Das Herz Der Woelfin
schlafen.“
„Bei dir?“, keuchte Ylfa entsetzt. „Ich soll hier bei dir ...? Etwa in deinem Bett?“
„So ist es!“, bestätigte Fulk mit einem selbstzufriedenen Grinsen.
„Oh nein!& obuo;Oh nldquo;
„Oh doch!“
„Niemals!“
„Das werden wir ja sehen!“
Fulk machte einen Satz über das Bett und packte Ylfa, ehe diese wusste, wie ihr geschah. Sie versuchte vergeblich, sich aus seinem Griff zu befreien. Sie trat um sich, wand sich wie ein Aal und setzte auch ihre Fingernägel ein, doch er ließ nicht locker und langsam schwand ihre Kraft.
„Gib doch endlich nach. Du hast keine Chance gegen mich. Du magst ja für eine Frau gut zu kämpfen wissen, aber ich bin dir körperlich weit überlegen.“
„Du Scheusal! Du niederträchtiges Schwein! Bastard!“, warf sie ihm erbost an den Kopf, doch ihre Versuche, sich zu wehren wurden immer weniger, bis sie schließlich schwer atmend gegen ihn sank. Irritiert stellte sie fest, dass sein Geruch ihr gefiel. Es war beinahe angenehm an seiner breiten Brust und von seinen starken Armen umschlossen. Sie spürte seine Wärme und hörte den kräftigen Schlag seines Herzens. Beinahe zärtlich hob er sie auf und legte sie auf das breite Bett. Ylfas Herz raste und ihr war heiß von dem erbitterten Kampf, doch fürs Erste musste sie sich geschlagen geben.
„Schlaf jetzt. Ich werde noch einmal runter gehen und komme später“, sagte Fulk und verließ zu Ylfas Erstaunen das Gemach. Sie hörte, wie er von außen die Tür wieder verschloss.
Irritiert setzte sie sich in dem ungemein bequemen Bett auf und schaute umher. Es war eine karge Kammer. Drei unterschiedlich große Truhen, ein kleiner Tisch und ein Stuhl waren neben dem Bett die einzigen Möbelstücke. Es war eindeutig das Zimmer eines Mannes, ohne jeglichen Zierrat.
Warum nur hatte er sie hier herbringen lassen und ging dann, nachdem er sie doch besiegt hatte? Hatte er nicht vor, sie anzurühren? Sie sollte eigentlich froh darüber sein, doch auf eine unerklärliche Weise fühlte sie sich verschmäht und verlassen in dem riesigen Bett. – Nein! Sie würde nicht hier in dem Bett mit ihm nächtigen! Entschlossen sprang sie auf und nahm eine Decke, um es sich am äußersten Ende der Kammer einigermaßen bequem zu machen. Es dauerte erstaunlicherweise nicht lange, dann war sie tatsächlich eingeschlafen.
Kapitel 5
A ls Fulk seine Kammer betrat, fiel sein Blick zuerst auf das leere Bett. Mit einem Fluch hastete er in den Raum. Dann entdeckte er seine Gefangene in der Ecke auf dem Boden in eine der Decken gewickelt. Erleichterung ergriff sein Herz. Für einen Moment hatte er tatsächlich befürchtet, sr eeine schöne Gefangene wäre verschwunden.
Leise trat er näher und betrachtete die Schlafende. Sie war wirklich eine ungewöhnliche Schönheit mit den weizenblonden Haaren, die einen starken Kontrast zu ihrer gebräunten Haut abgaben. Ihre Nase war ein wenig zu groß und das Kinn etwas zu kühn geschwungen, aber es passte zu ihr und gab ihr etwas Interessantes, was sie wohltuend von den farblosen Schönheiten abhob, die er kannte. Er bedauerte, dass er ihre Augen nicht sehen konnte. Er erinnerte sich aber noch sehr gut an das ungewöhnlich helle und strahlende Blau, welches zu einem leuchtenden Türkis wechselte, wenn sie sich erregte. Ihre Wimpern waren lang und glänzten golden. Es war ihm unbegreiflich, dass er sich von ihr hatte täuschen lassen. Seine Schwester hatte ihre Verkleidung gleich durchschaut.
Was sollte er nur mit ihr anfangen? Sie ungeschoren davon kommen zu lassen, kam nicht infrage, immerhin hatte sie seine Festung angegriffen und ein Mann hatte sein Leben deswegen lassen müssen. Noch immer kannte er ihre Beweggründe nicht und er bezweifelte, dass sie ihm so ohne Weiteres erzählen würde, was sie zu diesem Überfall bewogen hatte. Da sie die Anführerin gewesen war, blieb ihm keine Wahl. Ihre Männer konnte er milde behandeln, denn sie hatten nur Befehlen gehorcht. Sie hingegen hatte diese Befehle gegeben und musste nun dafür zur Verantwortung gezogen werden. Es war wirklich eine verzwickte Situation und er wünschte, er könnte die Entscheidung jemand Anderem überlassen. Seufzend wandte er sich ab und begab sich selbst zu Bett. Es dauerte eine Weile, ehe sein müder Körper über seinen rastlosen Geist triumphierte und er in einen unruhigen Schlaf driftete.
*
Als Ylfa die Augen aufschlug, brauchte sie eine ganze Weile, bis sie begriff, wo sie sich befand. Langsam
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