Das Herz der Drachen (Eiswandlerin) (German Edition)
stattdessen
blickte sie starr zu Boden. Ein bewaffneter Mann stand hinter ihr,
doch sie war weder gefesselt, noch schien sie Angst zu haben.
Jeremie ging zu ihr
hinüber und legte eine Hand auf Danas Schulter.
„ Dank ihr,
habe ich euch gefunden. Sie hat mir geholfen, freiwillig. Auch wenn
ihr es nicht glaubt. Sie kam zu mir und meinte, sie hätte mich
gesucht.“ Jeremie lachte. „Vielleicht hättet ihr,
dieser Halbelfe nicht euer nächstes Ziel verraten sollen. Man
kann niemandem mehr trauen, nicht mal einer Elfe. Auch wenn sie noch
so unschuldig wirken.“, sagte er und ging zurück zu seinem
Platz.
„ Ich bekam
alle Informationen von ihr, die ich brauchte, um dich zu finden.“
„ Du hast ganz
schön lange gebraucht.“, sagte Mai, als wäre sie
enttäuscht. Es war wie ein Spiel zwischen ihnen und Jeremie
schien tatsächlich vergessen zu haben, dass sie nicht allein
waren.
„ Ich bin
untröstlich.“, sagte er mitleidig und verbeugte sich
leicht. „Der Schneesturm hat mich aufgehalten, Prinzessin.“
Kate bemerkte, wie
das Mädchen, mit dem Namen Ilona, zunehmend angespannter wirkte,
aber auch Lee ließ den Blick wandern, ganz so als überlegte
er sich einen Plan. Kate fühlte sich vollkommen nutzlos. Sie
hatte nicht mal eine Waffe, wobei ihr das wohl auch nicht viel
genützt hätte.
„ Spar dir das
und geh zurück in dein Dorf, Jeremie.“ Genervt
verschränkte Mai die Arme.
„ Mir wäre
es lieber, du würdest mich begleiten.“, schlug er vor.
Seine Freundin, war nicht halb so gelassen, wie er und Kate hatte das
unbehagliche Gefühl, sie würde jeden Moment ausrasten.
Alessio schien ebenfalls etwas Derartiges zu erwarten. Innerhalb von
wenigen Sekunden, zogen sich die kleinen weißen Schuppen über
seine Haut. Es schien mühelos zu funktionieren. Dieses Mal
jedoch zierten sie nicht nur seine Arme, sondern auch seinen Hals und
sogar das Gesicht und Kate war sich sicher, dass auch der Rest seines
Körpers von diesem Schutz umgeben war. Ilona beobachtete ihn
abschätzig und ließ erneut den Blick über die
Anwesenden schweifen. Sie suchte einen Schwachpunkt, ebenso wie Lee,
der sanft über die Klinge seines Messers strich.
„ Ich soll dich
begleiten? Wozu hast du deine Freundin mitgebracht? Auch wenn sie
alles andere, als hübsch ist.“ Den letzten Satz flüsterte
Mai. Jeremie lachte.
„ Langsam
reicht es mir. Was ist mit dem Plan?“, rief Ilona aufgebracht,
bevor er weiter reden konnte.
Alles ging rasend
schnell. Der Mann, der hinter Dana gestanden hatte, zog eine Waffe
hervor und stürmte auf sie zu. Im Vorbeigehen schlug er Eddy
hart gegen den Kopf. Dieser sackte zu Boden, noch bevor er verstanden
hatte, was passiert war und blieb regungslos liegen.
Lee war der Erste,
der reagierte. Er sprang dem Angreifer in den Weg und lieferte ihm
einen Kampf. Fast zeitgleich, waren zwei weitere Männer aus dem
Schutz der Bäume gerannt. Sanny schien alles vergessen zu haben
und war zwischen den Angreifern hindurchgelaufen. Zum Glück
interessierten sie sich nicht im Geringsten für sie. Durch ihre
Größe, schienen die Männer sie nicht wahr zu nehmen.
Sanny kniete sich neben ihren Bruder.
Claire, die ihre
Waffe niemals bei sich trug, weil es ihr Lästig war, fluchte
laut und rannte zu den Drachen. Ted und Chris zogen ihre Schwerter
und stürmten auf die Angreifer zu. Mit einem kläglichen
Wimmern, stolperte Dana zurück, bis sie an einen Baum stieß.
Ihre Augen waren auf Ilona gerichtet. Jeremie rief etwas
Unverständliches und mit einem Entsetzen sah Kate, dass Ilonas
Augen sich dunkler färbten.
Ihr Körper
krümmte sich und ihre Adern traten hervor. Ihre Finger
verwandelten sich in riesige Klauen. Sie wirkte furchtbar entstellt.
Kate stand wie
erstarrt da und wusste nicht, was sie tun sollte. Kämpfen kam
nicht in Frage. Sie hatte weder eine Waffe, noch hätte sie
gewusst wie sie damit umgehen sollen. Sie wandte den Blick von Ilona
ab. Was war mit Mai los? Sie stand nur reglos da und beobachtete
Jeremie, der auf etwas zu warten schien. Die Beiden beachteten den
Kampf, um sie herum nicht. Bitte tu irgendwas, flehte Kate stumm. Sie
kam sich so nutzlos vor. Ich muss etwas unternehmen, ging es ihr
immer wieder durch den Kopf.
Zu spät merkte
Kate, wie etwas auf sie zuraste. Aus den Augenwinkeln, sah sie einen
Schatten. Sie fuhr herum, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie
Ilona gegen Alessio krachte, der sich ihr in den Weg gestellt hatte.
Ein fürchterliches Geräusch, drang an ihre Ohren,
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