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Das Herz des Drachen

Das Herz des Drachen

Titel: Das Herz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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war widersprüchlich, doch es ermöglichte Einsichten in die Welt, mit der er bei jeder Beschwörung des Herzens des Drachen die Wege gekreuzt hatte.
    Gerade vor einem Jahr hatte Oscar ihm berichtet, dass er verdammt sicher sei, dass John Winchester nicht mehr lebte. Die Geschichten reichten von einer Ermordung durch Vampire über die Besessenheit von einem Dämon bis dahin, dass er mit einer antiken Waffe erschossen und von Ghouls gefressen worden sei. In einer Geschichte hatte er den Tod sehr profan gefunden, ein Laster hatte ihn überfahren.
    John Winchester hatte anscheinend zwei Söhne, die selbst zu sehr beeindruckenden Jägern geworden waren. Albert glaubte nicht alle von Oscars Erzählungen – sie waren selbst für übernatürliche Geschichten einfach zu lächerlich.
    Sein Profit stieg. Wenn die Apokalypse wirklich kam, war sie eindeutig gut fürs Geschäft.
    Irgendwann hatte Oscar erwähnt, dass er einen Zauber aussprechen konnte, der ihn warnte, sollte das Hakenschwert über die Stadtgrenze von San Francisco gebracht werden.
    Weil der Tag sich genähert hatte, an dem Albert Nakadai wieder rufen konnte, befahl er dem alten Jäger, den Zauber zu sprechen.
    Dann hatte er die ganze Sache vergessen – bis heute.
    Er rief Oscar zurück.
    „Yo?“
    „Wo ist das Schwert, Oscar?“
    „Schön von dir zu hören, Oscar. Wie isses dir ergangen, Oscar? Es ist ja schon ’ne ganze Weile her, dass wir uns unterhalten ham, Oscar“, sagte der alte Mann sarkastisch.
    Albert hatte dafür keine Geduld.
    „Ich hatte gerade Besuch von einem Dämon, der die Kontrolle über das Herz des Drachen verlangt. Wenn das Schwert in San Francisco ist, dann brauche ich es. Wo ist es?“
    „Irgendwo in der Ellis Street“, antwortete der Jäger. Jegliche Spur von Sarkasmus war aus seiner Stimme verschwunden. „Ist heute Morgen angekommen und ich bin gleich hin, um genau zu sehn wo. Ich konnt es nich ganz genau bestimmen, aber fast – da kannste drauf wetten. Habe dir ’ne Karte mit der Adresse gemailt.“
    Albert checkte schnell seine Emails und schickte den Wisch an Tinys Konto weiter.
    „Danke, Oscar“, sagte er. „Und bleib am Telefon. Ich benötige vielleicht bald wieder deine Dienste.“
    „Null Problem. Soll ich für dich ’ne Teufelsfalle anrühren? Hilft vielleicht, wenn du wieder vor dem Dämon stehst.“
    „Das wäre ausgezeichnet“, antwortete Albert. „Bring sie heute im Restaurant vorbei.“
    „Alles klar.“
    Dann legte Albert auf und rief Tiny an.
    „Ich habe dir gerade eine Karte geschickt, auf der ein bestimmter Block eingezeichnet ist. In diesem Block ist ein Hotel. Ich möchte, dass du zwei junge Männer für mich findest, die heute eingecheckt haben – es sind Brüder, also könnten sie beide den gleichen Nachnamen haben. Sie haben ein Hakenschwert in ihrem Besitz, auf dem Kanji -Zeichen stehen. Ich will das Schwert. Nimm Jake mit. Mach dir keine Gedanken darüber, jemanden zu töten, der dich aufhalten will.“
    „Ja, Boss.“
    Auch wenn er keine Verwendung für den Geist hatte – zumindest im Moment nicht – so gehörte das Herz des Drachen immer noch Albert.
    Er würde es sich von keinem neunmalklugen Dämon wegnehmen lassen.

 
    Einundzwanzig
    „Du sagtest also, dieser Emperor Norton war verrückt, Alter?“
    Sam nickte und ging auf ihr Hotelzimmer zu. Es war tatsächlich besser als einige der Löcher, in denen sie bereits abgestiegen waren, aber das hieß nichts. Die Tapete sah so aus, als hätte sie schon dort geklebt, als ihr Vater hier abgestiegen war. Das Telefon hatte noch eine Wählscheibe. Als er sich auf das Bett neben der Tür setzte, stach Sam eine lose Feder in den Hintern.
    „Ja“, antwortete Sam auf Deans Frage, „völlig durchgeknallt.“
    „Hm, er hatte auch ’n schlechten Innenausstatter“, sagte Dean, als er seine Tasche am Fußende des anderen Betts fallen ließ und sich hinlegte. „Ich denke mal, das chinesische Restaurant öffnet nicht vor dem Mittagessen – oder?“, fragte er in Richtung Zimmerdecke.
    „Ich werde es rausfinden.“
    Sam zog den Laptop aus der Tasche und setzte sich an den winzigen Schreibtisch. Er öffnete ihn und suchte unter dem Tisch nach einer Steckdose. Dort waren nur zwei, in denen eine Lampe und der Fernseher eingestöpselt waren. Er zog den Lampenstecker heraus.
    Er wusste, dass er besser nichts am Fernseher machte.
    Wie auf Kommando nahm Dean die Fernbedienung vom Nachttisch und zappte ungeduldig durch die Kanäle.
    Es dauerte länger

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