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Das Herz der Savanne - Afrika-Roman

Das Herz der Savanne - Afrika-Roman

Titel: Das Herz der Savanne - Afrika-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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festen Schnittkäse bis hin zum Hartkäse. Ich arbeite gern mit Rohmilch. Die Käse schmecken intensiver dadurch. Ob Hartkäse mit Ihrer Milch jedoch machbar sind, muss sich erst noch herausstellen. Haben Sie einen guten Reifekeller? Schön kühl und feucht muss er sein. Ideal sind Temperaturen um die zwölf Grad. Kann ich die Käserei sehen?«
    Robert Outwater machte Anstalten, sich zu erheben.
    »Nicht so schnell, junger Mann. Wir stehen erst am Anfang. Sie haben hier die einmalige Chance, eine Käserei aufzubauen. Sie sind es, der uns sagt, was wir benötigen, um optimalen Käse herzustellen.« Ruth betrachtete den Käser aufmerksam. Er war groß und schien kräftige Muskeln zu haben. Um den Mund zeigte sich ein Zug von Hochmut, den Ruth von ihrer Mutter her kannte. Und tatsächlich mangelte es dem Holländer offensichtlich nicht an Selbstbewusstsein. Kann sein, dass du ein guter Käser bist, dachte Ruth. Aber für die Milch und für die Kühe bin ich zuständig.
    Outwater bohrte mit seiner Zunge eine Beule in die rechte Wange, dann fragte er: »Verstehe ich Sie richtig? Es gibt hier noch gar keine Käserei?«
    »Doch, natürlich. Aber womöglich fehlen noch einige Dinge. Der Reifekeller ist fast fertig. Die Regale müssen noch gezimmert werden, aber das geht schnell. Bevor wir Sie auf Salden’s Hill anstellen, möchte ich jedoch eine Kostprobe ihres Könnens. Sie können damit gleich beginnen. Also? Was brauchen Sie? Ich kann Ihnen Mama Elo oder Mama Isa als Hilfe zur Seite stellen.«
    Mama Elo, die gerade herausgekommen war, um zu fragen, ob noch mehr Milch gewünscht sei, schüttelte den Kopf. »Nein, Ruth, das geht nicht. Sally quengelt heute ein bisschen. Ich möchte sie in meiner Nähe haben. Du solltest selbst dabei sein, wenn der Käser sein Können vorführt.«
    Ruth nickte. »Ja, dann werde ich das wohl machen. Also, was brauchen Sie?«
    Robert Outwater sah von der schwarzen Angestellten zu der weißen Chefin. »Oh«, bemerkte er. »Jetzt weiß ich, was Mister Miller meinte.«
    Ruth verzog abschätzig den Mund. »Auf die Meinung von Nath Miller legt niemand auf Salden’s Hill Wert. Was ist? Wollen Sie es versuchen, oder soll ich Ihnen gleich eine Fahrgelegenheit zurück nach Gobabis besorgen?«
    Der Fremde lachte. »Aber nein, Misses, ganz und gar nicht! Ich werde mein Bestes geben.«
    »Gut. Gehen wir.«
    Robert Outwater betrat die Käserei und sah sich gründlich um. Sein Blick strich über die weiß gekachelten Wände und den gefliesten Boden und huschte weiter zu dem neuen großen Kühlschrank, dem großen Arbeitstisch, der die Mitte des Raumes einnahm, und zu den Regalen, auf denen Töpfe und Siebe, Kellen und gelochte Formen, Holzrahmen für die Käselaibe, Schöpflöffel und mehrere Thermometer lagen.
    Er nahm sogar die Messer in der Schublade in Augenschein, nickte anerkennend, als er die Quarktöpfe aus Gusseisen sah. »Es gibt nicht mehr viel, das ich noch brauche«, sagte er. »Womit soll ich anfangen?«
    »Was ist am schwersten?«
    »Kommt auf die Milch an. Bauernkäse ist schwierig, weil er aus Rohmilch gemacht wird. Die Herstellung erfordert viele handwerkliche Kenntnisse. Insbesondere, was den Fettgehalt betrifft.«
    »Zeigen Sie, was Sie können. Wir beginnen mit Rohmilchkäse. Dahinten steht eine Kanne mit Milch vom frühen Morgen.«
    Robert nickte und schaute sich suchend um. Dann nahm er Mama Elos Gummischürze vom Wandhaken, versteckte das dunkelblonde Haar unter einem Netz und zog sich Gummihandschuhe an, die in einer Großpackung auf dem Arbeitstisch standen. »Ich muss die Milch erhitzen. Exakt fünfundsiebzig Grad müssen es sein. Wo ist das Thermometer?«
    Ruth deutete auf ein Regal und sah zu, wie Robert die schwere Kanne hochhob, als wäre sie aus Papier, und Milch in den Topf goss. Während die Milch langsam warm, wärmer und heiß wurde, gab er Butter hinzu, rührte, betrachtete die Farbe.
    »Wo habt ihr das Lab?«
    »Im Kühlschrank. Gleich hinter Ihnen.«
    »Wissen Sie, wozu man es braucht?«
    Ruth schüttelte den Kopf. »Mama Elo und Mama Isa haben aus ihrer Käserei eine Geheimwissenschaft gemacht. Sie haben wahrscheinlich viel mehr mit dem Geist ihrer Ahnen gekäst als mit Lab. Zumindest sieht die Pipettenflasche noch ziemlich unbenutzt aus.«
    Robert zog die linke Augenbraue nach oben und grinste. »Ich kann ja mal versuchen, ohne Geister auszukommen.«
    Er nahm das Fläschchen aus dem Schrank. »Lab stammt aus Kälbermägen. Die Milch muss ›dickgelegt‹ werden,

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