Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)
ein neues Ziel.“
„ Was kümmert
es dich? So bin ich nun mal.“, verteidigte Claire sich schwach.
Kate bemühte sich nicht weiter zuzuhören und irgendwie
schaffte sie es doch noch ein paar Stunden zu schlafen.
Es war nicht
besonders hell und immer noch schliefen alle. Naja fast, dachte Kate.
„ Ausgeschlafen?“,
fragte Claire böse.
„ Claire.“,
ermahnte Sanny sie, doch Kate war es egal. Sie griff in ihre
Hosentasche und zog ein Haargummi heraus.
„ Oh ja, ich
habe ganz hervorragend geschlafen.“, sagte sie und band ihre
zerzausten Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen.
„ Wie schön
für dich.“, grummelte Claire. Sanny stand auf und reichte
Kate eine Schale.
„ Kannst du das
hier Eddy bringen? Ich war bereits vorhin oben.“, sagte sie.
Kate nickte. Auch ihr war es lieber, wenn Sanny so selten wie möglich
das Zelt betrat. Schließlich war sie die Einzige, die wirklich
helfen konnte, wenn etwas passierte und sie konnte es sich nicht
leisten krank zu werden.
Kate kletterte zu
dem Zelt hinauf. Es war nicht sonderlich schwer auf den Rücken
eines Drachen hinaufzukommen, wenn man wusste wie es ging.
Als sie ins Zelt
trat, richtete Eddy sich leicht auf.
„ Besuch.“,
freute er sich.
„ Ich bringe
dir etwas zu essen. Wie geht es dir?“, wollte Kate wissen und
stellte die Schale neben ihm ab.
„ Es geht
eigentlich, aber ich langweile mich. Selbst wenn ihr draußen
redet, höre ich nicht viel. Meistens verstehe ich nur Claire.
Sie schreit ziemlich häufig. Vorher ist es mir kaum aufgefallen.
Aber warum sollte ich mich beklagen. So viel interessanter kann es
bei euch auch nicht sein.“, meinte er. Kate antwortete nicht.
Sie wartete bis er aufgegessen hatte. Da er fast ununterbrochen
redete, dauerte es jedoch länger als erwartet. Er schien weder
zu merken, dass sie ihm kaum zuhörte, noch kümmerte es ihn,
dass sie ihm keine Antwort gab.
Kate war froh, als
sie das Zelt verlassen konnte.
„ Ich habe noch
nie gehört, dass er so viel geredet hat.“, sagte sie zu
Sanny.
„ Ja,
merkwürdig, nicht wahr? Ausgerechnet jetzt, wo er besser seine
Kräfte schonen sollte.“
„ Er langweilt
sich eben.“, sprach Claire dazwischen.
„ Hat er denn
noch keine von euch nach Mai gefragt? Das passt nicht zu ihm.“,
fügte sie hinzu und ließ den Blick zwischen Kate und Sanny
hin und her wandern. Kate war ratlos und sah ebenfalls zu Sanny.
„ Sicher hat er
gefragt. Sogar noch bevor er irgendetwas anderes wissen wollte.“,
sagte diese leise.
„ Und ich
wette, du hast für Kate gelogen.“ Es war keine Frage und
doch antwortete Sanny.
„ Wieso sollte
ich ihm die Wahrheit erzählen? Er hat bereits genug Probleme.
Außerdem habe ich dir schon einmal gesagt, dass es nicht Kates
Schuld ist, dass sie weg ist.“, nahm Sanny sie in Schutz.
Claire lachte.
„ Ja, ja, ich
erinnere mich.“
„ Bitte lass
Sanny daraus. Sie hat nichts mit der Sache zu tun.“, sagte Kate
ernst. Claire verdrehte nur die Augen und ging zurück zu dem
fast abgebrannten Feuer. Sanny wechselte einen genervten Blick mit
Kate.
„ Lass mich
raten. Du hast entweder Hunger, oder du willst auf irgendwas
schießen!“, vermutete Sanny und zog eine Art Bogen aus
einer der Taschen. Claires Augen blitzten auf.
„ Wenn ich auf
etwas schießen will, dann höchstens auf Kate.“,
antwortete sie schnippisch, sah aber nicht mehr ganz so schlecht
gelaunt drein.
„ Ich schlage
vor, du gehst mit Ted in den Wald und jagst ein paar Rehe, um wieder
runter zu kommen.“ Sanny deutete mit der Spitze des Bogens von
Claire zu Ted, der soeben wach geworden war.
„ Wenn du
darauf bestehst.“, meinte Claire und schaffte es nicht ganz,
ihre Begeisterung zu unterdrücken. Sie schnappte Sanny die Waffe
aus der Hand und verschwand zwischen den Bäumen. Ted wurde gar
nicht erst gefragt. Schweigend lief er ihr nach, wobei er sich nicht
ansehen ließ, was er wirklich dachte.
„ Ein weiterer
Grund, warum ich nie mit ihr befreundet sein könnte.“,
bemerkte Sanny trocken.
„ Bisher habe
ich nicht eine einzige Eigenschaft an ihr entdeckt, die irgendwie
positiv auf mich gewirkt hat.“, gab Kate zu.
„ Weil sie
keine hat.“, schloss Sanny daraus.
„ Wer hat was
nicht?“ Alessio war aufgestanden. Er ließ seine Decke
zusammengeknüllt liegen und kam zu ihnen rüber.
„ Claire, einen
guten Charakter.“, sagte Sanny knapp. Alessio nickte einmal und
sah sich um.
„ Wie habt ihr
es geschafft sie loszuwerden?“, fragte er weiter.
„ Sanny
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