Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

zurück.
    „ Schlaf gut,
Mami.“, rief Kate ihr leise nach und fing an zu kichern. Sanny
warf ihr einen bösen Blick zu, bevor sie zwischen den Decken
verschwand.
    „ Was sollte
das denn? Hat sie dir wirklich gedroht?“, wisperte Alessio,
damit Sanny ihn auf keinen Fall hörte und Kate erzählte ihm
flüsternd was passiert war.
    „ Jeremie hat
recht, sie ist sehr reizbar. Das bin ich gar nicht von ihr gewohnt.“,
meinte er, legte sich neben sie in den kalten Schnee und nahm ihre
Hand.
    „ So lange sie
mir nicht auch noch vorschreibt, was ich anziehen soll...“,
überlegte Kate.
    „ Sicher nicht,
aber mit dem Schlafen muss ich ihr recht geben. Es ist verdammt
spät.“
    Der Geruch von Essen
stieg Kate in die Nase und als sie sich verschlafen hinkniete, sah
sie Jeremie. Er hatte nicht nur ein Feuer gemacht, sondern offenbar
auch gekocht. Kate sah sich um. Sonst schien keiner wach zu sein.
    „ Morgen.“,
sagte Jeremie fröhlich.
    „ Hey.“,
machte Kate nur und streckte sich. Alessio wachte davon auf, dass sie
seine Hand los ließ. Sie fragte sich, wie er das immer wieder
schaffte.
    „ Sieht so aus,
als würde dir die Kälte seit neustem nichts mehr
ausmachen.“, stellte Jeremie mit einem vielsagenden Blick auf
Alessio fest.
    „ Nicht, wenn
Kate dabei ist.“, gab er zurück und legte von hinten die
Arme um ihre Schultern. Kate sah leicht verlegen zu Boden.
    „ Verstehe.“,
brummte Jeremie und kümmerte sich weiter um das Essen, als hätte
er ihren Blick nicht bemerkt.
    Ein Geräusch
aus den Zelten brachte sie dazu Alessios Arme wegzuschieben, gerade
rechtzeitig, bevor Claire den Kopf aus dem Zelt steckte. Jeremie zog
die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts. Eilig stand Kate auf und
lief an Claire vorbei, die sie ignorierte.
    Sanny war gerade
dabei einen neuen Verband um Mais Bein zu wickeln, als Kate in das
kleine Zelt eintrat. Es überraschte sie zu sehen, dass Mai wach
war. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht und sie flüsterte
etwas unverständliches. Kate war sich sicher ihren Namen
herausgehört zu haben. Bevor sie etwas erwidern konnte, schloss
Mai die Augen wieder.
    „ Wann ist sie
wachgeworden?“, wollte Kate von Sanny wissen.
    „ Vor ein paar
Minuten, aber ich habe ihr etwas gegeben, damit sie wieder
einschläft.“, sagte Sanny leise.
    „ Wieso?“
Kate hockte sich neben sie und strich Mai vorsichtig ein paar Haare
aus der Stirn.
    „ Es sieht ganz
so aus, als müssten wir noch einen weiteren Tag hierbleiben.“,
erklärte Sanny und legte die Decke wieder über Mai.
    „ Es gefällt
mir gar nicht, wenn ich daran denke, wie es Eddy geht. Er wird immer
schwächer und wenn er nicht bald die richtige Medizin bekommt,
dann sammelt sich Wasser in seiner Lunge an, bis er daran erstickt.“
Sanny brach ab. Kate legte einen Arm um sie.
    „ Kann man
nichts dagegen tun?“, fragte sie vorsichtig.
    „ Ich kann es
nur verzögern, aber ich kann nicht sagen, ob es wirklich hilft.
Du hast ihn selbst gesehen. Er sieht nicht gut aus.“ Sanny
schluckte schwer.
    „ Ich werde
noch mal zu ihm gehen. Mai braucht sowieso Ruhe.“, damit gab
sie Kate zu verstehen, dass sie ebenfalls hinausgehen sollte. Mit
schlechtem Gewissen sah sie Sanny zu, wie sie allein zu Eddy
hinaufstieg und verschwand.
    Die Stimmung am
Feuer war ausgelassen und der Grund dafür war eine alte Frau.
Sie war ein Stück kleiner als Kate und ging leicht gebückt.
Vergnügt lief sie herum und erzählte irgendeine Geschichte.
Es musste Molly sein, die Frau, die Alessio in dem Dorf gefunden
hatte. Als sie Kate bemerkte lief sie fröhlich auf sie zu.
    „ Da ist ja
noch jemand.“, rief sie und breitete die Arme aus. „Lass
dich ansehen Kindchen. Hübsch bist du.“, sagte sie, was
Kate angesichts der Tatsache, dass sie es nicht mal geschafft hatte
sich zu bürsten, bezweifelte. Überschwänglich umarmte
Molly sie und Kate konnte nicht anders, als zu Lächeln. Das
Verhalten dieser fremden Frau erinnerte sie ein wenig, an die Kinder
im Waisenhaus. Warmherzig und ehrlich.
    „ Kate hat eine
neue Freundin.“, spottete Claire.
    „ Du bist nur
neidisch, weil sie dich nicht hübsch genannt hat.“, neckte
Lee sie.
    „ Ich bin froh,
dass sie es nicht getan hat. Wenn sie das da hübsch nennt.“,
meinte sie.
    „ Jetzt geht
das wieder los.“, murmelte Kate und zu ihrem Pech hörte
Claire es.
    „ Was willst du
damit sagen?“, fuhr sie Kate an. Molly verstand nicht ganz was
los war. Sie lächelte nur unsicher und ließ ihren Blick
von Kate zu