Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Herz des Eisplaneten

Das Herz des Eisplaneten

Titel: Das Herz des Eisplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McCaffrey , Elizabeth Scarborough
Vom Netzwerk:
grinste, denn ihr war gerade eine andere Erklärung für diese Erschütterung eingefallen.
    »Erzählen Sie, was Sie wissen, Majorin«, riet ihr der Oberst,
    »solange Sie noch Gelegenheit haben, die Sache geradezubiegen. Es sei denn, Sie glauben, daß der Planet zurückschlägt?«
     
    221
    »Herr Oberst, wenn ich doch etwas für Wetten übrig hätte, würde ich wohl auf den Planeten setzen.«
    In diesem Augenblick sprang die Tür auf. Fiske trat ein, die Augen zornig zu Schlitzen verengt. Hinter ihm folgten Giancarlo und Terce.
    »Also gut, Yanaba, wo steckt er? Wie macht er das?«
    Yana zog große Zufriedenheit daraus, gelassen zu bleiben, während drei verschwitzte, zornige Männer drohten, sich auf sie zu stürzen.
    »Ich vermute, daß Sie mit ›er‹ Dr. Shongili meinen?«
    »Das wissen Sie doch genau.« Fiske baute sich vor ihr auf.
    »Ich weiß nicht, wo Dr. Shongili ist, Hauptmann Fiske. Wie sollte ich auch, da ich doch die letzten vier, fünf Stunden hier… beschäftigt gewesen bin.«
    »Er ist irgendwo auf diesem Planeten…«
    »Das will ich hoffen«, murmelte Yana.
    »… und ich werde ihn aufstöbern und herausbekommen, wie er das macht.« Fiske schnippte mit den Fingern in Richtung Fußboden.
    Yana brauchte ihre Überraschung nicht erst zu heucheln. »Sie denken, daß er seinen Planeten in die Luft jagt, um Sie aufzuhalten?«
    Es fiel ihr tatsächlich schwer, ihr Lachen zu unterdrücken. »Er besitzt keinen Sprengstoff. Über den verfügt allein die Firma. Und weshalb sollte er überhaupt seinen Planeten in die Luft jagen?«
    »Ich weiß nicht, wie er das macht, aber er ist dafür verantwortlich.«
    »Womit denn?« schoß Yana zurück. »Es sei denn«, räumte sie heimtückisch ein, »daß er den Planeten dazu aufgefordert hat, sich zu wehren, um Ihre Bemühungen zu behindern, ihn seiner natürlichen Ressourcen zu berauben.«
    Fiske stemmte wieder das Kinn vor und verkniff sich
    zähneknirschend eine Bemerkung. Statt dessen verlagerte er seine Gefühle in den Griff seiner Finger um ihren Arm, als er sie grob vom Stuhl riß.
    »Sie kommen mit!« Dann begann er, sie im Polizeigriff aus dem Raum zu führen.
     
    222
    »In diesem Aufzug?« fragte sie. Ein Teil ihres
    schweißdurchtränkten Papierkleids war auf dem Stuhlsitz klebengeblieben. Und in seiner Hast, sie in Bewegung zu setzen, hatte sie auch einen ihrer Papierpantoffel verloren.
    »Hauptmann!« brüllte der Oberst in einem Ton, den nicht einmal ein Torkel Fiske ignorieren konnte. »Sie werden der Majorin gestatten,, sich anzukleiden, bevor sie diese Einrichtung verläßt!«
     
    223

13. KAPITEL
    Zweifellos hatte Giancarlo im Sinn, sie zu demütigen, als er Sturauge befahl, im selben Raum zu bleiben, in dem Yana sich anziehen sollte. Doch um Yana aufzuregen, genügte kein Sturauge.
    Fast wäre sie beleidigt gewesen, daß Giancarlo das von ihr glauben konnte! So ignorierte sie ihren Zuschauer und nutzte die Dusche, um sich schnell abzuspülen, bevor sie sich ankleidete. Sie lächelte, als sie bemerkte, daß man ihr Standardkleidung bereitgelegt hatte und keine Winterausrüstung. Es gab viele subtile Formen der Folter, doch das Erfrieren wurde nur selten verwendet.
    Als Sturauge sie dann durch den Korridor zum Treffpunkt trieb, war sich Yana einigermaßen sicher, daß diese Schikane nach hinten losgegangen war – und zwar zu ihren Gunsten. Denn tatsächlich war es draußen fast ebenso warm wie im Gebäude, so daß sie sich in ihrer leichten Kleidung weitaus behaglicher fühlte als die anderen.
    Man stieß sie in ein Bodenfahrzeug – sie konnte gerade noch rechtzeitig den Kopf einziehen, um nicht gegen den Türrahmen zu prallen -, in dem sich schon mehrere Trupps befanden, die in ihrer Winterkleidung heftig schwitzten. Dann ging es hinaus auf die Startbahn, wo ein Hubschrauber sie erwartete. Beim Einsteigen konnte sie einen kurzen Blick auf weitere Luftkampffahrzeuge und einige große Überlandtransporter werfen. Dabei bemerkte sie auch zwei dunkle Kreise, von denen einer einen beträchtlichen Durchmesser aufwies, wo die ganze Landebahn samt Plastbeton abgesackt war. Sie überlegte, ob der Planet wohl genau wußte, welche Ziele er angreifen mußte.
    Yana hatte gerade Platz genommen, da begann das Fahrzeug schräg zur Seite zu kippen.
    »Starten! Starten! Starten!« schrie Torkel, als der Pilot Anstalten machte, erst den Schaden zu begutachten.
    Insgeheim beobachtete Yana die Launen des Planeten mit größtem Vergnügen, obwohl sie auf der

Weitere Kostenlose Bücher