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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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sich jemand anstecken, wenn er zuvor vergiftet wird.“,
murmelte Alessio. Doreen lachte gekünstelt und lief zu dem
kleinen Schrank hinüber, in dem die Medizin aufbewahrt wurde.
    Als sie Eddy weckte,
war der zunächst verwirrt so viele Leute um sein Bett herum zu
sehen, doch als er sie erkannte hellte sich seine Miene für eine
Sekunde auf.
    „ Na Ed,
überrascht mich zu sehen?“, grinste Alessio.
    „ Ja.“,
brachte Eddy mühsam heraus.
    „ Sicher sind
sie überrascht überhaupt noch mal aufzuwachen.“,
sagte Doreen und kicherte über ihre eigenen Worte. Eddy schien
es gar nicht gehört zu haben. Er wandte nur den Kopf zur Seite
und versuchte an der Heilerin vorbei zu sehen, bis er die immer noch
schlafende Mai entdeckte. Doreen folgte seinem Blick. Spott spiegelte
sich in ihren Augen wieder.
    „ Oh. Vergiss
dieses dumme Ding. Sie ist furchtbar arrogant und aufbrausend.“,
sagte sie und kippte Eddy einen Löffel brauner Flüssigkeit
in den Mund, an der er sich so verschluckte, dass er sie gleich
wieder heraushustete.
    „ Sagen sie
mal, reden sie etwa von meiner Schwester?“, fragte Alessio,
wobei ihm nicht anzuhören war, dass er wütend war. Kate
wusste, dass er es fast noch weniger mochte, als Mai selbst, wenn man
derartig über sie sprach.
    „ Ihre
Schwester?“ Doreen riss erschrocken die Augen auf, doch dann
änderte sie ihre Meinung offensichtlich und lachte.
    „ Sie ist nicht
ganz dicht.“, flüsterte Alessio Kate zu. Diese nickte
leicht.
    „ Was für
ein vortrefflicher Witz.“, rief Doreen so laut, dass Kate sich
fragte, wie Mai seelenruhig weiter schlafen konnte. Erst als sie
merkte, dass sie die Einzige war, die lachte verstummte sie schnell.
Sie sprach ein paar unverständliche Worte und ging mit eiligen
Schritten aus dem Zimmer.
    „ Wie kann sich
so jemand Heilerin nennen? Diese Verrückte macht einen ja
krank.“, sagte Alessio.
    Eddy flüsterte
etwas unverständliches und fing gleich darauf wieder an zu
husten.
    „ Wie oft muss
man es dir noch sagen? Hör auf zu reden.“, kam es von Mai,
doch als Kate sich nach ihr umsah, hatte sie die Augen noch immer
geschlossen.
    Es war bereits weit
nach Mitternacht, als geschah worauf jeder voll Unbehagen gewartet
hatte. Noch nie war Kate dabei gewesen, wenn ein Mensch starb, den
sie gekannt hatte. Eddy war wach, als er plötzlich anfing sich
mit Schmerz verzerrtem Gesicht zu winden. Er rang nach Atem und
versuchte zu husten, wobei ihm Blut aus dem Mund lief.
    Sie wollte etwas
tun, auch wenn sie wusste, dass es nichts gab, was sie hätte
machen können. Das Letzte, was Kate erkannte war, wie er die
Augen verdrehte.
    Kurz darauf sah und
hörte sie nichts mehr. Alessio hatte ihr die Hände auf die
Ohren gelegt und drückte ihr Gesicht an seine Brust. Dankbar
vergrub sie ihre Nase in seinem Pullover und legte ihre Hände
zusätzlich auf seine, um jegliche Geräusche auszublenden.
    Selbst wenn sie Eddy
nicht nahe gestanden hatte, liefen ihr Augenblicklich Tränen
über die Wangen.
    Irgendwann ließ
Alessio die Hände sinken und strich ihr über den Rücken.
    „ Alles klar?“,
fragte er mit belegter Stimme.
    „ Es geht
schon.“ Sie schluckte und richtete sich auf.
    Sie wollte Eddy
nicht sehen, aber sie konnte es nicht verhindern, dass ihr Blick zu
seinem Gesicht wanderte. Seine Augen starrten in die Leere, seine
Haut war blass und fleckig und an seinen geöffneten dunklen
Lippen klebte Blut.
    Alessio stand
langsam auf. Er versuchte gefasst zu bleiben, aber Kate sah ihm
deutlich an, wie sehr es ihn doch getroffen hatte, obwohl er es
ebenso gewusst hatte, wie sie alle.
    Einen Moment
betrachtete er traurig seinen Freund. Rasch wandte er sich wieder ab
und ging zu seiner Schwester, die noch immer ruhig schlief. Er kniete
sich vor sie auf den Boden und nahm ihre Hände.
    „ Mai?“
Sein leises Flüstern genügte, um sie zu wecken.
    „ Was, wie bist
du?“, fragte sie verschlafen und musterte ihn.
    „ Nein...“,
hauchte sie und innerhalb von Sekunden war sie aufgesprungen und auf
dem Flur verschwunden. Alessio seufzte.
    „ Würde es
dir etwas ausmachen ihr nachzugehen?“, wollte er von Kate
wissen.
    „ Natürlich
nicht.“, antwortete sie.
    „ Ich kümmere
mich um alles andere. Für Sanny wird es sicher am Schwersten.“,
sagte er und stand auf.
    Kate nahm die Jacke,
die Mai liegen gelassen hatte und folgte Alessio aus dem dunklen
Zimmer. An der Treppe trennten sie sich. Alessio lief den Gang
entlang auf die Türe zu, wo die Heilerinnen wohnten,

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