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Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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Gewässer um einen kleinen Fluß handelte. Sie hatte erwartet, daß das Wasser milchig von Asche und Schlamm sein würde, tatsächlich war es aber so klar, daß sie sogar die Steine am Boden entdecken konnte. Irgendwie war dieser ganze Flecken dem Wüten des Vulkans entgangen. An der Stelle, wo der Strom im Hügel verschwand, konnte sie eine tiefe, höhlenähnliche Öffnung erkennen, in die ihr Rabenführer nun hineinschlüpfte, während sie ihm nachblickte.
     
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    Aus der Verwehung der Asche schloß Bunny, daß der Wind schon einige Zeit aus Westen geweht haben mußte, möglicherweise sogar die ganzen zweieinhalb Tage, die sie bisher gebraucht hatten. Nanook legte sich manchmal sogar schon auf den Boden, und wenn die Menschen darüberschritten, spürten sie nur eine ganz erträgliche Wärme durch die Stiefelsohlen. Auf jeden Fall war er nicht heiß genug, um ihren Schneeschuhen etwas anzuhaben.
    Beharrlich marschierten sie von einer Seite auf den qualmenden Kegel zu. Der Rauch wurde vom Wind nach Osten vor ihnen weggetrieben. Aus dieser sicheren Entfernung sah der Vulkan überhaupt nicht so gefährlich aus, fand Bunny. Eigentlich war er nicht einmal sehr groß.
    »Er muß nicht groß sein, um gefährlich zu werden«, bemerkte Steve, als sie ihre Beobachtung äußerte. »Ich bin zwar kein Experte in Sachen Vulkanismus, aber auf Welten mit beträchtlicher seismischer Aktivität kann ein Vulkan an einem Tag erscheinen und am nächsten schon wieder verschwunden sein. Und zwar nachdem er die ganze Landschaft mit Asche, Lava und Felsgestein verwandelt hat. Manche Vulkane entstehen auch bei einem einzigen Ausbruch und werden danach inaktiv.«
    »Ist dieser hier jetzt inaktiv?« fragte Bunny mit nervösem Blick auf den Berg.
    »Das hoffen wir«, erwiderte Steve mit einem Grinsen.
    »Clodagh?« fragte Bunny nach.
    Clodagh zuckte mit den Schultern und stapfte unermüdlich weiter.
    Der Vulkan war schon beinahe hinter den Gebirgsausläufern verschwunden, als Nanook plötzlich schneller lief. Dann blieb er plötzlich vor einem schnell fließenden Bach stehen, um das klare Wasser zu saufen. Die anderen waren froh, seinem Beispiel folgen zu können.
    Clodagh tat noch mehr, als nur zu trinken: Sie tauchte ihr ganzes Gesicht in den Strom. Das tat sie so lange, daß Bunny sich schon Sorgen zu machen begann, doch als sie schließlich ihren triefenden Kopf wieder hob, geschah es mit einem breiten Lächeln.
     
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    »Dort entlang«, sagte sie und wies nach Norden einen Hügel hinauf, während sie sich das Gesicht abwischte, wobei dunkelgraue Flecken an Stirn und Wangen zurückblieben.
    Die Kleidung aller Mitreisenden war von Asche verschmiert, was ihrer Haut einen gespenstischen Grauschleier verlieh.
    »Mal sehen, ob ich eine Nachricht absetzen kann, Clodagh«, sagte Steve und fing an, seine Funkausrüstung abzuschnallen.
    »Jetzt nicht«, sagte sie kopfschüttelnd und machte sich daran, dem Fluß zu folgen. Achselzuckend rückte Steve die Funkausrüstung wieder zurecht.
    Der Strom verschwand in einer schmalen Öffnung am Fuß der ersten Klippenterrasse. Als Clodagh ihnen bedeutete, daß sie nun klettern mußten, legten sie die Schneeschuhe ab. Staunend sah Bunny mit an, wie sich Clodagh gelassen auf die Kletterpartie vorbereitete, indem sie ihre Röcke hoch genug krempelte, daß ihre stämmigen Beine in den bunten Wollhosen zu sehen waren. Gewiß, sie war zwar sehr langsam, kam aber unaufhaltsam voran. Nanook erreichte die Terrassendecke mit drei anmutigen Sprüngen. Dinah krabbelte dicht hinter ihm her. Glücklicherweise war es nicht allzu weit. Auf der zweiten Terrasse wandte Nanook sich nach rechts und führte sie um eine Böschung, huschte in ein Loch im Gestein und war plötzlich verschwunden. Erst da stöhnte Clodagh auf, denn es bedeutete, daß sie der Katze auf allen vieren würden folgen müssen.
    Im Innern konnten sie sich wieder aufrichten. Clodagh machte eine Pause und lehnte sich dabei an die Wand, um etwas Luft zu schnappen. Bunny merkte, daß das Tempo der großen Frau doch etwas zusetzte. Schließlich fühlte Bunny selbst sich ja auch schon erschöpft, dabei war sie viel mehr Bewegung gewohnt als Clodagh.
    »He, das ist ja genau wie der andere Ort«, sagte Diego und blickte sich um. Ein merkwürdiges Fluoreszieren erhellte die Höhle hinreichend, um Einzelheiten ausmachen zu können.
    »Die letzte Analyse dieses Planeten hat eine ganze Reihe unterirdischer Systeme aufgezeigt«, sagte Steve, während er die

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