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Das Haus Zeor

Das Haus Zeor

Titel: Das Haus Zeor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Lichtenberg
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Haltung und beobachtete mit zunehmendem Entsetzen, wie Schweiß auf Klyds Stirn perlte und über die Haut herunterrollte. Mit zur Verstärkung seines Griffes ausgestreckten Greif-Tentakeln hielt Klyd den Talisman fest. Muskelkrämpfe überspülten den Kanal und entrangen ihm heisere, abgehackte Stöhnlaute. Es dauerte mehrere Minuten, lange genug, daß sich Valleroy mehr um Klyd als um das Geheimnis des Sternenkreuzes sorgte.
    Schließlich fiel der Sime keuchend zurück. Valleroy wischte Klyds Gesicht mit einem Deckenzipfel ab. „Ich habe wieder etwas falsch gemacht.“
    „Als ich Festigkeit sagte, meinte ich Festigkeit.“
    „Ich war nicht ängstlich, nur erschrocken. Meine Mutter hat mir gesagt, ich solle dies niemals einem Sime zeigen. Doch ich schätze, damit hat sie nicht alle Kanäle gemeint.“
    „Deine Mutter? Deine Mutter ist im Innen-Territorium geboren?“
    Valleroy atmete tief ein. „Sie ist entkommen.“
    „Glaubst du an die Macht des Sternenkreuzes?“
    „Nun, ich …“
    „Es ist wichtig, Hugh. Das könnte der ganze Unterschied sein. Sag mir die Wahrheit. Die Wahrheit der Seele.“
    „Ich weiß es nicht. Ich glaube, ja. Jetzt mehr denn je. Wenn der Glaube an einen Talisman Angst beseitigt, dann schützt der Glaube.“
    „So ist es. Weißt du, wie sie in den Besitz des Medaillons gelangt ist?“
    „Sie hat es mir nie gesagt, aber ich nehme an, in einer Wegstation wie dieser.“
    Zum ersten Mal zeigte Klyd Interesse an seiner Umgebung. „Dies … ist … oh nein! Hugh, wenn du irgendwelche Gebete kennst, dann sage sie inbrünstig auf!“
    „Es ist warm hier. Es gibt Essen. Es ist trocken. Ich habe den Kamin überprüft, und er entlüftet durch ein Streusystem, so daß der Rauch vermutlich nicht entdeckt wird …“
    „Aber die Runzi überwachen diese Stätten. Die meisten von ihnen sind wahrscheinlich momentan unterwegs und beteiligen sich an der Treibjagd auf uns, aber sie können jederzeit wieder hier auftauchen.“
    „Ist jemand in der Nähe?“
    „Nicht sehr, NUN BERUHIGE DICH ! D U tust mir weh. Ich schaffe es nicht, gegen deinen Willen die Kontrolle über dich zu bewahren.“
    „Ja, Sectuib.“
    „So ist es besser. Ich werde dich noch qualifizieren.“
    Nicht allzu glücklich über diese Aussicht, sagte Valleroy: „Ja, Sectuib. Aber wenn es meine absolute emotionale Beherrschung erfordert, könntest du bei diesem Versuch sterben.“
    „Lektion Nummer eins“, sagte Klyd hartnäckig, „ist, daß der Gen bei jeder Transfer-Situation die Oberhand behält. Es gibt Augenblicke, in denen der Sime vollkommen hilflos ist. Durch die Anwendung eines rudimentären Wissens kann der Gen Schmerzen oder tödliche Verletzungen verursachen.“
    „Hört sich nicht gerade so an, als möchten das viele Simes einen Gen wissen lassen. Ich kenne ein paar Gens, die das liebend gern gebrauchen würden, um alle Simes auszulöschen.“
    „Weshalb das Tecton und die Gefährten so verhaßt sind. Der Gefährte ist in der Tat der vollständige Herr über jeden Sime. Es ist das Wissen des Gefährten, das ihm den notwendigen Grad emotionaler Kontrolle gibt. Man fürchtet nicht, was man vernichten kann. Ich fürchte deine Furcht – und die einzige Möglichkeit für mich, diese Angst zu kontrollieren, ist, dir die Situation auszuliefern – vollständig.“
    „Wenn wir je nach Zeor zurückkommen, dann erinnere mich daran, dich das übersetzen zu lassen.“
    „Die Übersetzung ist sehr einfach. Gib mir deine Hand.“
    Valleroy streckte die linke Hand aus. Klyd legte die Gen-Finger um sein Handgelenk. Dann strich er die empfindlichen Künstlerfinger nach oben, wobei er leicht Druck auf die Scheiden der Seitlichen ausübte. „Dort spürst du die Ronalpin-Drüse. Direkt darüber und knapp unterhalb der Seitlichen-Scheide gibt es eine Stelle, wo der Haupttransportnerv freiliegt … pffff!“ Klyds scharf eingesogener Atem bezeichnete die Stelle, als sich Valleroys Finger leicht zusammenzogen.
    „An dieser Stelle, Hugh, und an den entsprechenden Stellen an den anderen Seitlichen kann ein leichter Druck töten. Der normale Transfer-Griff legt dem Gen diese Knoten frei. Es kann nicht vermieden werden. Aber normalerweise veranlaßt der Instinkt den Gen, davor zurückzuweichen und zu versuchen, dem Unentrinnbaren zu entrinnen. Ein Druck auf irgendeinen dieser Knoten kann einen Sime lähmen oder töten, wenn seine Seitlichen ausgestreckt sind. Ein Druck auf den eingezogenen Seitlichen kann lebensgefährlich

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