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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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damals nicht gestorben, wäre ich nie hierher
gekommen. Ich hätte nichts von dieser Welt erfahren und
niemanden von euch kennengelernt. Genau so ist es bei dir, oder
denkst du alles wäre gekommen, wie es jetzt ist, wenn deine
Mutter noch leben würde?“
    Mai war stehen
geblieben und rührte sich nicht.
    „ Ich weiß,
es ist schwer, aber gib dir nicht die Schuld. Bitte Mai, das bringt
ihn nicht zurück.“, flehte Kate leise. Mai drehte sich zu
ihr um.
    „ Ich würde
ihn gerne sehen. Ein letztes Mal, bevor seine Seele in den Himmel
aufsteigt.“, sagte Mai entschlossen. Kate hatte keine Ahnung,
was sie damit sagen wollte, doch für sie zählte nur, dass
Mai nicht wieder davon lief.
    „ Ich glaube
zwar nicht, dass es eine gute Idee ist, aber sie ist definitiv
besser, als sich zu verstecken.“, meinte sie.
    Als sie das Haus
betraten, trafen sie auf ein merkwürdiges Schauspiel. Claire
hämmerte mit den Fäusten gegen eine Tür und rief
etwas. Sobald sie die Mädchen bemerkt hatte, ließ sie von
der Tür ab und kam auf sie zu.
    „ KATE! Wie
konntest du einfach gehen, ohne mir etwas zu sagen?“, fuhr
Claire sie an und deutete drohend mit dem Finger auf sie.
    „ Ich... Was
tust du hier?“, fragte Kate verwundert.
    „ Rumschreien,
sieht man doch.“, murmelte Mai trostlos. Claire sah sie kurz
böse an, entschied sich dann aber lieber wieder Kate anzufahren.
    „ Sanny hat
sich in dieses Zimmer gesperrt und weigert sich jetzt mit irgendwem
zu sprechen.“ Claire zeigte mit ihrem Finger in die entgegen
gesetzte Richtung zu der Türe, vor der sie gerade gestanden
hatte.
    „ Ich habe die
wunderbare Aufgabe sie zu überzeugen, dass es hier draußen
viel schöner ist.“, flötete Claire, worauf hin ihre
Mine sich gleich wieder verfinsterte.
    „ Ok, hör
zu Claire. Ich weiß, wie wenig Geduld du hast, also was hältst
du davon? Du begleitest Mai hinauf zu den Anderen und ich kümmere
mich um Sanny, ok?“ Für einen Moment starrte Claire sie
nur wütend an, dann entspannte sie sich und stöhnte
genervt.
    „ Wie du
meinst.“, grummelte sie und ging zur Treppe.
    „ Komm
Kätzchen.“, sie winkte Mai zu sich.
    „ Claire!“,
tadelte Kate sie. Zwar verdrehte Claire die Augen, aber kurz darauf
zwang sie sich zu einem netteren Gesichtsausdruck.
    „ Los Mai, das
schaffen wir.“, sagte sie etwas zu freundlich und legte ihr
eine Hand auf den Arm. Kopfschüttelnd wandte Kate sich ihrer
Aufgabe zu.
    Zuerst lauschte sie
nur an der Tür. Sie rief Sannys Namen, aber es kam nichts
zurück. Leise klopfte sie, doch auch dieses Mal regte sich
nichts.
    „ Sanny, wenn
du da drin bist, mach bitte auf.“, flehte sie. Woher sollte sie
überhaupt wissen, dass Sanny nicht schon längst einen
anderen Weg nach draußen gefunden hatte.
    „ Ich bleibe so
lange vor dem Zimmer stehen, bis du mich rein lässt.“,
rief sie etwas lauter und klopfte erneut.
    „ Es bringt
doch nichts, wenn du dich einschließt.“ Sie hatte Angst,
dass Sanny sich etwas antun konnte. Sie hatte sehr an ihrem Bruder
gehangen.
    Die Zeit verging und
irgendwann wusste Kate nicht mehr, wie oft sie Sanny angefleht hatte
heraus zu kommen. Sie saß auf dem Boden, lehnte an dem
Türrahmen und spürte ihre Finger nicht mehr, so viel hatte
sie geklopft.
    „ Sanny, wie
lange willst du das noch durchziehen?“, rief Kate müde,
als ein Mädchen die Treppe hinuntereilte.
    „ Bist du
Kate?“, fragte sie schwer atmend.
    „ Ich soll dir
sagen, du sollst Sanny ausrichten, dass sie mit der Zeremonie
beginnen wollen, sobald die Sonne verschwunden ist. Sie meinen, das
möchte sie auf keinen Fall verpassen. Das Mädchen mit den
Schulterlangen dunklen Haaren sagt, sie solle sich nicht so anstellen
und...“ Das Mädchen verstummte.
    „ Schon
verstanden.“, sagte Kate, die sich vorstellen konnte, dass egal
was Claire gesagt hatte, es nichts Nettes gewesen war. Das Mädchen
nickte und ging wieder.
    „ Hast du
gehört Sanny? Sie fangen gleich mit der Zeremonie an.“,
rief Kate und fragte sich, was das für eine Zeremonie sein
konnte.
    „ Das willst du
doch sicher nicht verpassen.“ Kate schlug mit der Handfläche
gegen das harte Holz, weil es das Einzige war, was noch nicht weh
tat.
    Da noch immer keine
Reaktion folgte, wurde auch sie allmählich ungeduldig. Sie erhob
sich.
    „ Schön,
wie du willst. Entweder und machst auf der Stelle die Tür auf,
oder ich sprenge sie mit meiner Fähigkeit aus den Angeln.“,
rief sie deutlich. Zwar hatte sie keine Ahnung wie sie ihren

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