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Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition)

Titel: Das Herz der Dunkelheit: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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gingen alle so freundlich, so entspannt mit ihrem Aufenthalt bei ihnen um –, vermisste Grace doch ihr eigenes Zuhause. Sie wollte – musste – so bald wie möglich zurückkehren, um zu verarbeiten, was dort passiert war, bevor es in ihrem Verstand Wurzeln schlug und wild zu wuchern begann.
    Das Badezimmer – vielleicht das ganze Haus – würde mit Dampf gereinigt werden müssen, und sie würden diese Badewanne herausreißen und eine neue einbauen müssen, falls sie sich je wieder glücklich darin aalen wollte. Und Sam hatte einmal gesagt, er fände, eine Whirlpool-Wanne wäre schön, eine, die groß genug für sie beide war ...
    »Es wird schon werden«, sagte sie laut.
    Und es würde gut werden, das Haus, die neue Badewanne, ihr normales Familienleben.
    Sobald er erledigt war.
    Auf der 95, an der Kreuzung mit dem South Dixie Highway, bemerkte sie, dass ein altes rotes VW-Käfer-Cabrio, das ihr das erste Mal auf dem Julia Tuttle aufgefallen war, noch immer hinter ihr fuhr. Es war ein Modell, für das sie schwärmte; Claudia hatte vor Jahren so eines gefahren und sie beide ein paar schöne Zeiten zusammen in diesem Wagen verbracht, mit offenem Verdeck ...
    Noch irgendetwas an diesem Wagen ließ ihr keine Ruhe, und sie versuchte angestrengt, sich zu erinnern. Bis sie auf einmal von dem unangenehmen Gedanken durchzuckt wurde, dass auf dem Parkplatz vor dem Partygeschäft, ein paar Tage vor Davids Hochzeit, ein roter VW Käfer gestanden hatte – auch wenn sie sich nicht mehr erinnern konnte, ob jener VW ein Cabrio gewesen war.
    Sie nahm die SE 26th zum Rickenbacker Causeway, während sie noch einmal einen Blick in den Rückspiegel warf. Sie sah, dass der Wagen noch immer da war, und zum ersten Mal konnte sie einen deutlicheren Blick auf den Fahrer erhaschen ...
    Es war unmöglich, sein Gesicht zu erkennen, das hinter einer Baseballmütze und einer Sonnenbrille versteckt war, und sie wusste, dass der Gedanke verrückt war. Es war nichts . Aber es jagte ihr trotzdem einen Schauer über den Rücken.
    Ruf Sam an.
    Grace griff nach ihrem Handy am Armaturenbrett, warf noch einmal einen Blick in den Rückspiegel, sah den Blinker des VW aufleuchten, sah, wie der Wagen zurückfiel und eine der Ausfahrten nach Hobie Beach nahm.
    Verschwunden.
    Die Erleichterung war so groß, dass sie laut auflachte.
    Ihre Nerven gingen wirklich mit ihr durch.
    Sie fuhr weiter nach Key Biscayne, zu ihrer Familie.

40
    Die Neue Epistel von Cal dem Hasser
    Ich wusste, dass ich die Eine getroffen hatte – meine Geldquelle, meinen persönlichen Fleischtopf, meine Freifahrt ins leichte Leben, all diese vulgären Klischees auf einmal –, als ich Blossom traf.
    Blossom van Heusen war alt und fett, aber mit einem zarten Teint und duftend, wie es ihr Name andeutete, und sie war freundlich und lachte gern. Sie wusste mehr über Sex als jede, der ich je begegnet war, und sie wusste auf Anhieb, was für einer ich war.
    Nicht das mit dem Töten. Diese Seite von mir lernte sie nie kennen, und dafür werde ich immer dankbar sein. Denn ich mochte Blossom wirklich – vielleicht liebte ich sie sogar. Ich wollte nie, dass sie schlecht von mir dachte, und ich wollte ihr nie, aber auch nie auch nur ein Haar krümmen.
    Und Blossom war reich. Sie war mit Prostitution und zwei begüterten Ehen zu Geld gekommen, aber als ich in ihr Leben trat, da war sie einsam und krank, und ich brachte sie zum Lachen, und was noch besser war, ich bereitete ihr die besten Orgasmen, die sie je bekommen hatte, denn ich war wieder der Freudenjunge. Und ich lachte nicht ein einziges Mal über sie, immer nur mit ihr, und ich kümmerte mich um sie, wenn sie krank war, und eine Zeit lang glaubte ich, es gäbe nichts, was ich nicht für sie getan hätte, wenn sie mich darum gebeten hätte.
    »Du bist mein Ein und Alles«, sagte ich einmal zu ihr.
    »Hoffentlich nicht.« Blossom wollte mehr für mich.
    »Du bist alles, was meine Mutter nie war«, sagte ich zu ihr, »und dafür liebe ich dich.«
    Das war der Augenblick, als sie mir eröffnete, dass sie mich in ihr Testament einsetzen würde. Dann aber fürchtete sie, das könnte mir Ärger einbringen, die Behörden auf mich aufmerksam machen, und sie wusste, dass ich das nicht wollen würde. Daher schlug sie vor, mir meinen Anteil einfach schon zu geben, bevor sie starb.
    »Klingt gut«, erwiderte ich, und sie lachte.
    Dann erklärte sie mir, sie wolle nur eines im Gegenzug: meine Hilfe bei ihrem eigenen Hinscheiden. Denn das schien ihr

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