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Das Haus Zeor

Das Haus Zeor

Titel: Das Haus Zeor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Lichtenberg
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mich verletzen?“
    „Ich würde nicht versuchen, unter solchen Umständen einen Gefährten zu qualifizieren.“
    „Schlägst du vor, daß wir es morgen hinter uns bringen?“
    „Nein. Nicht solange es Hoffnung gibt. Wir sind weit weg von zu Hause. Es gibt keine nähere Haushalts-Krankenstation als Zeor.“
    „Für mich, meinst du.“
    „Falls nötig.“
    „Alles, was du vielleicht brauchst, wäre ein Spaten.“
    „Hugh! Ich habe nie getötet, und ich werde es nie tun. Das mußt du mir glauben. Du mußt das so sehr zu einem Teil deiner selbst machen, daß du mich unmöglich fürchten kannst. Das Schlimmste, was passieren könnte, wäre, mein Versprechen an dich zu brechen. Aber wir würden es beide überleben. Du hast die Empfindung der Schnellentnahme gekostet. Wenn du dich überwinden könntest, darauf nicht zu reagieren –, dann wärst du sicher, und die Empfindung wäre nicht unangenehm.“
    „So einfach ist das.“
    „Es ist nicht einfach, ich weiß. Ich habe gespürt, was du damals empfunden hast. Aber, Hugh, du bist wegen eines Sekundenbruchteils verletzt worden, du hast mir die Kontrolle entrissen – und du hast nicht gewußt, was du damit anfangen solltest.“ Er streckte die Hand aus, strich über das Sternenkreuz, das um Valleroys Hals hing. „Etwas in deiner Abstammung hat dir eine natürliche Befähigung für diese Arbeit gegeben. Eines Tages werden Kanäle um das Privileg deines Dienstes kämpfen. Ich glaube, du könntest mir dieses Mal dienen – wenn du willst. Das ist die erhebliche Voraussetzung. Wollen. Selyur Nager und Selur Nager müssen absolut komplementär sein. Vor ein paar Minuten hatten wir das beinahe. Dann hätte ich dich qualifizieren können – schmerzlos.“
    „Warum hast du es nicht getan?“ Valleroy fragte sich, wie sehr Klyd wirklich einen zweiten Gefährten in Zeor qualifizieren wollte – insbesondere einen, der so qualifiziert sein könnte wie Denrau. Er erinnerte sich an den Haushalt Frihill. „Es gibt in einem Haushalt einfach nicht genug Platz für zwei wirklich große Gefährten.“
    „Es hat nicht zur Abmachung gehört“, erwiderte Klyd. „Außerdem würde Großvater nicht zustimmen.“
    „Es hätte die meisten unserer Probleme gelöst.“
    „Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Du hättest möglicherweise nicht lange genug durchhalten können, weil du es nicht erwartet hast. Aber du hast die Parallelschaltung zufriedenstellend abgewickelt. Ich fühle mich gut genug zum Reisen.“
    „Dann brechen wir auf. Es ist noch nicht ganz Mittag.“ Valleroy zog die Beine unter sich. Der Sime erhob sich mit einer jener unglaublich anmutigen Bewegungen, die den Künstler in Valleroy stets erregten.
    „Naztehr, von jetzt an mußt du versuchen, mich nicht mehr ohne Vorankündigung zu berühren.“
    „Ja, Sectuib.“
    „Gut, schauen wir nach, wie das Wetter draußen ist. Vielleicht können wir noch eine anständige Strecke hinter uns bringen.“
    Beide wandten sie sich der Tür zu; plötzlich straffte sich Klyd. „Da ist ein Sime …“ – er drehte sich wie ein Jagdhund – „… dort, etwa vierhundert Meter entfernt! Er bewegt sich nicht.“
    „Das müßte nahe am Grat dieses Bergkammes sein. Weiß er, daß wir hier sind?“
    „Vielleicht. Das wäre die äußerste Reichweite für einen gewöhnlichen Sime, und diese Stätten sind immer gut isoliert … aber … vielleicht. Da ist niemand sonst … Berichtigung, da ist eine Konzentration von Simes und Gens! Aber weit entfernt. Möglicherweise im nächsten Tal. Du bist so feldstark, daß ich es kaum unterscheiden …“
    „Mach dir nichts daraus. Wir werden spähen müssen. Wie geht es deinen Beinen?“
    „Wund, aber sonst angemessen. Die Kratzer sind fast verheilt.“
    Hastig streiften sie ihre Jacken über. Valleroy machte sich daran, ihr Bettzeug und die Reitumhänge einzusammeln.
    „Laß sie hier. Wir kommen zurück und holen sie uns. Verschwinden wir aus dieser Falle, und schaffen wir uns ein bißchen Platz zum Manövrieren. Der Sime dort könnte Runzi sein.“
    „Was machen wir, wenn er es ist?“
    „Darum werde ich mich kümmern.“ Der Kanal ging in das helle Sonnenlicht voraus. „Du gehst da entlang. Aber nicht weiter als bis zu dem schiefen Plateau dort oben. Dein Feld wird seine Aufmerksamkeit ablenken, und ich kann mich von der anderen Seite an ihn heranmachen.“
    „Vielleicht beobachtet er uns gerade.“
    Klyd schielte zum Kamm der Bergkette direkt über der Wegstation hinauf. „Nein. Er

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