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Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)

Titel: Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alina Richels
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Zelt waren Schritte zu hören. Um sie herum
war völlige Dunkelheit. Wie durch einen Vorhang, sah sie die
Gestalten auf und ab gehen. Sie wusste nicht was sie sagten, aber sie
hörte das fröhliche Lachen. Sie war abgeschnitten von dem
Rest der Welt und sie konnte nichts dagegen machen. Sie war gefangen.
    Alles wurde still um
sie herum. Sie entfernte sich weiter von dem Licht und die Kälte
kroch unter ihre Haut.
    Mit einem Schreck
wachte Kate auf. Sie hatte kalte Schweißperlen auf der Stirn
und sie zitterte. Es war dunkel, aber von draußen sickerte das
Licht des Feuers herein. Der Wind blies durch das Zelt. Irgendjemand
hatte vergessen den Eingang zu verschließen.
    Vorsichtig kletterte
sie über ein paar Taschen und andere Dinge hinweg, zu dem
flatternden Stoff.
    Sobald der Eingang
verschlossen war, wurde es windstill. Kate legte sich wieder unter
die Decke und starrte die Zeltwand an.
    Warum nur konnte sie
sich nie an ihre Träume erinnern? Sie hätte nicht Einen
gewusst, weder jetzt, noch früher. Im Waisenhaus waren die
Kinder immer zu ihr gekommen und hatten ihr von bösen Träumen
erzählt. Sie fragte sich, wie es ihnen wohl ging. Sie fühlte
sich noch immer schuldig, dass sie einfach gegangen war, aber sie
hatte keine andere Wahl gehabt und schließlich war sie nicht
die Einzige, die sich um sie gekümmert hatte.
    Sie drängte den
Gedanken an die Vergangenheit zurück. Es war nicht mehr wichtig,
nicht mehr real. Dies war ihr neues Zuhause und hier hatte sie eine
andere Aufgabe. Auch wenn sie noch nicht wusste, wie wichtig ihre
Rolle in dieser Welt war.

Das
geteilte Dorf
    Am nächsten
Morgen brachen sie erneut früh auf. Noch bevor die ersten
Sonnenstrahlen durch das Blätterdach brachen, hatten sie ihre
Sachen zusammengepackt und sicher verstaut. Die Spuren waren
verwischt und das Feuer gelöscht. Kate konnte nicht mehr sagen,
wann sie wieder eingeschlafen war. Doch sie fühlte sich viel
besser, als in den letzten Tagen. Der Trank hatte seine Wirkung nicht
verfehlt. Es war, als konnte nichts ihre gute Stimmung verderben.
Weder die Tatsache, dass Alessio verkündete, sie würden
erneut zwei ganze Tage am Stück laufen müssen, noch Lees
nerviges Gerede über irgendwelche furchterregenden Monster,
gegen die er angeblich um sein Leben gekämpft hatte. Auch
Claire, die am Nachmittag neben Kate auftauchte und ihr vorschwärmte,
was für ein gutes Paar sie mit Alessio abgeben würde,
störte sie nicht im Geringsten. Kate war so froh sich endlich
wieder normal zu fühlen, dass sie Claire nur munter zustimmte
und alles bestätigte was diese sagte, ohne ihr wirklich
zuzuhören. Sie schien zwar verwundert, versuchte allerdings sich
nichts anmerken zu lassen. Als die Nacht hereinbrach verabschiedete
sie sich dann doch und lief nach vorne, wo sie eine lange Zeit lang
schwieg.
    Mai zog Kate am
Ärmel zurück, als habe sie nur darauf gewartet, dass Claire
verschwand. Vermutlich hatte sie den ganzen Tag über ihrem
Gespräch gelauscht und konnte eher zusammenfassen, was Claire
erzählt hatte, als Kate es gekonnt hätte. Sie wusste nur,
dass es etwas mit Alessio zu tun hatte und der Tatsache, für wie
toll Claire sich hielt.
    „ Hey, nicht
müde heute?“, scherzte Mai.
    „ Nein.“,
freute Kate sich. „Es geht mir ausgezeichnet.“ Mai zog
misstrauisch die Augenbrauen hoch.
    „ Ich hab‘s
dir nicht erzählt, weil ich selbst damit klar kommen möchte.“,
erklärte Kate.
    „ Was erzählt?“
    „ Ach nichts
Wichtiges. Ich hatte nur ein paar Probleme mit meiner Fähigkeit.
Nichts Ernstes, wirklich.“
    „ Schon wieder?
Vielleicht solltest du doch Mal zu Sanny gehen. Sie kann dir bestimmt
helfen.“, versuchte Mai sie zu überzeugen. Kate schüttelte
den Kopf.
    „ Sie hat mir
schon zwei Tränke gegeben. Zuerst habe ich mich nur nicht
getraut etwas davon zu nehmen, aber gestern ging es nicht mehr ohne.“
Kate erklärte Mai genauer wie sie sich gefühlt hatte und
diese hörte aufmerksam zu.
    „ Wenigstens
hast du deine Kräfte besser unter Kontrolle, als die Meisten von
uns. Ich denke, dass liegt an deinem Alter. Ich bin früher bei
den kleinsten Dingen ausgerastet und dann habe ich mich immer
verwandelt. Ich habe es gehasst und dann hab ich mich in meinem
Zimmer eingeschlossen. Ich war grade 5 Jahre alt. Irgendwann habe ich
beschlossen so lange zu üben, bis ich es selber kontrollieren
kann. Manchmal habe ich geglaubt, mir würde der Kopf platzen,
aber ich habe es doch geschafft und jetzt bin ich sogar schneller

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