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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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schien leicht wie
eine Feder zu sein. Eddy war nicht anzusehen, ob es eine Last für
ihn war.
    Kates Blick wanderte
weiter zu Sanny. Ihr langer Zopf hüpfte gleichmäßig
auf und ab. Sie unterhielt sich flüsternd mit Eddy,
wahrscheinlich um Mai nicht zu wecken. Weiter vorne versuchte Claire
mit Alessio Schritt zu halten. Sie redete ununterbrochen und zwar
laut genug, dass Kate so weit hinten noch alles verstanden hätte,
wenn sie versucht hätte zuzuhören. Alessio schien nicht
sonderlich begeistert. Wenn er sprach, dann forderte er sie jedes Mal
auf leiser zu sein, aber Claire lachte nur.
    Hinter sich konnte
sie Lee hören, der mit Chris und Ted sprach. Sie sah sich um und
erblickte Dana, die allein am Ende lief. Kate tat sie leid und
deshalb beschloss sie, zu ihr zu gehen. Sie ließ sich von den
Anderen überholen und wartete, bis sie mit ihr auf einer Höhe
war.
    Dana sah sie
merkwürdig an.
    „ Was willst
du?“, fragte sie direkt.
    „ Ich weiß
nicht.“, sagte Kate wahrheitsgemäß. „Ich hab
nur gedacht, es ist nicht nett dich zu ignorieren, wenn ich dich
nicht mal kenne. Die Anderen scheinen nicht besonders begeistert,
dass du mitkommst, aber ich weiß nicht, was sie gegen dich
haben.“
    „ Verstehe, du
bist eine von denen, die allen helfen muss und erwartet, dass jeder
sie liebt.“, gab Dana zurück. Kate ignorierte den fiesen
Unterton.
    „ Kann schon
sein, vielleicht möchte ich mir auch nur mein eigenes Bild von
allem machen.“, sagte sie.
    „ Schön.“,
meinte Dana knapp und starrte weiter in den Wald hinein.
    „ Nun ich kann
dir sagen, dass wir sicher keine Freunde werden. Mir ist nämlich
auch egal was Andere sagen. Du hast es leicht, viel zu leicht. Du
warst grade mal einen Moment hier, da gehörtest du schon dazu.
Dich haben sie mit offenen Armen empfangen. Wenn ich irgendwo
auftauche, werde ich mit allen Mitteln zurückgedrängt.“,
presste sie wütend hervor und starrte zu Mai und Eddy.
    Kate dachte einen
Moment nach.
    „ Ich habe
nicht darum gebeten und vielleicht bist du selbst auch daran
schuld.“, sagte sie vorsichtig. Dana lachte gekünstelt.
    „ Natürlich,
es ist allein meine Schuld.“
    „ Das habe ich
nicht behauptet, aber überlege doch mal. Ich wollte nett zu dir
sein und du hast direkt abgeblockt, noch bevor ich überhaupt
eine Chance hatte, dich kennen zu lernen.“, erwiderte Kate
gelassen. Dana antwortete nicht. „Von Sanny weiß ich,
dass du sie nie ernst genommen und sie wie ein kleines Kind behandelt
hast.“, fuhr sie fort.
    „ Ich wollte
nur Eddy beweisen, dass ich auch für seine Schwester sorgen
kann, weil er sich immer Sorgen um sie macht. Er hat mich auch nur
benutzt.“, sagte Dana traurig. Kate legte einen Arm um ihre
Schultern.
    „ Ich glaube
nicht, dass er dich verletzen wollte.“, sagte sie. In den
nächsten Minuten erzählte Dana ihr alles, was sie Monate
lang in sich hineingefressen hatte. Kate hörte geduldig zu und
hatte immer mehr das Gefühl, dass Dana ihr ganzes Leben lang
Pech gehabt hatte. Sie war oft allein gewesen, genau wie Kate und so
erzählte diese ihr davon, dass ihre Eltern gestorben waren und
wie schwer sie es in der anderen Welt gehabt hatte. Die wirklich
schlimmen Dinge ließ sie mit Absicht aus. Irgendwann verging
Danas Traurigkeit und sie erzählte von früher, wie sie mit
ihren Eltern auf Reisen gegangen war und wie sie dann vor ein paar
Jahren nach Brion gezogen waren und beschlossen hatten, dort zu
bleiben.
    Als der Morgen
anbrach, war auch das Lächeln auf Danas Gesicht zurück.
Kate hatte das Gefühl sie könnte doch irgendwann
Freundschaft mit Dana schließen, wenn auch noch nicht heute.
Sie hatte vieles gehört. Das Meiste war traurig, doch es gab
auch gute Seiten in Danas Leben. Ihre Familie schien ihr sehr wichtig
zu sein, so wie die Freundschaft zu Claire, auch wenn diese zur Zeit
mehr damit beschäftigt war, sich überall beliebt zu machen.
    Sie legten eine
kurze Pause ein, um sich zu stärken. Mai stimmte ein Lied an,
aber keiner schien besonders erpicht darauf mitzusingen und sie gab
erst Ruhe, als Alessio und Eddy ihr nachjagten und sie auskitzelten.
    Kate dachte schon
lange nicht mehr an die Gefahren, in den Wäldern oder an ihre
Feinde, denen sie sich Tag für Tag näherten. Dieses Gefühl
sollte noch einige Wochen anhalten, bevor sie grausam in die Realität
zurückgerissen werden sollte.
    Es war leicht die
Dunkelheit zu verdrängen, obwohl sie überall lauerte. Die
Warnungen von Jill hatte sie schon ganz

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