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Das Heerlager der Heiligen

Das Heerlager der Heiligen

Titel: Das Heerlager der Heiligen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean Raspail
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Allah begrüßten den kleinen christlichen Gott,
    Haben ihn von seinem Kreuz heruntergenommen
    und sein trauriges Gesicht getrocknet.
    Haben ihn dann in ihre Mitte genommen.
    Du verdankst uns Dein Leben, kleiner Gott.
    Was gibst du uns als Gegenleistung?
    Ich gebe Euch mein Königreich,
    denn die Zeit der tausend Jahre erfüllt sich.
    Es erfüllt sich die Zeit der tausend Jahre…
    … Sie nahmen den kleinen Gott
    und führten ihn rund um das leere Kreuz.
    Dann machten sie sich an die Arbeit.
    Da sie alle drei Zimmerleute waren,
    bauten sie aus dem Holz des Kreuzes ein großes Schiff.
    Denn die Zeit der tausend Jahre erfüllt sich.
    Es erfüllt sich die Zeit der tausend Jahre.
    Die Zeit der tausend Jahre erfüllte sich und trieb die Armada vom Ganges vorwärts, begleitet von drei verschleierten Versen, einer Sitar und dem Hauch einer großen, ermüdeten Stimme, besungen von hunderttausend Musikautomaten mit dem mit einem Oscar ausgezeichneten Lied, das Weltbeststeller der Schallplatte wurde. Es ertönte unter den Neonleuchten der Läden und aus den Schallplattenspielern der müden Bürger. Sein Echo klang von den Gewölben der Kathedralen, wo es heidnische Chöre zur Gitarre sangen, während der alte Priester unterwürfig auf die schwarzen Engel blickte. Man hörte es bei langweiligen Tanzabenden bei Hasch und Marihuana. Es lief durch die Straßen und Metrogänge, gesungen von jungen Bettlern, und zehnmal am Tag und in der Nacht erklang es über die Ätherwellen. Die Fernfahrer summten es und die Kinder beim Einschlafen und die Ehepaare, die sich auszogen, ohne sich anzuschauen. »Und die Zeit der tausend Jahre erfüllt sich …« Oh! Diese Ausstrahlung eines schönen Liedes! Worte des großen Unbekannten, die Clément Dio angefeuert haben. Vielleicht ist dies eine Erklärung …
    Wo muß man bei diesem Zustand im eigenen Innern, im Labyrinth der Gedanken und Gefühle noch suchen, um einen kümmerlichen Rest des Widerstandes gegen das Mitleid zu finden? Es ist witzlos, wieder mit bischöflichen Hirtenbriefen zu rechnen oder mit Leitartikeln der Presse, mit Petitionen von Verbänden, Aufsätzen von Kindern, Vorhaltungen von Professoren, Gewissensappellen aller Art, mit Reden von Unverantwortlichen, mit Themen über das Leben, mit Salongesprächen und schlechthin mit Tränen. Hier ist das Volumen voll. Die australische Geschichte und der Fall Notaras traten zurück. Und zwar reibungslos, denn das Tier wachte darüber, daß die Öffentlichkeit sich passiv verhält. Wenn sie aktiv wäre, wer weiß, ob sie nicht plötzlich bestürzt aufwachen würde? Der Fall Südafrika war immerhin alarmierend. Er wurde jedoch, wie die vorausgegangenen Vorgänge, gefälscht, verfälscht und aus dem Zusammenhang gerissen. Die Diener der Mißgeburt freuten sich insgeheim! Alles ist für den letzten Akt bereit.
    In der gut geölten Maschine gab es indessen eine Panne, gefolgt von einer Schau, welche die außerordentliche Geschicklichkeit des Tiers beleuchtet. Zunächst aber trat ein Ereignis ein, das seine Pläne durcheinanderbrachte.
    Nach den heftigen Worten des südafrikanischen Präsidenten fragte man sich, wieso sich die Südafrikaner wenige Tage später völlig unerwartet in barmherzige Schwestern zu verwandeln versuchten. Die Flotte fuhr um das Kap der Guten Hoffnung in den Atlantischen Ozean mit Kurs Nord-Nordwest. Sie hatte sich bereits von der afrikanischen Küste entfernt, als ein Geschwader von Lastkähnen der südafrikanischen Kriegsmarine ganz friedlich bei ihnen aufkreuzte. Journalisten und Kameraleute, die von der Regierung eingeladen waren, verfolgten den Vorgang. Die Operation dauerte nur eine Viertelstunde. Auf strengen Befehl des südafrikanischen Admirals durfte niemand den Boden eines Schiffes betreten, noch wurde ein Wort gewechselt. Die Gleichgültigkeit der Einwanderer und ihr Schweigen, in welchem sie verharrten, hätten auch jeden Kontaktversuch zum Scheitern verurteilt. Südafrika wollte indes nur die Gangesflotte versorgen. Alles war minutiös vorbereitet worden. Reissäcke, Behälter voll Trinkwasser und Kisten mit Medikamenten wurden in Rekordzeit an Bord gehievt. Dann trennte man sich wieder. Die Armada fuhr in Richtung Senegal, das Geschwader der Lastkähne zum Hafen am Kap.
    Da geschah etwas Unwahrscheinliches. Es hätte nicht der vielen Ferngläser der Offiziere und Journalisten bedurft, um klar zu erkennen, daß die Flotte alles ins Wasser warf, was ihr geschenkt worden war. Der Ameisenhaufen an Bord war

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