Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)
noch, dass ich dir erzählt habe, es wäre meine
Entscheidung?“, fragte er und Kate wusste, dass er genau davon
sprach, wovor sie Angst hatte. Sie nickte vorsichtig.
„ Jedenfalls
ist Jill wohl ziemlich wütend geworden, als sie erfahren hat,
dass Sali sich verlobt hat. Sie ist scheinbar davon ausgegangen, dass
alles schon beschlossene Sache sei.“ Kate sagte nichts. Es
wären nur unsinnige Worte aus ihrem trockenen Mund
herausgekommen.
„ Erst da habe
ich verstanden, weshalb sie so komisch war, bevor wir gegangen sind.
Sie hat immer wieder betont, dass ich mich von dir fern halten soll
und sie hat sogar einmal überlegt, dass du nicht mitkommen
solltest. Zum Glück hat Mai ihr das schnell ausgeredet.“,
erzählte Alessio.
„ Wieso ist es
ihr so wichtig?“, fragte Kate leise. Mehr brachte sie nicht zu
Stande. Ihr Herz flatterte aufgeregt und gleichzeitig plagte sie das
schlechte Gewissen. Er hatte es sich also doch nicht anders überlegt.
„ Sie würde
zwei einflussreiche Familien vereinen. Das ist vorteilhaft, wenn es
wirklich zu einem Krieg kommen sollte.“, sagte er, doch Kate
war sich sicher, dass er nicht derselben Meinung, wie Jill, war.
„ Was denkst
du? Wie wahrscheinlich ist ein Krieg?“ Kate legte sich
nachdenklich hin.
„ Ich bin
ziemlich sicher, dass es dazu kommen wird. Aber wenn wir es
tatsächlich schaffen sollten, das Drachenherz zu finden, dann
bin ich zuversichtlich, dass es gut ausgeht.“ Er brach ab.
„ Was, wenn wir
es nicht schaffen?“, flüsterte Kate.
„ Das darfst du
nicht denken. Außerdem passe ich auf dich auf, was auch
passiert.“, versicherte er zum wiederholten Mal und strich ihr
vorsichtig über das Gesicht.
„ Du bist ganz
warm.“, sagte er leise.
„ Ich wünschte,
es wäre nicht so.“, gab Kate zu. Sie hasste es, wenn sie
ihre Fähigkeit nicht kontrollieren konnte, besonders in
Momenten, wie diesen, in denen ihr Blut pochte und die Kopfschmerzen
ihr das Denken erschwerten.
„ Geht es dir
noch nicht besser? Vielleicht solltest du etwas von dem Fiebertrank
nehmen, den Sanny dir gegeben hat.“, schlug er vor, doch Kate
schüttelte energisch den Kopf.
„ Lieber nicht.
Ich werde einfach schlafen gehen und morgen ist es sicher besser.“
Jemand rüttelte
heftig an ihrem Arm.
„ Kate. Kate,
du kannst mir nicht erzählen, dass dir so warm ist. Wach auf,
Kate.“, klang Claires Stimme an ihr Ohr.
„ Sanny, ich
denke sie ist bereits festgefroren.“, redete sie weiter. Kate
öffnete mühsam die Augen und sah sich um.
„ Ja, ich sehe,
wie eingefroren sie ist.“, sagte Sanny sarkastisch.
„ Warum hast du
mich geweckt?“, wollte Kate wissen und gähnte. Es war noch
dunkel und bis auf Sanny und Claire schliefen alle, selbst Alessio.
„ Ich dachte
nur, dir ist vielleicht kalt, immerhin hast du auf dem Boden
geschlafen und dein T-Shirt wirkt nicht sonderlich warm. Du hast dich
im Schlaf von der Matte gerollt.“, sagte Claire und deutete auf
die zusammengerollte Unterlage.
„ Weißt
du, das war Absicht.“, fing Kate an. „Die Sache mit der
Wärme ist anstrengend und wenn ich mich derart anstrenge, kommt
es manchmal vor, dass es mir zu warm wird. Es fühlt sich an, als
würde ich überhitzen und aus diesem Grund schlafe ich im
Schnee.“, meinte sie leicht genervt, weil sie nun wieder eine
Ewigkeit brauchen würde, bis sie eingeschlafen wäre.
„ Ok, aber
könntest du es trotzdem noch mal machen? Langsam beginnt es
nachzulassen.“, erklärte Claire ihr.
„ Verdammt
Claire, du siehst nicht gerade aus, als würdest du frieren und
ich bin total müde, also entschuldige, dass ich nicht in der
Stimmung bin meine Kräfte zu verschwenden.“, fauchte Kate
sie an, zog sich die Decke über den Kopf und legte ihre Stirn,
mit verschlossenen Augen, in den kühlen Schnee. Sie hörte
wie Sanny leise lachte.
„ Was kicherst
du so blöd?“, fragte Claire eingeschnappt.
„ Du bist
wirklich schrecklich.“, sagte Sanny.
„ Vielen Dank
auch und ich dachte, du wärst auf meiner Seite.“, meinte
Claire.
„ Wie kommst du
denn darauf? Warum sollte ich auf deiner Seite sein?“, fragte
Sanny erstaunt.
„ Was weiß
ich denn? Meiner Meinung nach, könnte sie auch mal wach bleiben
und aufpassen. Außerdem hat sie keinen Grund mich so
anzufahren. Sonst ist sie netter.“, warf Claire ein. Kate hörte
wie Sanny verzweifelt stöhnte.
„ Du kannst es
einfach nicht lassen, auf irgendwem herumzuhacken.“, stellte
sie fest.
„ Kaum ist Mai
weg, suchst du dir
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