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Das Haus zur besonderen Verwendung - Boyne, J: Haus zur besonderen Verwendung - The House of Special Purpose

Das Haus zur besonderen Verwendung - Boyne, J: Haus zur besonderen Verwendung - The House of Special Purpose

Titel: Das Haus zur besonderen Verwendung - Boyne, J: Haus zur besonderen Verwendung - The House of Special Purpose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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müssen mir bitte glauben, wie unendlich leid mir das Ganze tut. Ich denke, mir fehlen die Worte, um mein Bedauern zum Ausdruck zu bringen.«
    Mir gefiel das rege Treiben um uns herum, denn der Lärm und das Gesumm der Gespräche erlaubten es mir, der Frau nicht meine ganze Aufmerksamkeit zu schenken. Tatsächlich hörte ich ihr nur mit einem halben Ohr zu, da ich gleichzeitig auf ein junges Paar achtete, das etwa drei Meter von uns entfernt saß und eine erregte Diskussion über seine Beziehung führte, die, wie ich mir zusammenreimte, kurz vor dem Aus stand.
    »Die Polizei hat gesagt, ich solle nicht mit Ihnen Kontakt aufnehmen«, sagte Mrs Elliott, denn so hieß die Dame, die meine Tochter ein paar Monate zuvor auf der Albert Bridge Road überfahren und getötet hatte. »Aber ich musste es einfach tun. Ich fand es nicht richtig, einfach so darüber hinwegzugehen. Ich fand, ich müsste Sie aufsuchen und mit Ihnen beiden reden, um Sie irgendwie um Verzeihung zu bitten. Ich hoffe, das war nicht falsch. Ich möchte die Sache für Sie auf keinen Fall noch schlimmer machen, als sie es ohnehin schon ist.«
    »Mit uns beiden reden?«, fragte ich, wobei ich mir diese Formulierung herausgriff, als ich ihr stirnrunzelnd den Kopf zuwandte. »Wie habe ich das zu verstehen?«
    »Ich meine, mit Ihnen und Ihrer Frau.«
    »Aber ich bin hier mit Ihnen allein«, sagte ich. »Sie wollten mich sehen.«
    »Ja, das hielt ich für das Beste«, erwiderte sie und sah auf ihre Hände hinab. An der Art und Weise, wie sie mit ihren Fingern an einem Paar Handschuhe zerrte und zupfte, konnte ich erkennen, wie nervös sie war, ein Verhalten, das mich an David Frasier erinnerte, wie er an jenem Abend beklommen vor unserer Haustür gestanden hatte. Die Handschuhe waren sicher nicht billig gewesen. Und ihr Mantel war ebenfalls von feinster Qualität. Ich fragte mich, wer diese Frau sein mochte und wie sie an ihr Geld gekommen war. Hatte sie es selbst verdient? Oder geerbt? Oder hatte sie es sich erheiratet? Die Polizei war natürlich bereit gewesen, mir alles zu erzählen, was ich wissen wollte, und ich glaube, sie waren überrascht, als ich nichts wissen wollte. Ich musste nichts wissen. Wozu? Welchen Unterschied hätte es denn gemacht? Arina wäre weiterhin tot gewesen. Nichts könnte jemals etwas daran ändern.
    »Ich dachte, wenn ich zuerst Sie treffe und mit Ihnen rede und Ihnen erkläre, wie ich mich fühle«, fuhr sie fort, »dass Sie dann vielleicht mit Ihrer Frau reden könnten, damit ich sie ebenfalls treffen kann, um sie um Verzeihung zu bitten.«
    »Ah«, sagte ich, wobei ich nickte und einen leisen Seufzer über meine Lippen kommen ließ. »Jetzt verstehe ich. Ich finde es interessant, Mrs Elliott, wie die Leute während der letzten Monate an meine Frau und mich herangetreten sind.«
    »Interessant?«
    »Ja, die Leute scheinen aus irgendeinem Grund zu glauben, dass so etwas für die Mutter schlimmer ist als für den Vater. Dass ihr Kummer irgendwie größer ist. Ich werde andauernd gefragt, wie Soja das Ganze verkraftet, so als wäre ich der Arzt meiner Frau und nicht der Vater meiner Tochter, und ich glaube nicht, dass sich die Leute bei ihr auf dieselbe Weise nach meinem Befinden erkundigen. Vielleicht liege ich falsch, aber …«
    »Nein, Mr Jatschmenew«, sagte sie schnell mit einem Kopfschütteln. »Nein, Sie haben mich falsch verstanden. Ich wollte nicht andeuten, dass …«
    »Und auch jetzt noch, nachdem bereits ein paar Monate vergangen sind, wollen Sie zuerst mich sprechen, als eine Art Vorbereitung auf das aus Ihrer Sicht schwierigere Treffen mit meiner Frau. Ich bin mir sicher, dass es Ihnen nicht leichtgefallen ist, dieses Gespräch hier in die Wege zu leiten. Ehrlich gesagt, bewundere ich Sie dafür, doch es deprimiert mich, dass Sie offenbar denken, ich würde den Verlust Arinas leichter wegstecken als meine Frau. Dass ihr Tod für mich weniger schmerzlich wäre.«
    Sie nickte und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, überlegte es sich dann jedoch anders und schaute weg. Ich schwieg ebenfalls für einen Moment, denn ich wollte, dass sie sich meine Worte durch den Kopf gehen ließ. Zu meiner Linken sagte der junge Mann gerade zu seiner Freundin, sie solle sich nicht künstlich aufregen und aus einer Mücke keinen Elefanten machen, denn das Ganze sei schließlich auf einer Party passiert und er habe einen im Tee gehabt, und sie wisse doch, wie sehr er sie liebe, und sie wiederum zahlte es ihm heim, indem sie ihm eine

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