Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)
würden
weder Lee, noch Claire oder Sanny weiter in diesem Zelt übernachten.
Sie hatten jetzt eine Aufgabe und so konnte Kate sich darauf freuen,
endlich wieder auf etwas weicherem zu liegen, als der dünnen
Unterlage, die sie draußen benutzt hatte. Es wäre wirklich
gut gewesen zu schlafen, aber egal wie sehr sie sich bemühte,
der Schlaf wollte einfach nicht kommen.
So kam es, dass sie
erst einschlief, als bereits die ersten Sonnenstrahlen die Zeltspitze
berührten. Keine halbe Stunde später dann, wurde sie von
Alessio geweckt, der leise ihren Namen sagte.
Kate öffnete
die Augen und blinzelte gegen das Licht. Er saß neben ihr.
„ Morgen.“,
murmelte sie und gähnte lautlos in ihre Decke.
„ Hey.
Wieder die Nacht durchgemacht?“, fragte er belustigt. Kate
brummte nur und zog sich die Decke über den Kopf. Es war einfach
zu hell.
„ Du
kannst sofort weiterschlafen. Ich wollte mich nur kurz verabschieden.
Sanny war zwar dagegen, sie wollte, dass ich dich nicht wecke, aber
sie hat...“
„ Was
redest du da?“, unterbrach Kate ihn und setzte sich
kerzengerade hin. Sie war sich sicher, dass sie sich verhört
hatte. Das kam schließlich öfter vor, wenn man noch im
Halbschlaf war.
„ Ähm,
du weißt doch wie Sanny immer ist. Ich meine, sie hat ja recht,
aber ich würde es nicht besser finden zu gehen, ohne auf
wiedersehen zu sagen.“, meinte Alessio.
„ Wieso
gehen?“, fragte sie entsetzt und glaubte immer noch, dass sie
ihn missverstanden hatte. Er nahm ihre Hand, während er sprach.
„ Ich
werde zusammen mit Ted und Chris zu dem Dorf gehen und die Medizin
für Ed besorgen. Es ist unmöglich, dass wir alle zusammen
gehen. Mai ist noch nicht aufgewacht und Sanny sagt, sie darf nicht
bewegt werden, bis sich ihre Lage gebessert hat. Wir können aber
auch nicht viel länger warten. Es ist wichtig, dass wir
schnellstmöglich diese Medizin bekommen, um Eddy zu heilen. Wir
sind nicht lange weg. Spätestens heute Abend sind wir schon
wieder da.“, sagte er beruhigend.
„ Dann
komme ich eben mit. Ich will keinen ganzen Tag herumsitzen und
warten.“, überlegte Kate.
„ Mir
wäre es auch lieber, aber es geht nicht. Erstens ist es hier
sicherer und zweitens hat Sanny mir deutlich zu verstehen gegeben,
dass sie hier deine Hilfe braucht.“, warf Alessio ein.
„ Hmm.“,
grummelte Kate und verzog das Gesicht. Dagegen konnte sie nichts
sagen. Sie wusste selbst, dass Sanny ihre Hilfe brauchte und dass sie
hier bei Mai und Eddy bleiben musste.
„ Oh
und da ist noch etwas. Ich will, dass du das hier nimmst.“,
meinte er und legte ihr den Anhänger in die Hand, den er immer
trug. Kate sah ihn fragend an.
„ Ich
habe das Gefühl, dass er bei dir besser aufgehoben ist. Frag
mich nicht warum, nimm ihn einfach.“, sagte er. „Wir sind
so bald wie möglich wieder zurück.“, versicherte er
ihr erneut. „Pass auf dich auf und versprich mir, dass du
nichts Gefährliches oder Leichtsinniges anstellst.“
„ Du
meinst so etwas, wie alleine in den Wald gehen, oder mich heimlich
wegschleichen?“, fragte sie unschuldig. „Das würde
ich niemals machen.“
Alessio zog die
Augenbrauen hoch.
„ Na
schön, dann verspreche ich es eben“, gab sie sich
geschlagen. „aber nur, für den heutigen Tag“, fügte
sie schnell hinzu. „Wenn du recht behältst und am Abend
wieder da bist, dann kannst du ja ab morgen wieder selbst dafür
sorgen, dass ich nicht so leichtsinnig, wie deine Schwester handle.“
„ Genau
so etwas habe ich befürchtet.“, seufzte er. „Mein
Glück, dass Jeremie hier ist. Er wird schon aufpassen.“
„ Was?
Du hast Jeremie beauftragt? Wieso können nicht Lee oder Claire
aufpassen?“
„ Das
hättest du wohl gern.“ Er lachte. „Lee ist viel zu
nachgiebig und Claire würde dich liebend gerne loswerden. Nein,
ich vertraue Jeremie mehr als den Beiden zusammen. Außerdem
haben sie es verdient etwas zu schlafen. Ich halte es für
unwahrscheinlich, dass Jeremie irgendwas versucht.“, sagte er
und stopfte einige seiner Sachen in einen Beutel.
„ Du
vertraust ihm also?“, wollte sie wissen.
„ Ja,
das tue ich. Ich muss jetzt gehen. Schlaf noch ein bisschen.“,
riet er ihr und im nächsten Augenblick war er auch schon
verschwunden.
Kate zog sich rasch
an, legte sich die Kette um den Hals und stopfte sie unter ihr
Oberteil. Heute war ihr wieder etwas kälter, als sonst und so
entschied sie sich für den Pullover, den sie von der Erde
mitgebracht hatte. Bisher hatte sie ihn noch
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