Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
Vom Netzwerk:
behalte ich mir lieber selbst vor«, sagte Dr.
    Fiske. »Hör auf, dich in Pose zu werfen, Sohn, und setz dich hin, bevor du noch umkippst.« Sanft drückte er Torkel wieder zu Boden,
    »und laß dich um Gottes willen von diesen Leuten säubern und verbinden. Tot nützt du mir überhaupt nichts. Du da, Diego, hilf mir mal, die Wunden meines Sohnes sauberzumachen, bevor sie sich noch entzünden. Ich habe nur noch eine brauchbare Hand. Und ich will mir von Dr. Margolies Bericht erstatten lassen.«
    »Jawohl«, sagte Diego und übernahm die Wasserschale und das Tuch. Die Pflege seines Vaters hatte ihm einiges beigebracht, und so machte Diego sich sanft und gewissenhaft an die Arbeit, indem er Torkel an jenen Körperstellen wusch, die dieser nicht selbst erreichen konnte. Der Hauptmann beklagte sich matt bei jeder Berührung, als würde Diego ihm absichtlich mehr Schmerz zufügen als unbedingt nötig. Diegos Miene ließ keinen Zweifel daran, was er davon hielt: Der Hauptmann benahm sich wie eine große Memme.
    Dr. Fiske nahm neben Torkel Platz, dann setzte auch Steve sich und begann mit einem Wortschwall von Erklärungen, wobei er ständig Fachausdrücke gebrauchte, die Bunny nicht einmal ansatzweise begriff.
    Yana fing Clodaghs Blick ein und bedeutete der Heilerin eindringlich, zu ihr zu kommen, wobei sie auf die zu ihren Füßen liegende, zusammengekauerte Gestalt Giancarlos deutete.
    Clodagh untersuchte kurz die schrecklichen Brandwunden des Obersten und schürzte angesichts der schweren Verletzungen die Lippen.
    »Ich kann zwar etwas tun, um seinen Schmerz zu lindern, aber mehr auch nicht«, meinte sie kopfschüttelnd. »Vielleicht weiß die Intergal ja noch etwas.« Sie machte sich an die Arbeit, wozu sie verschiedene Salben und Säfte, Bandagen und Schienen aus ihrem Rucksack hervorholte.
     
    283
    Yana hätte nie geglaubt, daß sie für einen Mann wie Giancarlo einmal Mitleid empfinden könnte. So schlimm seine Schmerzen auch waren, hatte er doch keinen Ton von sich gegeben.
    Yana selbst war so froh, Clodagh und die anderen aus Kilcoole wiederzusehen, daß sie beinahe geweint hätte. Zusammen mit Torkel hatten sie es einige Stunden zuvor in die Höhle geschafft, und sie war überaus erleichtert gewesen, als sie dort die Überlebenden des Shuttleunglücks vorfanden. Doch nachdem Torkel sich davon überzeugt hatte, daß sein Vater in Sicherheit war, hatte er angefangen, über Yanas angeblichen Verrat zu schimpfen und die
    Shuttlemannschaft zu ermahnen, alles, was sie zu ihnen sagen mochte, zu ignorieren, und ein wachsames Auge auf sie zu behalten. In Anbetracht der Tatsache, daß Yana ganz offensichtlich die meiste Arbeit geleistet hatte, sowohl Giancarlo wie auch Torkel gestützt hatte, als sie in die Höhle gewankt kamen, hatte die Mannschaft seinem Toben nicht allzuviel Aufmerksamkeit gezollt. Trotzdem war die Atmosphäre aufs äußerste gespannt gewesen. Sogar die Höhle selbst schien den Atem anzuhalten und auf irgend etwas zu warten.
    War das die Ruhe vor dem Sturm? hatte Yana sich gefragt. Eine kurze Atempause, bevor der Berg wieder explodierte?
    Nachdem Clodagh den bewußtlosen Giancarlo verarztet hatte, machte sie sich über Yana her und schnalzte mißbilligend mit der Zunge, als sie die Wunden sah, die Yanas linken Arm übersäten.
    »Wann hast du zum letzten Mal gegessen, Mädchen?« wollte Clodagh wissen.
    »Ich habe ein Stück von einem Rationsriegel zu mir genommen, bevor wir hier eintrafen«, antwortete Yana.
    »Du siehst aus, als könntest du einen ganzen Elch verputzen und mindestens einen Monat lang durchschlafen. Als du nach Kilcoole kamst, warst du dürr wie ein Skelett, aber wir haben dich ordentlich aufgepäppelt. Jetzt siehst du wieder aus wie ein lahmes Reh nach einem harten Winter.«
    Yana riß sich von Clodagh los. »Mir geht es gut. Hier sind eine Menge anderer Leute, die wirklich deine Hilfe brauchen könnten, Clodagh.« Mit einem Nicken wies sie hinter sich. »Die Überlebenden
     
    284
    des Shuttles sind schon seit drei Tagen hier und hatten so gut wie nichts, um sich zu versorgen. Für Dr. Fiske konnten sie auch nicht mehr tun, als seinen Arm stillzulegen und seine Wunden abzuwaschen.«
    »Ist das der Mann, der da drüben gerade mit Steve spricht?« fragte Clodagh. Als Yana nickte, meinte Clodagh trocken: »Der scheint mir aber in einer besseren Verfassung zu sein als Torkel.«
    Sinead gesellte sich zu den beiden Frauen, ihre Miene war besorgt.
    »Hast du ihn gesehen?« fragte Yana

Weitere Kostenlose Bücher