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Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
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tot, Rourke. Ganz und gar nicht. Bringen Sie Charlie zurück – und… Charlie?«
    »Dama?«
    »Vergessen Sie nicht, Hauptfeldwebel Threadgill aufzusuchen und ihm mitzuteilen, was ich Ihnen gesagt habe.«
    Charlie nickte knapp. Bunny ließ sich in den Schlitten gleiten, um sich von Charlie fahren zu lassen, während er zum letzten Mal seinen Hunden zupfiff, die dann gehorsam in Richtung Kompaniequartier lostrabten.
    Yana seufzte, die Atemluft stieg in einer Wolke an dem blauen Himmel empor, und Yana machte sich in ihrer schweren Kleidung auf den Weg zu ihrer neuen Unterkunft. Verdammter Giancarlo. Wenn er schon von ihr verlangte, daß sie für ihn spionierte, was mußte er da ausgerechnet mit einer Maßnahme anfangen, die, sollte die Wahrheit darüber jemals herauskommen, das ganze Dorf gegen sie aufbringen würde? Natürlich war es durchaus möglich, daß er, genau wie Yana selbst, keine Ahnung gehabt hatte, daß Demintieff ausgerechnet zu jenen Einheimischen gehörte, die gerade deshalb in Heimatnähe stationiert waren, weil sie dies wünschten. Aber Giancarlo hätte das eigentlich wissen müssen, bevor er, gespreizt wie ein Pfau, losgelegt hatte. Wenn dieser Auftrag irgendeine Bedeutung haben sollte, hätte er Demintieff auf jeden Fall überprüfen lassen müssen, bevor er die
     
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    Entscheidung fällte, ihn abzulösen. Eine derartige Voreiligkeit könnte die ganze Mission gefährden.
    Mission? Es sollte doch eigentlich ihr neues Leben werden! Nicht daß es nach allzuviel ausgesehen hätte. Eigentlich hätte sie sich bei Giancarlo dafür bedanken müssen, daß er ihr etwas aufgetragen hatte, was sie beschäftigte, um auf dieser Eiskugel nicht durchzudrehen.
    Rauch kräuselte sich aus den Häusern; falls es hier irgendwelche Geschäfte geben sollte, konnte Yana sie jedenfalls nicht von den anderen Gebäuden unterscheiden. In ihrer klobigen, primitiven Kleidung war jeder Schritt wie ein Marsch bei großer Schwerkraft. Sie durfte den Kopf nicht leichtfertig vorbeugen, um den vor ihr liegenden Weg zu begutachten, sonst wäre ihr Atemschutz abgefallen, und die Kapuze hätte sich zurückgeschoben. Doch als sie den Kopf leicht zur Seite wandte, stellte sie fest, daß viele der Häuser Zwinger voller Hunde besaßen und daß vor ihnen die gleichen rätselhaften Klumpen herumlagen wie in Clodaghs Hof. Zwei der größeren Anwesen bestanden nicht allein aus Wohnhäusern, sondern besaßen auch noch weitere Bauten, und auf einem der Höfe bewegten sich zwei Pferde im Zickzack durch den Schnee. Yana hatte das Gefühl, daß den Pferden etwas Fremdartiges anhaftete, konnte es aber nicht genau festmachen.
    Egal. Sie wollte in ihre Unterkunft zurückkehren und den Bericht lesen. Sie mußte erst in Erfahrung bringen, was an diesem Ort überhaupt für normal galt, bevor sie entscheiden konnte, was daran anomal war.
    Sie schaffte den Weg bis zu ihrer Tür mit einem winzigen kleinen Zwischenfall, als sie nämlich wieder auf dem Eis ausrutschte und erst einen Hustenanfall überstehen mußte, bevor sie sich wieder erheben konnte. Ansonsten hatte sie sich nicht ernsthaft verletzt. Wie auch, bei derart vielen Kleiderschichten? Ein Passant – in dieser Umhüllung war es unmöglich festzustellen, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte – blieb stehen und wartete ab, bis ihr Hustenanfall sich gelegt hatte, um ihr schließlich beim Aufstehen behilflich zu sein.
    Yana kam sich vor wie ein hilfloser Säugling und hätte die helfende Hand am liebsten unwirsch beiseite geschlagen, doch kaum war sie wieder auf den Beinen, als die Person mit gedämpfter Stimme sagte:
     
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    »Wenn es so glatt ist wie jetzt, müssen Sie ein wenig im Entengang gehen.«
    Yana sah mit an, wie die Person davonwatschelte; dann verfiel sie selbst in ein Watscheln und kam sich dabei furchtbar dumm vor, bis sie schließlich vor ihrer Tür, der letzten in der Häuserreihe, angekommen war.
    Als sie die Tür öffnete, blitzte vor ihr etwas auf, und sie versteifte sich, bis sie aus Richtung des Tischs ein Poltern vernahm und eine der orangefarbenen Katzen darauf Platz nehmen sah, wo sie sich nun ungerührt den Schnee von den pelzigen Pfoten leckte.
    Zu Yanas Erleichterung glühte der Scheit noch immer, den sie früher am Morgen in den Ofen gegeben hatte. Sie wußte nicht genau, wie lange ein derartig primitives Material vorhielt, hatte aber den Eindruck, daß es häufig erneuert werden mußte. Nun streifte sie Mantel, Handschuhe und Atemschutz ab, dazu den

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