Das helle Gesicht
für die Beratungsstunden bezahlt werden; Whirlwind, weil er des Killerchiefs unökonomische Unordnung hassen gelernt hat, und ein paar, weil sie unsere aufrichtigen Brüder sind. Ihr müßt euch zum Beispiel die Ranch im Bearground ansehen; sie macht sich, hat Appalousas gekauft und will uns wieder einen eigenen Platz für indianische Rodeos einrichten. Wir sollten nicht wie Blinde an den Stammeserfolgen vorbeilaufen.«
Tatokala: »Du redest zynisch über Ratsmänner und ziehst den linken Mundwinkel herunter wie Inya-he-yukan.« Auch zynisch war ein englisches Wort.
Wasescha: »Aber ich sehe klar und rede richtig. Mit der Debatte wird die Umsiedlung erst einmal aufgehalten. Patrick Bighorn wird Gift und Galle speien. Damit kommt unsere Ratsdebatte unter alle Stammesmitglieder. Die Söhne des Patrick werden mit hineingezogen. Patrick Bighorn, das wird eine Sache des Stammes.«
Morning Star, Sohn: »Der Saufbruder eine Sache des Stammes?«
Wasescha: »Seine Söhne eine Sache des Stammes.«
Yvonne: »Wie soll das enden?«
Wasescha: »Das Land muß indianisch bleiben. Wir müssen einen Helfer für Ron finden.«
Tatokala: »Wer kann das werden?«
Wasescha: »Einer, der mit seiner eigenen Ranch zuwenig zu tun hat.«
»Percival«, sagte Hanska. »Der kann das. Er ist auch erfahren genug. Er kennt die Whirlwind-Ranch.«
Ite-ska-wih: »Warum nicht Joan, wenn sie mit ihren Kindern zurückkehrt? Wie denkt ihr über sie?«
Hanska: »Sie ist ein Horse-girl, kein Cowgirl. Auf das Patrick-Land gehört Vieh. Ein paar Pferde auch, aber vor allem Vieh. Die drei könnten auch zusammenarbeiten. Das entspricht unserer Vätersitte, und sogar kleine Rancher der Watschitschun haben die Kooperation gelernt.«
Yvonne: »Ron wird einige seiner jüngeren Brüder bei sich behalten wollen. Trägt das Land drei Familien?«
Hanska: »Sie können dazu pachten, wenn sie arbeiten. Dafür sorgen Ron, Joan und Percival. Als auf diesem Land Mary Booth mit Hilfe von Inya-he-yukan arbeitete, war da eine blühende Ranch. Sogar Büffel konnten mitweiden.«
Ite-ska-wih: »Vielleicht ein Traum. Aber wenn genug Männer und Frauen ihn träumen, wird er aus einem sternerleuchteten Nachtdunkel zum hellen Tag.«
Hanska: »Wer spricht mit Ron?«
Ite-ska-wih: »Seine Mutter.«
Tatokala: »Wer spricht mit ihr?«
Hanska: »Ite-ska-wih.«
Tatokala: »Im Rat sprecht ihr, Wasescha und Morning Star.«
Wasescha: »So ist es.«
Hanska: »Wer geht zu Haverman?«
Ite-ska-wih: »Joan.«
Wasescha: »Sie ahnt noch nichts von unserem Vorhaben.«
Hanska: »Aber sie kommt bald zurück. Ite-ska-wih ist ihre Freundin.«
Ray: »Percival hat noch nichts gesagt. Da sitzt er und schweigt.«
»Sagt ja«, sprach Percival. »Ho-je!«
Morning Star, Sohn: »Wo soll der saufende Patrick bleiben?«
Wasescha: »Mit Tom in den Wohnblock ziehen. Wir können sie nicht alle retten. Der Skandal des Patrick und der Erfolg des Ron wird aber unsere Falle für den Killerchief. Sie sind das Beispiel für das, was er will, und das, was wir wollen. Hau.«
»Du hast gut gesprochen, Wasescha.« Das meinten alle.
Untschida war die einzige, die dazu noch ihr Wort sagen wollte.
»Gut gesprochen. Aber was geschehen wird, ist nicht alles gut. Mann und Frau Bighorn voneinander trennen? Darüber habt ihr noch nicht ernsthaft genug gesprochen.«
»Nötig für die kleinen Kinder. Du hast aber recht, Untschida. Nicht alles, was jetzt geschehen soll, ist gut.« Wasescha antwortete der Großen Mutter mit dem geforderten Ernst. »Wir haben in den vergangenen Wintern und Sommern vieles nicht getan, was wir hätten tun sollen. Das wußte auch Inya-he-yukan. Als wir uns endlich aufbäumten, sind die Eitergeschwüre aufgebrochen. Besser, wir hauen einen vergifteten Arm ab, als daß das Gift uns bis ins Herz dringt.«
»Ho-je, Wasescha.«
Alle hatten es in diesem Rundgespräch als selbstverständlich empfunden, daß die Frauen ebenso wie die Männer aussprachen, was sie dachten. Darüber bedurfte es keiner Debatte. Es ergab sich aus der gemeinsamen Not, aus dem gemeinsamen Kampf.
Während sich im Stamm durch den Fall Patrick Bighorn die neue Unruhe verbreitete, die Wasescha Hugh Mahan vorhergesagt und gewollt hatte, kamen gleichzeitig die fröhlichen Erwartungen auf, die sich an die Rückkehr der vielfachen Rodeosiegerin Joan Howell und ihres Begleiters und Beschützers Rufus Myer knüpften. Mit Joans Siegesruhm stieg auch das Ansehen der Myer-Ranch wieder sprungartig an; der Großvater
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