügel, auf dem Imil erbaut war, schien es eine Menge Raum einzunehmen. Alles, was er durch das Fenster erblickte, war ein langer, leerer Korridor mit einem Streifen Glühbirnen, der an der Decke entlang verlief.
    Er ging zum nächsten Absatz hinunter und testete die Ausgangstüren. Sie führten ihn in einen vom ärgerlichen Rufen tiefer, männlicher Stimmen erfüllten Korridor. Der Klang von Englisch an diesem seltsamen Ort zog ihn weiter.
    Der Boden war aus einem harten Material gemacht, welches das Geräusch seiner Schritte zu absorbieren schien. Die Wände waren frisch gestrichen, aber Valleroy konnte vage Umrisse von Wandgemälden unter der neuen Farbe sehen. Gewaltige Türen deuteten auf große Räume hinter den Mauern hin. Er blieb an einem Springbrunnen stehen, trank, spähte durch ein Fenster in einen unbenutzten, kahlen Raum und ging dann weiter, auf die gedämpften Zornesklänge zu.
    Er kam an einer mit »Waschraum« gekennzeichneten Tür vorbei, bog um eine Ecke und fand seinen Weg von zwei massiven Pendeltüren versperrt. Die obere Hälfte dieser Türen bestand aus einem schweren, zwischen Glasplatten eingebetteten Drahtgitter. Die Klinken waren mit einem komplizierten Schließmechanismus gesichert und verweigerten jede Bewegung, als er sie versuchsweise niederdrücken wollte.
    Er war nicht sicher, ob er überhaupt an diesem Ort sein durfte, aber er trat an die Türen heran und blickte durch die Glasplatten. Dies war eindeutig die Quelle des Lärms. Der Korridor ging hinter den Türen weiter, aber was ein Krankenrevier oder eine Schule gewesen war, wurde hier zu einem Gefängnis.
    Die Türen zu jedem der Räume waren in der Mitte durchgeschnitten worden. Der obere Teil war durch Stäbe ersetzt und mit Vorrichtungen befestigt, die jener an den Pendeltüren, die Valleroys Weg versperrten, ähnlich waren.
    Die ersten drei Räume waren belegt, zwei auf der einen Seite und einer gegenüber. Valleroy konnte Gen-Hände diese Stangen umfassen und schütteln sehen, ihre Besitzer tobten unartikuliert. Im Korridor zwischen den Gefangenen standen Nashmar, dessen Gefährte und Klyd und berieten sich ernsthaft.
    Valleroy zwang sich mühsam, keine ungerechtfertigten Schlüsse zu ziehen. Er wartete gespannt ab, was geschehen würde.
    Er brauchte nicht lange zu warten. Klyd drehte sich plötzlich um, schaute zu den Türen, sah Valleroy und kam breit lächelnd auf ihn zu.
    Der Kanal drückte die Tür mit ausgestreckten Armen auf, als wäre sie nicht verschlossen, und trat in die relative Stille dieses Korridorabschnittes hinaus. „Ich freue mich, dich hier zu sehen. Vielleicht könntest du uns aushelfen,

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