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Das Herz Der Woelfin

Das Herz Der Woelfin

Titel: Das Herz Der Woelfin Kostenlos Bücher Online Lesen
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er kein Kostverächter war, hatte er seine Lust bisher immer gut beherrschen können. Dass der bloße Anblick einer, noch dazu vollständig bekleideten, Frau ihn in Erregung versetzte, war ihm noch nie passiert. Mühsam versuchte er, seinen Atem und sein wild klopfendes Herz wieder zu beruhigen.
    „Bringt die drei Gefangenen wieder in ihren Verschlag“, befahl er den Kriegern, die noch immer Mühe hatten, die Wikinger unter Kontrolle zu halten.
    Erleichterung machte sich auf den Gesichtern der Wärter breit. Sie würden froh sein, wenn diese wilden Kerle endlich wieder sicher eingesperrt waren.
    Gisela war an seine Seite getreten und zupfte ihm am Ärmel.
    „Was hast du nun mit ihr vor? Du kannst sie unmöglich wieder in dieses Loch zurückstecken!“, sagte sie entschlossen.
    Fulk fluchte im Stillen. Sie hatte recht. Er konnte keine Frau in den Verschlag sperren. Was aber sollte er nun mit ihr tun?
    „Hast du vielleicht einen Vorschlag?“, knurrte er gereizt.
    „Als Erstes muss sie ordentlich gebadet werden und sie braucht etwas Anständiges zu essen!“, bestimmte Gisela.
    „Soll ich sie vielleicht auch noch persönlich bedienen?“, brauste Fulk auf. „Hast du vergessen, dass dieses Weib uns überfallen hat?“ Fulk musterte seine Schwester grimmig. „Du hast es gewusst, nicht wahr? – Natürlich! Ich Esel. Du hast es mir ja sogar angedeutet! – Verdammte Weiber.“
    „Willst du sie nicht endlich losmachen?“, hakte Gisela unbeeindruckt nach.
    „Von mir aus bade sie und gib ihr etwas zu essen, aber sie wird eingesperrt werden, bis ich mir über ihr weiteres Schicksal im Klaren bin! Anskar und Omer werden euch begleiten, damit sie keine Dummheiten macht“, bestimmte Fulk.
    „Du kannst doch nicht im Ernst wollen, dass zwei Männer ihr beim Baden zusehen“, erboste sich seine Schwester.
    Fulk stand kurz davor, die Beherrschung zu verlieren. Er hatte schon immer gewusst, dass Frauen einises Fraueem nur Ärger einbrachten. Er verfluchte dieses blonde Gift, dass sie ausgerechnet seine Festung überfallen musste.
    Brice, der die Szene amüsiert betrachtet hatte, gesellte sich zu ihnen, um Gisela beizustehen.
    „Gisela hat recht. Lass die beiden Männer vor der Tür wachen“, mischte er sich ein.
    „Diese Wilde könnte Gisela etwas antun!“
    „So ein Unsinn Fulk. Sie kann vor Erschöpfung ja kaum noch stehen. Ich finde, sie hat für heute genug durchgemacht“, wandte Brice ein.
    „Dieses Weib ist wohl kaum eine hochwohlgeborene Dame! Sie hat eine Horde wilder Wikinger gegen diese Festung geführt und versteht sich ausgezeichnet aufs Kämpfen. Also tut nicht so, als würde die zarte Dame gleich ohnmächtig zu Boden sinken.“
    „Kann sie ja wohl auch kaum, wenn sie da oben festgebunden ist“, wandte Gisela sarkastisch ein.
    „Für heute magst du gewonnen haben Gisela. Nimm sie und tu, was du für richtig hältst, aber morgen werde ich entscheiden, was ihre Strafe sein wird und dann lass ich mir von niemandem reinreden!“
    Gisela reckte kampflustig das Kinn und funkelte ihren Bruder herausfordernd an. Brice schaute belustigt zwischen den beiden Geschwistern hin und her.
    „Bindet sie los!“, befahl Fulk den Wachen und verließ wutschnaubend die Halle.
    Sollte seine Schwester doch für diese Wilde das Dienstmädchen spielen. Morgen würde ein anderer Wind wehen. Er würde sich von den Frauen nicht an der Nase herumführen lassen.
    *
     
    Ylfa hatte dem Gespräch nur bedingt folgen können, da alle Beteiligten trotz der Aufregung leise gesprochen hatten. Sie hatte jedoch verstanden, dass die Frau und der andere Mann für sie eingetreten waren und dass der Graf, dessen Name Fulk zu sein schien, wie sie dem Gespräch entnommen hatte, morgen über ihr weiteres Schicksal entscheiden würde. Wie auch immer. Für heute war sie froh, dass man sie nicht ausgepeitscht hatte und dass wohl auch nichts Schlimmes mehr geschehen würde. Widerstandslos ließsie geschehen, dass man sie losband und hinter der jungen Frau aus der Halle führte.
     
     



Kapitel 4
     
    D as warme Wasser war herrlich. Es kam Ylfa wirklich seltsam vor, hier wie eine Königin gebadet zu werden, wo sie divdoch gerade noch kurz vor der Auspeitschung gestanden hatte und morgen vielleicht eine harte Strafe erfahren würde. Trotzdem oder gerade deswegen genoss sie diesen Luxus. Gisela hatte sogar etwas Thymian und Rosenöl ins Badewasser getan und der Duft nebelte Ylfa ein. Träge schloss sie die Augen und ließ ihren Gedanken freien

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