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Das Haus zur besonderen Verwendung - Boyne, J: Haus zur besonderen Verwendung - The House of Special Purpose

Das Haus zur besonderen Verwendung - Boyne, J: Haus zur besonderen Verwendung - The House of Special Purpose

Titel: Das Haus zur besonderen Verwendung - Boyne, J: Haus zur besonderen Verwendung - The House of Special Purpose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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denn los mit dir? Fehlt dir wirklich nichts?«
    »Ja, mir geht’s gut, Georgi«, erwiderte sie, bevor sie aufstand und in den Kleiderschrank griff, um ihre Arbeitskluft herauszuholen.
    »Aber du hast so still dagesessen«, sagte ich. »Bedrückt dich irgendetwas?«
    Als sie sich zu mir umdrehte, sah ich, wie sich ihre Stirn kräuselte und wie sie offenbar um Worte rang, als wollte sie mir etwas Wichtiges sagen. Ihre Lippen öffneten sich, und sie holte tief Luft, doch dann zögerte sie, schüttelte den Kopf und schaute weg.
    »Ich bin bloß müde, das ist alles«, sagte sie schließlich mit einem Achselzucken. »Es ist eine lange Woche gewesen.«
    »Aber heute ist doch erst Mittwoch«, sagte ich und lächelte sie an.
    »Na dann ein langer Monat.«
    »Wir haben erst den sechsten.«
    »Georgi«, seufzte sie, nun in einem gereizten und frustrierten Tonfall.
    »Okay, okay«, sagte ich. »Aber vielleicht solltest du dir ein wenig Ruhe gönnen. Hat es was zu tun mit …« Nun war ich an der Reihe, zu zögern. Dies war ein schwieriges Thema und für diese frühe Morgenstunde eher nicht geeignet. »Du machst dir doch keine Sorgen wegen …«
    »Wegen was?«, fragte sie vorsichtig.
    »Ich weiß doch, wie sehr du am Sonntag enttäuscht warst«, sagte ich. »Am Sonntagnachmittag. Ich meine, als du …«
    »Nein, das ist es nicht«, sagte sie rasch, wobei sie, wie ich fand, ein wenig errötete, als sie sich von mir wegdrehte und ihre am Kleiderbügel hängende Arbeitskluft glatt strich. »Ehrlich, Georgi, nicht alles muss immer damit zu tun haben. Ich wusste, dass es diesen Monat nicht klappen würde. Das hatte ich im Gefühl.«
    »Du schienst aber zu glauben, dass es diesmal klappen könnte.«
    »Dann habe ich mich eben geirrt. Wenn es passiert … nun, es wird passieren, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Ich kann mich nicht andauernd darauf konzentrieren. Das ertrage ich nicht, Georgi, verstehst du?« Ich nickte. Ich wollte nicht, dass wir beide uns stritten, und schon der Versuch, diese Unterhaltung zu führen, verschlimmerte meine Kopfschmerzen dermaßen, dass ich befürchtete, mich übergeben zu müssen. »Wie spät ist es überhaupt?«, fragte sie einen Augenblick später.
    »Viertel nach sieben«, sagte ich, nachdem ich einen Blick auf meine Uhr geworfen hatte. »Du wirst zu spät kommen, wenn du dich nicht beeilst. Wir werden beide zu spät kommen.«
    Sie nickte und beugte sich vor, um mich zu küssen, und dabei lächelte sie ein wenig. »Ja, ich sollte mich lieber beeilen«, sagte sie. »Wir sehen uns dann heute Abend. Ich hoffe, deine Kopfschmerzen sind bald verflogen.«
    Wir lösten uns voneinander, und ich ging zur Vordertür unserer Wohnung, doch bevor ich sie öffnen konnte, hörte ich, wie sie mir durch die Küche hinterherlief; als sie mich am Arm griff und ich mich zu ihr umdrehte, warf sie sich in meine Arme. »Verzeih mir, Georgi«, sagte sie, ihre Stimme gedämpft, da sie ihr Gesicht an meiner Brust vergraben hatte.
    »Dir verzeihen?«, fragte ich und schob sie ein Stück von mir fort, wobei ich sie unsicher anlächelte. »Was denn?«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie, was mich noch mehr verwirrte. »Aber ich liebe dich, Georgi. Das weißt du doch, oder?«
    Ich schaute sie an und lachte. »Aber natürlich weiß ich das«, sagte ich. »Ich spüre das jeden Tag. Und du weißt, dass ich dich auch liebe, nicht wahr?«
    »Ja, das weiß ich. Das habe ich immer gewusst«, erwiderte sie. »Manchmal frage ich mich, ob ich so viel Güte überhaupt verdient habe.«
    Bei jeder anderen Gelegenheit hätte ich mich zu ihr gesetzt und ihre vielen Vorzüge aufgezählt, die Dutzende von Arten, auf die ich sie liebte, die Hunderte von Gründen, warum ich dies tat, doch das dumpfe Dröhnen hinter meiner Stirn wurde von Minute zu Minute unerträglicher, sodass ich sie einfach in die Arme nahm und sie zart auf beide Wangen küsste, bevor ich zu ihr sagte, ich müsse sofort hinaus an die frische Luft, da ich sonst vor Schmerzen zusammenbräche.
    Sie sah mir zu, wie ich die Stufen zur Straße hinaufstieg, doch als ich mich umdrehte, um ihr noch einmal zuzuwinken, schloss sich die Tür bereits hinter mir. Ich stand da und blickte auf die Milchglasscheibe, durch die ich erkennen konnte, wie sie sich mit der Stirn dagegendrückte. Sie verharrte fünf oder vielleicht auch zehn Sekunden in dieser Pose, und dann verschwand sie im Innern der Wohnung.
    Anders als erhofft, ging es mir noch schlechter, als ich in der Bibliothek

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